Neuwied unterzeichnete ICAN-Appell als 75. deutsche Stadt
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) hat weltweit Länder, Regionen, Kreise, Städte und Kommunen aufgerufen, sich der Aktion anzuschließen. Die Stadt Neuwied ist dabei.
Neuwied. Allein in Deutschland hat der Appell mehr als 100 Unterstützer gefunden, darunter die größten Städte der Republik Berlin, Hamburg, München und Köln. Der rheinland-pfälzische Landtag folgte dem Aufruf am 22. August 2019, vier Monate später trat auch die Stadt Neuwied mit Beschluss des Rates dem Bündnis bei - als 75. Stadt in Deutschland.
Der große Rückhalt, den die Kampagne rund um den Globus erhalten hat, ist ein Grund dafür, dass am 22. Januar der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft tritt. Atomwaffen sind somit völkerrechtlich geächtet und verboten.
Nun mag man fragen, was denn eine kleine Stadt wie Neuwied tun kann, um die Welt vor dem Einsatz von Atomwaffen zu schützen? Dazu erklärt Oberbürgermeister Jan Einig: „In dem ICAN-Appell kommt das gemeinsame, weltweite Streben nach einem friedlichen Zusammenleben der Völker zum Ausdruck. Er formuliert das klare humanistische Ziel, Menschen vor der Vernichtung durch nukleare Waffen zu schützen.“ Dies habe seinerzeit auch den Stadtrat bewegt, ein Zeichen zu setzen und den Appell zu unterstützen.
Einig weist darauf hin, dass Städte und dicht bewohnte Gebiete im Ernstfall primäre Ziele eines atomaren Angriffs sein könnten. „Es gibt wohl nirgends auf der Welt eine medizinische Infrastruktur, die den Folgen eines Atomwaffenangriffs gewachsen wäre“, betont der Oberbürgermeister. „Daher ist es durchaus ein Signal, wenn eine im weltweiten Vergleich kleine Stadt wie Neuwied, diejenigen unterstützt, die der Politik der atomaren Abschreckung eine Absage erteilen und sich für den Frieden in der Welt einsetzen.“
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