Sperrung Bahnunterführung bei La Porte ließ Innenstadt aufatmen
Einige Tage lang war die Verbindung der B42 zur Innenstadt durch die Bahnunterführung bei La Porte wegen Reparaturarbeiten an der Langendorfer Straße gesperrt.
Neuwied. Vor allem die Anwohner der recht engen Kirchstraße werden dies im wahrsten Sinne des Wortes mit Aufatmen zur Kenntnis genommen haben, denn ihre Straße war morgens auffallend verkehrsfrei. Unzählige Autofahrer benutzen die Strecke durch die Innenstadt normalerweise als Abkürzung zur Raiffeisenbrücke, wobei auf Geschwindigkeitsbegrenzung wenig Rücksicht genommen wird. Da die Kirchstraße auch die Einkaufszone durchschneidet und direkt an Marktplatz und historischem Rathaus vorbeiführt, beklagen sich Besucher der Innenstadt ebenfalls regelmäßig über zu dichten und zu schnellen Verkehr auf diesem Teil des Cityrings.
Seit die Neuwieder Bürgerliste im Stadtrat vertreten ist, setzt sie sich für ein Tempo 30 auf dem Cityring ein und plädiert dafür, die Möglichkeit der Abkürzung zur Brücke durch die Innenstadt zumindest zu den Stoßzeiten zu verhindern. „Das hohe Verkehrsaufkommen in der Kirchstraße ist weder den Anwohnern noch den Innenstadtbesuchern zuzumuten“, weiß Dr. Jutta Etscheidt, Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste aus vielen Gesprächen mit Betroffenen und fügt hinzu: „Wer die Innenstadt nur als Abkürzung zur Brücke benutzt, um ein paar Minuten Fahrtzeit zu sparen und dabei statt Kaufkraft nur Lärm und Abgase hinterlässt, sollte durch geeignete Maßnahmen über die Umgehungs- und Schnellstraße geleitet werden.“
Um Abhilfe zu schaffen, hatte die Neuwieder Bürgerliste vorgeschlagen, die Durchfahrt der Bahnunterführung beim Autohaus La Porte per Einbahnstraßenregelung in den Stoßzeiten morgens und nachmittags zu begrenzen und den Verkehrsfluss auf der B42 zu optimieren, zum Beispiel durch veränderte Ampelschaltungen. Wer hingegen die Innenstadt in dieser Zeit besuchen will, erreicht sie sehr gut über die Andernacher Straße, wo sich bereits Parkmöglichkeiten anbieten.
Die jetzige Sperrung der Bahnunterführung hat diese Situation nun zum Teil simuliert, allerdings ohne angepasste Ampelschaltung. Gezeigt hat sich dabei, dass Autofahrer, die auch sonst keine Rücksicht auf Anwohner nehmen, nicht davor zurückschreckten, Schleichwege durch das alte Heddesdorf zu suchen. „Durch Ausweisung von 30er – Zonen und ebenfalls zeitlich begrenzter Einbahnstraßenregelung bekäme man das aber in den Griff“, ist sich Dr. Etscheidt sicher.
„Natürlich kann auch jeder einzelne etwas tun, um die Verkehrssituation zu den Stoßzeiten zu verbessern.“ nimmt Fred Kutscher, Geschäftsführer der Bürgerliste, die Autofahrer selbst in die Pflicht. Er rät, etwas früher oder später loszufahren und dadurch den Verkehr zu entzerren, soweit möglich öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad zu benutzen, Fahrgemeinschaften zu bilden und das Homeoffice zu forcieren. Vielleicht haben einige Autofahrer genau dies bereits getan, denn interessanterweise hatten sich die anfänglichen Staus auf der B42 bereits nach wenigen Tagen deutlich gebessert.
„Stadtzentren gehören den Menschen und müssen vom motorisierten Durchgangsverkehr befreit werden“ sind sich beide Fraktionsmitglieder der Bürgerliste sicher. Sie erhoffen sich neben ihren eigenen Vorschlägen von dem in Auftrag gegebenen Verkehrskonzept Lösungsansätze, um die Interessen von Anwohnern, Besuchern und Gewerbetreibenden sinnvoll miteinander zu verbinden.
PM Bürgerliste Neuwied
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