Wie blicken Mediziner auf die Corona-Pandemie?
CDU-Landtagskandidat Pascal Badziong konnte den bekannten Neuwieder Lungenfacharzt Dr. Jörg Groth für einen digitalen Webtalk gewinnen und das Interesse des Publikums aus dem gesamten Kreis Neuwied war groß.
Neuwied. Ein breites Themenspektrum an Fragen wurde an den Mediziner herangetragen, der fachlich fundiert und zugänglich Antworten sowie Einschätzungen geben konnte.
Seit 11. März 2020 ist offiziell von einer Pandemie die Rede. Seitdem bestimmt das Coronavirus leider und immer noch weite Teile unseres gesellschaftlichen Lebens. Der spannenden Frage, wie Mediziner diese Lungenkrankheit betrachten und eine Reihe Fragen mehr, konnte im Rahmen eines Webtalks jüngst nachgegangen werden. Lungenspezialist Dr. med. Jörg Groth konnte als Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Schlafmedizin, Sportmedizin und Somnologie (DGSM) auf alle Fragen des Publikums Rede und Antwort stehen.
Als praktizierender Lungenfacharzt mit eigener Praxis hat er täglich Kontakt mit Patienten und behandelt dabei auch Menschen, die erst kürzlich schwer an Covid-19 erkrankten. Das Spektrum der Fragen reichte dabei von der Nachfrage nach den Kapazitäten in Neuwieder Kliniken und den allgemeinen Erkenntnissen zu Behandlungsmethoden in Krankenhäusern, bis zur Diskussion, ob der Impfstoff nicht auch in niedergelassenen Hausarztpraxen verimpft werden könne.
Für Beschäftigung der Bürger sorgt auch das unterschiedliche Tempo der Impfstoffzulassungen. Während in China und Russland scheinbar genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, sehe man sich in Europa und Amerika noch mit Engpässen konfrontiert. Groth ordnete die Bedeutung der EMA (European Medicines Agency) als europäisches Arzneimittelregulierungssystem für die Zuhörenden ein.
Die Einschätzung von Badziong war unter anderem gefragt, inwiefern der deutsche Staat in die Beschleunigung von Herstellungsprozessen im Impfstoffbereich eingreifen könne. Badziong betonte: „Hier kann es nur darum gehen der Pharmaindustrie und Wirtschaft Anreize zu offerieren, statt generelle Zwangsverordnungen aufzuerlegen“. Ein Appell, man möge die pessimistische Grundeinstellung über zu wenig Impfstoff ad acta legen und an dessen Stelle auch einmal den Erfolg über einen überhaupt schon vorhandenen Impfstoff stellen, gehörte ebenfalls zu den Wortmeldungen aus dem Publikum. Mit der Entschlossenheit aller, einer Zukunft entgegen zu blicken, in der das Virus zwar weiterhin das Leben bestimmt; die Menschen aber wieder mehr Freiheiten genießen können, endete der Austausch.
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