Sternsinger in Messen von St. Matthias, Heilig Kreuz und Liebfrauen
In diesen distanzierten Zeiten der Corona-Pandemie war es leider den Sternsingern in der innerstädtischen katholischen Pfarreiengemeinschaft Neuwied nicht möglich persönlich in die Häuser und Wohnungen zu gehen, um ihren Segenswunsch auszusprechen und mittels eines Klebebandes an den Türen anzubringen.
Neuwied. Doch sowohl in St. Matthias, in Heilig Kreuz als auch in der Liebfrauenkirche waren Gottesdienste am vergangenen Wochenende angesagt, in denen Sternsinger zugegen waren, die den traditionellen Segensspruch „C+M+B“ (Christus Mansionem Benedicat - Gott segne dieses Haus) auch an den Kirchentüren mit einem Selbstklebeband anbrachten.
Vor der Heilig-Kreuz-Kirche hatten einige Gemeindemitglieder, unter anderem auch Seelsorger Oliver Seis und Gemeindereferentin Ulrike Pyra, diesen Segenspruch mit bunter Kreide in großen Buchstaben vor der Kirche aufgemalt und damit auch auf die traditionelle Sternsingeraktion des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ hingewiesen. In rund 100 Ländern der Welt helfen die Sternsinger in Deutschland mit den von ihnen gesammelten Spenden (in diesem Jahr ist die Ukraine das Beispielland) der weltweit größten Gemeinschaftsaktion dieser Art und wollen im 63. Jahr des Bestehens der Hilfsaktion Kindern in aller Welt ein Leben in Würde ermöglichen. Dabei können die Spender davon ausgehen, dass die Hilfsprojekte nachhaltig wirken und immer mit lokalen Partnern umgesetzt werden. Sie kommen jeweils allen Kindern zugute – unabhängig von deren Hautfarbe, Herkunft und Religion.
Aufgrund der verordneten amtlichen Verordnungen konnten die traditionellen Besuche in den Häusern diesmal nicht stattfinden, so dass alternative Lösungen gesucht werden mussten. So konnte jeder, der Wert darauflegte, den Aufkleber mit dem Segenswunsch auf verschiedenen Wegen erhalten. So wurden in den Kirchen, nicht nur bei den Gottesdiensten, sondern zu jeder Zeit, nicht nur Aufkleber, sondern ebenso informierende Publikationen verteilt, die u.a. noch einmal auf die entsprechenden Bibelstellen hinweisen, die vom Besuch der „Heiligen Drei Könige“ (Weisen, Sterndeuter) im Stall von Bethlehem berichten, wo sie dem soeben geborenen Jesus Christus ihre Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe übergeben haben.
In Anwesenheit der „Drei Könige“, die im Rahmen des Ökumenischen Austauschs von der Herrnhuter Brüdergemeine kamen, erläuterte Prediger Oliver Seis den zahlreich versammelten Gläubigen, dass die Drei wahrscheinlich keine Könige waren. Die Evangelisten Lukas und Matthias wollten wohl mit ihren Beschreibungen darauf hinweisen, dass neben den armen Menschen aus Israel, zum Beispiel die Hirten, auch Menschen zur Krippe kamen, die außerhalb des Landes Israel wohnten und dort möglicherweise von hohem Rang waren. Damit haben die Evangelisten deutlich machen wollen, dass der Heiland eben nicht nur zu den Menschen in Israel gekommen ist, die das Kind in der Krippe angebetet haben. Vielmehr sind die Sterndeuter Symbole für alle Menschen dieser Erde und dienen als Beispiel für die allumfassende Güte des lebendigen Gottes für die Menschen aller Länder und Hautfarben.
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„Denn bei Gott sind alle Menschen gleich, weil Gott in Jesus Mensch geworden ist und nicht nur für die Menschen mit weißer Hautfarbe. Denn jeder Mensch ist ein von Gott geliebtes Kind“, betonte Oliver Seis in seiner beachtenswerten Predigt. Und so zeigt uns das Bild von der Krippe und mit ihr das der anbetenden Menschen, dass alle Menschen bei Gott vereint sind. „Und wenn jemand anders ist, dann brauchen wir keine Angst vor ihm zu haben. Denn ein Mensch mit anderer Sprache, einer anderen Hautfarbe kann durchaus ein belebendes Element in unserem Land sein, denn auf jeden Fall sind alle Menschen Gottes geliebte Kinder“, erläuterte Seis.
Er bedankte sich bei der Organistin Frieda Kollak, bei dem Sänger Sebastian Krings, bei der Lektorin sowie bei der Gemeindereferentin und den übrigen Menschen, die für einen ansprechenden Gottesdienstverlauf gesorgt haben. Nicht zuletzt bedankte er sich bei den Jugendlichen Frederike, Rasmus und Florentine und deren Mutter, die als die Heiligen Drei Könige auftraten und diesem Gottesdienst in der sehr schönen, modernen, mit einem riesigen farbenfrohen Kirchenfenster versehenen Kirche ein würdiges Gepräge gaben. Die Gottesdienstbesucher in der Heilig-Kreuz-Kirche dankten allen mitwirkenden Personen mit anerkennendem Beifall für ihr großes Engagement bei der Gestaltung dieser besonders schönen Messe.
Jürgen Grab
Lokales: Neuwied & Umgebung
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