SWN bieten Glasfaseranschlüsse jetzt auch Privatkunden an
Filme ruckelfrei streamen, im Internet surfen und telefonieren: Mit Glasfaser geht das alles über eine Leitung. Die Stadtwerke Neuwied haben den Ausbau in den vergangenen Jahren forciert und können hohe Bandbreiten nun auch den ersten Privatkunden anbieten.
Neuwied. „Die Übertragung großer Datenmengen wird immer wichtiger. Das ist für nicht nur eine Frage von Homeoffice in Corona-Zeiten: Glasfaser ist heute so wichtig wie früher der Telefonanschluss“, erklärt SWN-Chef Stefan Herschbach. Vorteil des Glasfasernetzes: „Die Bandbreiten sind extrem groß und schwanken nicht.“
Die Stadtwerke bieten zunächst Bandbreiten von 250 oder 500 Mbit/s im Download an. Der Upload, also die Übertragung von Daten des heimischen Rechners ins Internet, beträgt 125 und 250 Mbit/s.
Das Angebot soll nach und nach im gesamten Stadtgebiet verfügbar werden: „Etwa 1000 Gebäude sind anschlussfähig oder kurz davor. Dieser Bestand wird kontinuierlich erweitert“, macht SWN-Geschäftsfeldleiter Philipp Da Costa deutlich. „Ab April können die ersten bereits auf die Datenautobahn.“
Diese Datenautobahn führt bei dem SWN-Angebot ohne Umweg und im Gegensatz zu anderen Anbietern bis ins Haus. Letztere müssen auf den letzten Metern auf das herkömmliche Kupferkabel zugreifen, was die Datenmengen deutlich begrenzt: „Je länger diese Kupferstrecke ist, desto weniger Leistung kommt tatsächlich an. Wer von der Straßenecke mit Kupfer kommt, bremst sich aus. Wir gehen mit Glasfaser bis ins Gebäude.“
Wer bei den Stadtwerken bereits einen Strom- oder Erdgasvertrag hat, profitiert mehrfach: Diese Kunden erhalten nicht nur einen günstigeren Tarif. Sie zahlen außerdem nur die Aktivierungskosten, die Anschlusskosten entfallen im Aktionszeitraum komplett. Neben Internet- und Telefonflatrate ins deutsche Festnetz gibt es die Option, über Glasfaser Fernsehprogramme zu empfangen. Auch hier zahlen SWN-Kunden weniger. Ein Weg, den Herschbach bewusst gehen wollte: „Kundentreue muss belohnt werden, das sollte allgemeiner Grundsatz sein. Für uns als kommunales Unternehmen gilt das besonders: Wir bieten Strom, Gas, Wasser und Glasfaser aus einer Hand zu vernünftigen Preisen.“
Das zeigt sich auch in den Tarifen, wie Da Costa erklärt: „Wir setzen von Anfang an auf Transparenz. Der Kunde muss nicht erst den Taschenrechner zücken. Ein ´In den ersten Monaten nur...´ mit anschließendem Augenreiben gibt es nicht. Wir starten bei 37,90 Euro pro Monat. Fertig.“
Unter www.swn-neuwied.de/glasfaser kann man prüfen, ob das Angebot schon verfügbar ist. „Fall nicht, können Interessenten uns über ein Formular ihre Kontaktdaten übermitteln. Wir benachrichtigen sie dann.“ Melden sich viele Einwohner aus demselben Gebiet, kann der Ausbau dort beschleunigt werden.
Mit den Hausanschlüssen gehen die SWN auf die Zielgerade des Glasfaserausbaus, der schon vor 20 Jahren begonnen hat: „Ursprünglich sollten so Daten von den eigenen Versorgungseinrichtungen wie Hochbehältern, Abwasserpumpwerken oder Stromstationen zu unserer Netzleitstelle übertragen werden“, erklärt Herschbach. Denn Glasfaser gilt als besonders zuverlässig und leistungsfähig. Mit der Zeit wuchs nicht nur die Zahl der angeschlossenen Stationen: „Auch Firmen wollten unser Netz nutzen.“ 2018 starteten die SWN mit dem Glasfaserausbau in den Industriegebieten und Anfang 2020 bekam man Zuschlag des Kreises Neuwied, alle Schulen in der Stadt anzubinden: „Das werden wir in Kürze abschließen.“ Über den Auftrag hinaus investierte man aber weitere 400.000 Euro, um bei der Versorgung der Haushalte schneller voranzukommen.
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