Überwältigende Unterstützung für den Zoo Neuwied
"Dass unser Hilferuf vor einer Woche eine derartige Resonanz und gleichzeitig eine regelrechte Spenden-Welle auslöst, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können", ist Zoodirektor Mirko Thiel völlig überwältigt von der jüngsten Entwicklung.
Neuwied. Thiel hatte am Samstag gemeinsam mit Wirtschaftsberater Hans-Dieter Neuer, dem Vorsitzenden des Zoo-Fördervereins OB Jan Einig und dem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater des Zoos, Timo Schöneberg, die aktuellen Entwicklungen und Zahlen bewertet.
„Mehr als 250.000 Euro an Einnahmen sowie privaten Spenden unzähliger Menschen aus der gesamten Region, von Unternehmern und lokalen Betrieben, aber auch von Vereinen und Institutionen, sind bis heute beim Förderverein Zoo e.V. eingegangen“, zieht Hans-Dieter Neuer eine vorläufige Bilanz der exorbitanten Unterstützung in der für den Zoo extrem schwierigen Zeit des zweiten Lockdowns. „Wir sind auch weiter auf die private Unterstützung angewiesen, denn wie es in den nächsten Monaten weitergeht, kann niemand voraussagen“, appelliert Mirko Thiel auch weiter an die Spendenbereitschaft der Bürger.
„Die beantragte Überbrückungshilfe für November soll Anfang kommender Woche ausgezahlt werden. Die Dezember- und Januarhilfen sind beantragt und im Verfahren. Außerdem wird die Futterhilfe von November bis Juni verlängert und die noch nicht ausgezahlten 50.000 Euro Landesförderung für die Prinz-Max-zu-Wied Halle wurden avisiert. Dadurch hat sich die wirtschaftliche Lage des Zoos in einem Maße entspannt, dass wir als Zoo-Förderverein zum jetzigen Zeitpunkt keine zusätzliche Sonder-Förderung in Form eines Rettungsschirmes des Landes, wie er seit Tagen im Gespräch ist, in Anspruch nehmen wollen“, macht der Vorsitzende des Zoo-Förderverein, Oberbürgermeister Jan Einig deutlich, „dass der Bestand des Zoo aufgrund der riesigen Unterstützung der vielen hundert Spender und weiterer zugesagter Spenden aus heutiger Sicht gesichert ist.“ Für den OB ist es auch gegenüber den vielen durch die Corona-Krise in existentielle Schieflage geratenen Unternehmen, Institutionen, Vereinen und Verbänden nicht vermittelbar, zum jetzigen Zeitpunkt weitere staatliche Soforthilfen abzurufen: „Aus persönlich fester Überzeugung und völlig unabhängig von parteipolitischen Erwägungen finde ich, dass wir jetzt nicht mehr nach staatlicher Hilfe rufen dürfen. Das sah Anfang letzter Woche allerdings noch fundamental anders aus und mit einer solch rasanten positiven Entwicklung konnte niemand der Verantwortlichen im Zoo Neuwied rechnen.“
Auch der Landkreis Neuwied zeigt sich begeistert über die vielversprechenden Entwicklungen zur Rettung des Zoos. „Ich bin hoch erfreut über diese nicht erwartete Wendung. Wir werden gemeinsam mit der Stadt die weitere Entwicklung genau beobachten und stehen bei einer Verschärfung der Situation durch die Corona-Krise auch zu einem späteren Zeitpunkt bereit, um zu helfen", betont Landrat Achim Hallerbach.
In einer Mail an Clemens Hoch, den Leiter der Staatskanzlei, hat Oberbürgermeister Einig heute die neuste Entwicklung dargestellt und erklärt, dass aktuell keine sachliche Grundlage und Notwendigkeit für den runden Tisch am Montag bestehe. „Selbstverständlich danke ich dem Land und der Ministerpräsidentin für die generelle Bereitschaft, mit uns am Montag über etwaige Hilfen für den Zoo Neuwied zu sprechen. Aber aus heutiger Sicht scheinen wir hinzukommen. Ob wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf das Gesprächsangebot des Landes zurückkommen müssen, hängt natürlich auch von dem heute noch nicht kalkulierbaren weiteren Verlauf der Pandemie und den bereits beantragten öffentlichen Förderungen ab.“
Die Mitglieder des Ältestenrates hat der OB ebenfalls über sein Vorgehen informiert. Der OB zeigt sich, auch im Namen der gesamten Zoo-Belegschaft, dem Vorstand und der Zoo-Führung, von der unglaublichen Welle der Hilfsbereitschaft berührt und dankbar: „Allen Spenderinnen und Spendern und auch all denen, die diese enorme Hilfe durch die Bevölkerung, Unternehmen und Vereine angestoßen haben, gilt unser Dank. Ich ziehe meinen Hut vor diesem beeindruckenden Zeichen von Zusammenhalt in unserer Stadt und der gesamten Region. Ich bin stolz auf alle, die geholfen haben.“ (PM)
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