Hochwasser an Holzbach, Saynbach und Wied
Von Wolfgang Tischler
Viele Feuerwehren aus dem Kreis Neuwied waren heute entlang der Flüsse Holzbach, Saynbach und der Wied im Einsatz. Der Schnee der vergangenen Tage wurde durch eine Warmfront mit teils kräftigem Regen dahingerafft und ließ die drei genannten Flüsse und kleinere Bäche über die Ufer treten.
Region. Die Verbandsgemeinde Dierdorf wird mit dem Holzbach als erste von den Wassermassen aus dem Westerwald erreicht und der Holzbach trägt mit entscheidend zum Hochwasser an der Wied bei. Hier gibt es eine Messstation im Dierdorfer Ortsteil Brückrachdorf. Von hier aus gibt es ein festgelegtes Szenario für die Alarmierung der Feuerwehren die flussabwärts liegen. Ab einem Pegel von 1,40 Meter wird der Dierdorfer Wehrleiter und stellvertretende KFI Andreas Schmidt automatisch informiert.
Ab einem Pegel von 1,60 Meter werden die Kollegen Wehrleiter in Puderbach, Asbach, Waldbreitbach und Rengsdorf informiert und die Dierdorfer Wehr in Alarmbereitschaft versetzt. Dies geschah am heutigen frühen Freitagmorgen. Gleichzeitig ging eine Warnung über die bekannten Warnsysteme wie zum Beispiel Katwarn oder Nina an die Bevölkerung heraus. Einzelne Feuerwehrkameraden aus Dierdorf hatten noch in der Nacht erste Kontrollfahrten zu den neuralgischen Punkten durchgeführt. Im Feuerwehrhaus Dierdorf wurde ein kleines Lagezentrum eingerichtet und die einlaufenden Meldungen verarbeitet und teils weitergeleitet.
Die Feuerwehren der VG Dierdorf lieferten im Laufe des Tages Sandsäcke zum Beispiel in die Brückenstraße nach Dierdorf, wo das Wasser sonst in eine Garage gelaufen wäre. In Brückrachdorf in die Selterser Straße, nach Wienau oder nach Kausen an den Saynbach. Bereits am Vorabend wurde veranlasst, dass der Parkplatz beim Möbelhaus Böhm geräumt wird, denn dieser wurde bereits in der Nacht überflutet, genauso wie später die dort hinführende Straße. In Brückrachdorf wurde die Landstraße 267 am Nachmittag gesperrt, nachdem das Wasser dort auf die Straße lief. Den meisten Autofahrern war dies egal, sie fuhren einfach durch die Fluten.
Die Puderbacher Feuerwehr hatte zwei Einsätze an Wohnhäusern in Raubach und Döttesfeld. Dort war Wasser eingedrungen oder drohte einzudringen. Bei der Firma Metsä Tissue unterstützen die Wehren die Mitarbeiter und Werksfeuerwehr, als dort ein Damm undicht wurde und zu brechen drohte. Die Gefahrenlage konnte durch schnellen Material- und Personaleinsatz gebannt werden. Auch in der VG Puderbach waren letztlich alle Wehren involviert, wobei Oberdreis für den Grundschutz verantwortlich zeichnete.
In der VG-Rengsdorf-Waldbreitbach gab es ebenfalls keine größeren Einsätze. Dort wurden die Campingplätze an der Wied überflutet und das eine oder andere Haus, das nahe am Ufer steht, könnte noch nasse Füße bekommen. Wie bei den anderen Wehren gab es dort regelmäßig Kontrollfahrten und genaue Beobachtung der Pegelentwicklung.
Entlang der Flüsse entstanden zum Teil regelrechte Seenlandschaften, die natürlich als Überflutungsflächen zur Eindämmung der Hochwasserstände in den Ortschaften beitragen.
woti
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