Landtagskandidat Stephan Wefelscheid (FREIE WÄHLER) stellt sich vor
Wir haben die Direktkandidaten für den neuen Landtag gebeten, sich anhand von Fragen vorzustellen, die wir im Vorfeld den Bewerbern überlassen haben. Die folgenden Ausführungen stammen vom Kandidaten selbst.
Neuwied. Heute stellt sich Stephan Wefelscheid (FREIE WÄHLER), der für den Wahlkreis 4 – Stadt Neuwied, Verbandsgemeinden Dierdorf und Puderbach kandidiert, vor.
Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
In Koblenz habe ich zunächst außerparlamentarisch mit der Bürgerinitiative Zentralplatz, später dann im Rat mit der Bürgerinitiative Zukunft für Koblenz gegen die Bebauung des Zentralplatz mit dem ECE Shoppingcenter und für eine grüne Mitte gekämpft. Tatsächlich war einer der Hauptgründe, dass ich die flächendeckende Betonierung der Innenstadt und mehr PKW im Herzen der Stadt für völlig aus der Zeit gefallen erachtete. Mehr Grün in der Innenstadt hätte dem städtischen Klima gutgetan. Leider war ich damals der Zeit 15 Jahre voraus. Denn SPD und CDU hatten das Projekt ohne Rücksicht auf weitsichtige Umweltbelange einfach durchgedrückt. Heute wären solche Bausünden vermutlich nicht mehr möglich.
Was muss sich in Rheinland-Pfalz dringend verändern?
Wir brauchen eine andere Corona Politik. Ich ertrage es einfach nicht, was mit unserem schönen Land passiert. Diese Regierung schreddert gerade die Wirtschaft. Ich erlebe tagtäglich, wie Menschen in unserem System durch das Raster fallen. Ob, Soloselbstständige, Gastwirte, Einzelhändler, Künstler, Musiker, Messebauer, Fahrschulen, Frisörsalons, Kosmetik-, Fitness- und Tattoostudios, Schausteller, Marktbeschicker, Beherbergungs- und Reisebranche, Freizeit- und Tierparks, alles ist zu. Ohne echte Perspektive. Das möchte ich ändern. Die Geschäfte müssen wieder öffnen, sicher mit FFP2 Masken. Denn wenn das Einkaufen in Discountern sicher möglich ist, dann muss es auch in übrigen Bereichen möglich sein.
Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Neuwied, Puderbach und Dierdorf brauchen mehr Geld aus Mainz. Nach einer neuen Statistik der Bertelsmann-Stiftung sind elf der 20 am höchsten verschuldeten Kommunen in der Bundessrepublik in Rheinland-Pfalz zu finden. Vor zehn Jahren waren es sieben. Den Kommunen fehlt das Geld für die Aufrechterhaltung und Modernisierung der Infrastruktur, angefangen bei den Krankenhäusern, über Schulen bis hin zu Schwimmbädern, Brücken und Straßen. Wie groß die finanzielle Not der Stadt Neuwied ist, konnte man zuletzt anhand der exorbitanten Grundsteuererhöhung sehen. In der kommenden Legislaturperiode muss der kommunale Finanzausgleich auf neue Beine gestellt werden. Hierbei möchte ich mein in langjähriger Ratsarbeit gewonnenes Fachwissen in das Gesetzgebungsverfahren einbringen, damit künftig mehr Geld in die Kommunen fließt und die Neuwieder Grundsteuererhöhung rückgängig gemacht werden kann.
Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidat antreten:
Ich habe FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz von Beginn an mit aufgebaut. Unsere Gründungsmitglieder kommen, wie ich selbst, alle aus kommunalen freien Wählergruppen mit kommunalen Ratsmandaten und haben FREIE WÄHLER ursprünglich als Akt der kommunalen Notwehr gegründet. Die kommunale Finanzlage ist im ganzen Land so schlecht geworden, dass es dringend geboten ist, wenn kommunale Mandatsträger in den Landtag einziehen und dort den Fokus der Politik endlich mal auf die Kommunen richten. Denn dort findet das Leben der Menschen statt.
Worüber können Sie lachen?
Über mich selbst. Denn wer über sich selbst lachen kann, der wird am ehesten ernst genommen.
Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Ignoranz und Rücksichtslosigkeit. Ich bin erst 42 Jahre alt, habe aber das Gefühl, dass das zwischenmenschliche Miteinander in der gesamten Gesellschaft schlechter geworden ist. Der Egoismus nimmt leider zu.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Dass Angela Merkel abgewählt wurde.
Deshalb sollten die WählerInnen mir Ihre Stimme geben:
Wenn Sie mich wählen, werde ich auch Ihre Interessen in Mainz als Anwalt der Bürgerinnen und Bürger vertreten, unabhängig und frei, das ist ein Versprechen.
Allgemeine Angaben:
Name: Stephan Wefelscheid
Wohnort: Koblenz (Karthause)
Geburtsdatum: 6. September 1978
Familienstand: ledig
Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung:
Abitur am Eichendorff-Gymnasium Koblenz,
Freiwillig Wehrdienstleistender bei Topographiebatterie 900,
Jurastudium in Konstanz,
2. Juristisches Staatsexamen nach Referendariat im OLG Bezirk Koblenz,
seit 2007 selbständiger Rechtsanwalt mit Kanzlei in Koblenz
Politischer Werdegang:
Seit 2009 Mitglied des Koblenzer Stadtrates – dort Fraktionsvorsitzender der FREIE WÄHLER Stadtratsfraktion,
seit 2014 Mitglied des Kommunalen Rates des Landes Rheinland-Pfalz,
FREIE WÄHLER Bundesjustiziar,
Landesvorsitzender FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz,
FREIE WÄHLER Landtagskandidat 2011, 2016 und 2021, Bundestagskandidat 2013 und 2017,
Europawahlkandidat 2019 (Listenplatz 3 der Bundesliste).
Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten:
Regionalleiter Koblenz der Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.
Hobbys:
Garten- und Waldarbeit, Wandern, Skat
Drei Lieblingsorte im Wahlkreis:
Das ZOO-Restaurant im ZOO Neuwied, da gibt’s immer tollen Kuchen.
Der Biergarten am Deich, am liebsten im Liegestuhl an der Uferpromenade.
Der Bauernhof von Udo Franz in Niederwambach, weit weg vom hektischen Alltag
Vorbilder:
Konrad Adenauer. Der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hatte einen klaren moralischen Kompass und stand für die Westbindung, die europäische Einigung und die soziale Marktwirtschaft. Heutige Politiker täten gerade in Lockdown-Zeiten gut daran, sich an das Wohlstandsversprechen der sozialen Teilhabe und der Aufstiegschancen zu erinnern.
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