Polizei warnt vor Cyberkriminalität
In den letzten Tagen häuften sich die Meldungen der Cyberkriminalität von betrogenen Bürgern bei der Polizeiinspektion Linz. Hauptsächlich handelt es sich um die Deliktfelder "Falsche Polizeibeamte", "Enkeltrick" und "Gewinnversprechen".
Linz. Bei dem Phänomen "Falsche Polizeibeamte" geben die Anrufer vor, sie seien von der Polizei und erzählen anschließend den Opfern eine Legende. Entweder täuschen sie vor, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden, man habe die Täter festgenommen und bei der Durchsuchung die Anschrift des Opfers vorgefunden. Um weiteren Schaden zu verhindern, käme nun ein Polizist vorbei und nehme Wertgegenstände und Bargeld in Empfang, um so dem Diebstahl vorzubeugen. Bei einer anderen Vorgehensweise dieses Phänomens meldet sich ebenfalls ein angeblicher Polizist, der vorgibt, ein naher Angehöriger sei festgenommen worden, das Opfer solle eine Kaution bereitstellen, um dem Angehörigen die Freilassung zu ermöglichen.
Bei dem Phänomen des Enkeltricks gibt sich der Anrufer als naher Angehöriger aus, der in eine Notlage geraten ist. Er benötige dringend Geld, um diese Lage abzuwenden. Das Geld wird abgeholt oder es wird eine Bankverbindung genannt, auf die das Geld überwiesen werden soll.
Das Phänomen Gewinnversprechen ist dadurch geprägt, dass der Anrufer seinem Opfer einen hohen Geldgewinn suggeriert. Um diesen auszuzahlen, soll das Opfer vorab eine Gebühr bezahlen, damit die Gewinnauszahlung abgewickelt werden kann. Dies geschieht meist in mehreren Etappen, bei denen die geforderten Summen meist immer höher werden.
Ein weiteres verbreitetes Phänomen des Betruges ist das sogenannte Love-Scamming. Meist nutzen die Betrüger ein Vertrauensverhältnis aus, welches sie mit ihrem Opfer in szenentypischen Chat-Rooms aufgebaut haben. Hierbei präsentieren sie sich mit falschen Namen, falschen Fotos (oftmals Models) und akademischen Berufen. Wenn ein gewisses Vertrauen aufgebaut ist, täuschen sie ebenfalls eine Notsituation vor, für die dringend Geld benötigt wird. Aus nachvollziehbaren Gründen täuscht der Betrüger dann vor, er könne nicht so schnell an sein Geld kommen, so dass er sein Opfer bittet, ihm das Geld zu leihen. Nach der Überweisung auf ein angegebenes Konto, bricht der Betrüger den Kontakt zu seinem Opfer ab. In aller Regel sind die angezeigten Telefonnummern und IBAN-Nummern gefakt.
Die Polizei gibt folgende Hinweise:
- Grundsätzlich werden von der Polizei keine Wertgegenstände an der Haustüre abgeholt
- Seien sie sensibel und misstrauisch
- Nehmen sie Kontakt mit ihrer örtlichen Polizeidienststelle auf
- Kontaktieren sie ihre Angehörigen, hier erfahren sie, ob wirklich eine Notlage vorliegt
- Geben Sie keine Bankverbindungen, Code-Wörter oder PIN preis.
Diese werden nie von Polizei oder Banken am Telefon abgefragt
- Seien Sie sensibel und misstrauisch in Chat-Rooms
- Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank, inwieweit eine angegebene IBAN tatsächlich recherchiert werden kann
- Informieren Sie sich im Internet über Betrugsmaschen. Oftmals sind hier schon Warnungen zu bestimmten Namen, Vorgehensweisen etc. vorhanden
Weitere Informationen gibt die Polizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Koblenz. Erreichbar über Email ppkoblenz@polizei.rlp.de oder 0261/1030.
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