Lebensmittelverschwendung: Was und wie viel wir wegwerfen
Die Aktion „Resto Pesto" der Kreisverwaltung Neuwied geht in die erste konkrete Runde. Gabi Schäfer und Michael Treppesch von der Umweltabteilung und dem Außerschulischen Lernort der Kreisverwaltung und der Kreisabfallwirtschaft haben sich zum Ziel gesetzt, etwas gegen die enorme Lebensmittelverschwendung zu tun.
Neuwied. Gabi Schäfer und Michael Treppesch stellten kürzlich gemeinsam mit Landrat Achim Hallerbach die Kampagne „Resto Pesto" vor, welche nun mit konkreten Schritten und Ideen startet.
„Werfen wir denn wirklich so viele Lebensmittel weg? Ja, leider. Allein in Deutschland 12 Millionen Tonnen jedes Jahr. Um diese Menge zu transportieren, wären 480.000 Sattelschlepper notwendig. In einer Reihe aufgestellt wäre das die Strecke von Lissabon nach St. Petersburg – einmal quer durch Europa. Dabei sind mit 52 Prozent die privaten Haushalte für mehr als die Hälfte aller weggeworfenen Lebensmittel verantwortlich", stellt Michael Treppesch fest.
Und Gabi Schäfer ergänzt: „Leider handelt es sich hier beileibe nicht nur um verdorbene Lebensmittel, schätzungsweise die Hälfte davon könnte noch verwendet werden. Schrumpelige Möhren, welker Salat oder Obst mit Druckstellen – zu schnell landet, was nicht mehr schön aussieht, in der Tonne. Obst und Gemüse machen rund ein Drittel der weggeworfenen Lebensmittel aus. Mehr als 13 Prozent sind zudem tierische Produkte, also Lebensmittel, die einen besonders hohen Ressourcenverbrauch bei der Herstellung aufweisen."
„Dagegen etwas zu tun, ist oft gar nicht schwer, wenn man ein paar einfache Regeln bei der Planung, beim Einkauf und bei der Lagerung beachtet", wissen beide.
Eine gute Zusammenfassung sind die zehn goldenen Regeln gegen Lebensmittelverschwendung, welche man unter www. resto-pesto.de/was-kann-ich-tun/ abrufen kann. Hier sind die Top 5 der beiden:
Einkaufszettel benutzen – wer den Überblick hat, wirft weniger weg.
Bewusst auswählen – Warum nicht auch Produkte mit optischen Makeln oder kurz vor Ablaufdatum kaufen? Oft sind sie sogar preislich reduziert.
Gut lagern – Kartoffeln trocken und Dunkel lagern, Reste aus geöffneten Konservendosen umfüllen, Äpfel und Tomaten getrennt von anderen Früchten lagern - lernt die Eigenheiten eurer Vorräte kennen, dann halten sie länger!
Haltbarkeit beachten – Das MHD ist kein Wegwerfdatum, bei vielen Produkten ist durch eine Kontrolle mit allen Sinnen abschätzbar, ob sie noch gut sind. Andererseits Lebensmittel mit besonders kurzer Haltbarkeit wie Fleisch & Fisch, geöffnete Milchprodukte und Zubereitetes zügig aufbrauchen.
Reste verwerten – Oft lässt sich mit etwas Kreativität und ein paar weiteren Zutaten etwas Leckeres aus Resten zaubern.
„Eines unserer Hauptanliegen ist die Resteverwertung, darum beginnen wir mit einem Rezept zur Verwertung von Äpfeln, zum Beispiel wenn sie schon weich sind", sagt Gabi Schäfer.
Deshalb halten die beiden ein Rezept für einen gesunden Snack für die Winterzeit bereit: selbstgemachte Apfelchips und Apfelringe.
Zutaten für ein Backblech: zwei bis vier Äpfel
Zubereitung:
· Äpfel waschen, Kerngehäuse und eventuelle braune Stellen entfernen
· Äpfel mit einem Hobel oder Messer in dünne Stücke (1-3mm) schneiden
· An einem warmen, trockenen Ort (Kamin, Heizung) ein paar Tage lang trocknen. Die Apfelringe hierzu entweder mit etwas Abstand voneinander auf eine Schnur auffädeln oder nebeneinander auf einen mit einem Geschirrtuch bedeckten Backofenrost legen und mit einem weiteren Tuch abdecken.
· Alternativ auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech bei 75°C (Umluft) einige Stunden im Ofen trocknen, Holzlöffel oder ähnlich in die Tür klemmen, damit die Feuchtigkeit aus dem Backofen entweichen kann. Zwischendurch wenden.
· Die Apfelringe zum gewünschten Trocknungsgrad trocknen. Beim Biegen sollte keine Feuchtigkeit mehr austreten.
PM
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