FliMs erfreut sich an der Marienschule großer Beliebtheit
An der Marienschule gibt es einen neuen Baustein im Bereich Gewaltprävention: Der hört auf den Namen „FliMs“ (Friedliches Lernen in der Marienschule).
Neuwied. Entwickelt hat das mehrere Module umfassende Konzept ein „FliMs-Team“ aus Lehrern und Schulsozialarbeiterin. Und „FliMs“ hat ein Gesicht: Es ist ein von Förderschullehrerin Nele Baczyk entworfenes und gestaltetes kleines, grünes, zotteliges und neugieriges „Monster der Gefühle“. Es soll den Schülern der Marienschule kindgerecht und ansprechend die Verhaltensweisen eines friedlichen Umgangs miteinander näherbringen.
Für jede Klasse wurde auch eine „FliMs-Ampel“ erstellt. Grundgedanke dabei: Kinder sollen in kleinen Schritten möglichst eigenständig lernen, emotional aufgeladene Situationen zu schlichten. Die „FliMs-Ampel“ beschreibt auf kindgerechte Weise drei Deeskalationsstufen und ist angelehnt an die „Klaro-Ampel“ aus dem Programm „Klasse 2000 - stark und gesund in der Grundschule“, das mit Unterstützung des Lions Clubs Neuwied bereits seit vielen Jahren an der Marienschule angeboten wird.
Ergänzend haben zwei Lehrerinnen zwei kleine Bildergeschichten geschrieben, in denen alltägliche (Streit-)Situationen thematisiert und richtige Verhaltensweisen erklärt werden. Die mittlerweile in Druck gegebenen Geschichten sind so gestaltet, dass Kinder ab dem ersten Schuljahr mit ihren Lehrern daran arbeiten könnten. Sie sollen bald als Arbeitsmappe an jeden Schüler verteilt werden.
Zusätzlich hat die Nähwerkstatt der „Informa gGmbH“ für jede Klasse einen 50 Zentimeter großen „Kuschel-FliMs“ genäht. Da die Kuschelmonster aufgrund der aktuellen Hygieneauflagen derzeit ihren Zweck leider nicht erfüllen können, haben sich kurzerhand einige Lehrer und die Schulsozialarbeiterin zu einer Nähgruppe zusammengeschlossen. In Heimarbeit haben sie mehr als 250 Handschmeichler-FliMse hergestellt, die als Schlüssel- oder Mäppchenanhänger verwendet werden können.
Das vom Förderverein der Marienschule, der Schulsozialarbeit sowie dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Neuwied unterstützte „FliMs“-Projekt stieß auch andernorts auf großes Interesse. So hat eine Sozialwissenschaftsstudentin der Fachhochschule Koblenz - unterstützt durch die städtische Schulsozialarbeit - ein Video mit dem Titel „Mit den FliMsTeens zur Konfliktlösung“ gedreht.
Die Aufnahmen wurden während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 unter den damals geltenden Hygieneauflagen gemacht. Darin stellt der von einem Schüler der Marienschule begleitete FliMs einigen Schülern der in der Nähe gelegenen Johanna-Loewenherz-Schule Fragen zum Thema „Was ist Gewalt, und wie gehe ich damit um?“. Die Schüler der IGS antworteten per Selfie-Video aus dem Homeschooling. Abschließend wurden die Aufnahmen zu einem interessanten Video zusammengeschnitten. Marienschüler ab Jahrgangsstufe zwei können das Video nun als Unterrichtsmaterial nutzen.
Die Verantwortlichen hatten zudem ein „FliMs“-Highlight für den Sommer 2020 geplant. Das gesamte Konzept sollte in Form eines Musicals zum Schuljahresende offiziell in der Marienschule eingeführt werden. Eine Theaterpädagogin konnte bis Anfang März 2020 mit einigen Marienschülern bereits ein erstes Fundament erarbeiten. Leider mussten die theaterpädagogischen Arbeiten wegen der Pandemie eingestellt und die Aufführung auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und es werden bereits neue Pläne geschmiedet.
Das „FliMs-Team“ ist nun dabei, das Konzept Schritt für Schritt vorzustellen. Die ersten Klassen haben den Kuschel-FliMs, dessen Miniatur-Freunde, die Ampel und die Geschichten bereits kennengelernt. Sobald wie möglich folgen die Jahrgangstufen zwei bis vier. Die Gemeinschaft der Marienschule freut sich schon auf die Zeit nach der Pandemie, wenn die Proben für das „FliMs-Musical“ wieder beginnen und das Spektakel zur Aufführung kommt.
(PM)
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