Kulturstadt Unkel trauert um Ehrenbürger Fritz Bagel
Der Enkelsohn von Fritz Henkel jr. verstarb mit 88 Jahren. „Herausragende Persönlichkeit mit großem Herzen“.
Unkel/Düsseldorf. Fritz Bagel ist tot. Der Ehrenbürger der Kulturstadt Unkel und Enkel von Fritz Henkel jr., verstarb am frühen Morgen des 5. März 2021 im Alter von 88 Jahren. Er hinterlässt seine Ehefrau Gisela (Ingo) Bagel, fünf Kinder sowie acht Enkelkinder. Die Beisetzung findet in Düsseldorf statt.
Stadtbürgermeister Gerhard Hausen würdigt den Verstorbenen als herausragende Persönlichkeit mit großem Herzen: „Fritz Bagel hat der Stadt Unkel sehr viel Gutes getan, ihre Weiterentwicklung immer wieder unterstützt und sie somit bereichert. Er hat sich in Unkel und unter den Bürgerinnen und Bürgern wohlgefühlt und ist stets menschlich geblieben“.
Fritz Bagel lebte gerne in Unkel. In dieser Zeit engagierte er sich maßgeblich für das Gemeinwesen der Kulturstadt. Ganz aktuell geht die im Bau befindliche Schaffung eines Mehrgenerationenparks mit Fitnessparcours, Boule-Anlage, Spielplatz und Ruhezonen auf dem, nach seiner Mutter benannten, „Ilse-Bagel-Park“ auf die Initiative von Fritz Bagel und die Projektgruppe Ilse-Bagel-Park zurück.
Davor stiftete Fritz Bagel unter anderem die Kleinspielfeld-Anlage im BHAG-Sportpark und förderte federführend die Schaffung einer zweiten Spielebene im Gruppenraum in der städtischen Kindertagesstätte „Marienkindergarten“.
Fritz Bagel setzte sich für eine perspektivische Investition zugunsten einer Halle auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein, die Restaurierung der historischen Stadtmauer an der Rheinpromenade finanzierte er ebenfalls mit. Der sogenannte „Fritz-Platz“ im Christinenstift, den Heimleiter Carsten Tappel und Jochen Seidel angeregt hatten, trägt seinen Namen; zudem unterstützte er immer wieder das Wirken der rührigen Ehrenamtlerin Gudrun Küpper im Christinenstift.
Auch die Widmung des ehemaligen Freibadgeländes als Bürgerpark für Freizeit und Erholung geht auf den Wunsch der Familie Bagel, die das Gelände einst der Stadt Unkel zu diesem Zweck geschenkt hatte, zurück.
Darüber hinaus hebt Stadtbürgermeister Hausen das Engagement Fritz Bagels auf kulturellem Gebiet hervor. Der ideelle Ansatz, Unkel zur Kulturstadt zu modellieren, habe Fritz Bagel fasziniert. Dessen Förderung von Kunst und Kultur in Unkel spiegele sich in vielen Ausprägungen wider. In diesem Zusammenhang erinnert der Unkeler Stadtbürgermeister an das langjährige Engagement für die Kunsttage Unkeler Höfe von Ellen und Jochen Seidel sowie für das Projekt „Unkel goes Venice“, mit dem die Unkeler Künstlerin Martiné Seibert-Raken während der Biennale in Venedig vertreten war.
Der Großzügigkeit Fritz Bagels war es ebenfalls zu verdanken, dass die Carl-Loewe-Musiktage des Geschichtsvereins im Palmenhaus des Henkelparks als zweitem Veranstaltungsort neben der Unkeler Burg eine Bleibe gefunden hatten – auch die Theateraufführungen des Geschichtsvereins konnten auf dem Anwesen der Familie Bagel stattfinden. Fritz Bagel hat es ermöglicht, dass der Henkelpark Bürgerinnen und Bürgern von Unkel durch ausgesuchte Führungen zugänglich gemacht wurde, seine Gastfreundschaft galt auch für das Wein- und Heimatfest.
Für seine Verdienste verlieh ihm die Stadt Unkel im Jahre 2019 genau 91 Jahre nach seinem Großvater „in tiefer Dankbarkeit, mit dem größten Respekt und in absoluter Anerkennung“ ebenfalls die Ehrenbürgerwürde. Bereits im Jahr 2016 hatte Fritz Bagel die Ehrennadel der Stadt Unkel erhalten.
Gerhard Hausen: „Fritz Bagel hat sich um Unkel verdient gemacht. Sein Andenken bleibt in seinem Wirken für unsere Kulturstadt nachhaltig bestehen und die dankbare Erinnerung ist auch somit stets lebendig“.
Fritz Bagel entstammt einer Düsseldorfer Unternehmerfamilie, deren Bagel-Gruppe im Verlagsgeschäft, Druckwesen und auf dem Dienstleistungssektor geschäftlich tätig ist. Der Vater des Verstorbenen, Carl August Bagel (1902–1941) hatte durch die Ehe mit Ilse Bagel im Jahr 1929 in die Düsseldorfer Unternehmerfamilie Henkel eingeheiratet.
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