Anwohner fassungslos: Wird Heddesdorfer Berg zur Müllhalde?
Seit die ersten Pläne zur Oberen Mitte Heddesdorfer Berg bekannt geworden sind, ärgern sich die umliegenden Anwohner über dieses Projekt.
Neuwied. Nachdem sie monatelang massive Störungen der Nacht- und Ruhezeiten hinnehmen und hilflos mehrere illegale Baumfällungen mit dem Bagger während der Schonzeiten beobachten mussten, kommt nun der nächste Grund des Anstoßes: Anwohner mussten mit ansehen, wie etwa zwanzig LKW-Ladungen Bauschutt, Asphaltdecke und Metallschrott angeliefert und auf dem Gelände ausgekippt wurden.
Dennis Mohr – Mitglied des Stadtrates und Landtagskandidat der FDP will jetzt von der Stadt wissen, was los ist auf dem Heddesdorfer Berg. „Seit Beginn der Baustelle gibt es hier Ordnungswidrigkeiten am laufenden Band. Der jetzige Missbrauch des Heddesdorfer Berges als Müllhalde ist nicht hinnehmbar!“ Mohr, der selbst Anwohner ist, wundert sich ohnehin, warum auf der Baustelle seit Monaten nicht mehr gearbeitet wird. Die letzten relevanten Arbeiten seien noch vor Weihnachten gewesen und selbst da nur für ein paar Tage.
Im Bereich des Bebauungsplanes 820b sollen auf dem Heddesdorfer Berg knapp 150 Wohnungen auf etwa 1,5 Hektar Fläche entstehen. Davon entfallen laut den letzten veröffentlichten Planungen 110 Wohnungen auf die Fläche der Firma Horst Schenk Projektentwicklung, die auch die Erschließung des Gebietes übernehmen soll, und 34 Wohnungen sollten von der GSG Neuwied gebaut werden. Im Juli des letzten Jahres hat die Firma Albert Weil AG mit den Tiefbauarbeiten begonnen.
Das hielt allerdings nicht lange an, weiß FDP-Landtagskandidat Dennis Mohr. „Die Monate August und September wurde dort in hohem Tempo gearbeitet, doch im Oktober kam die Baustelle erstmals ins Stocken. Erst im Dezember wurden die Arbeiten für kurze Zeit wieder aufgenommen, seit kurz vor Weihnachten ist quasi Stillstand.“ Das Abladen von Bauschutt, Asphaltdecken und Metallschrott auf dem Gelände kritisiert der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion massiv. „Solcher Schutt kann nur in speziellen Anlagen recycelt werden. Eine Weiterverarbeitung an Ort und Stelle halte ich für ausgeschlossen. Der Heddesdorfer Berg ist keine Müllhalde!“
Die FDP Neuwied möchte jetzt genau wissen, wie der Stand der Dinge ist und wie das Abladen von Bauschutt, alten Asphaltdecken und Metallschrott auf dem Gelände rechtlich zu bewerten ist und fordert die Stadt zu schnellem Handeln auf. „Wir möchten außerdem wissen, was der Stadt bekannt ist. Ist bereits nach wenigen Monaten das Projekt gestorben?“ fragt sich Mohr, der ohnehin der Sache stets kritisch gegenüberstand. Sollte die Angelegenheit nun zum endgültigen Desaster für den Heddesdorfer Berg und Neuwied werden, wird die Verwaltung viele Fragen beantworten müssen.
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