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Nachricht vom 09.03.2021    

Erste Blume des Jahres 2021 für Wiesenknopf-Ameisenbläulinge gepflanzt

Den Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) würden viele Menschen wahrscheinlich gar nicht als klassische Blume wahrnehmen. Trotzdem hat die Hamburger Loki-Schmidt-Stiftung die Pflanze zur Blume des Jahres 2021 gekürt.

Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius). Foto: SNU

Buchholz. Die über der Wiese wippenden rotbraunen Blütenköpfe bieten nämlich vielen Insekten eine Nahrungsgrundlage und die Pflanze steht stellvertretend für ihren Lebensraum. Extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen werden in unserer Kulturlandschaft immer seltener und damit auch die Großen Wiesenknöpfe. Für viele Insekten mag es andere Nektarpflanzen geben, nicht jedoch für die beiden gefährdeten Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius und M. nausithous). Die Falter sind so eng an ihre Wirtspflanze gebunden, dass sie ohne deren Vorkommen nicht überleben können. Mit dem Rückgang der extensiven Grünländer verschwindet so auch die Nahrungsgrundlage für die Bläulinge und ihre Raupen.

Um dem entgegenzuwirken und die Bestände der Schmetterlinge wieder zu stärken hat die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) im März 2020 mit der Umsetzung eines Artenschutzprojekts für die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge begonnen. In den Landkreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis sollen verschiedene Maßnahmen zum Schutz der unscheinbaren Falter umgesetzt werden. Der kooperative Ansatz des Projektes erfreut auch Staatsministerin Anne Spiegel: „Nur in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und weiteren regionalen Akteurinnen und Akteuren wie den Naturschutzverbänden können die Bestände der Schmetterlinge ausreichend gesichert werden.“ Nicht nur die beiden Schmetterlinge, sondern auch viele weitere Arten könnten von den Maßnahmen profitieren, so Spiegel weiter.

Im Rahmen des Projektes wurden am vergangenen Sonntag erste Pflanzen des Wiesenknopfes auf einer Wiese nahe dem bedeutendsten Vorkommen im Landkreis Neuwied gepflanzt. Die Fläche gehört dem Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz Asbacher Land e.V. (ANUAL e.V.). Der Verein ist schon seit Jahrzehnten im regionalen Natur- und Umweltschutz mit zahlreichen Projekten sehr erfolgreich aktiv und unterstützt das Artenschutzprojekt seit der ersten Stunde. „Wir sind sehr froh in Neuwied einen so aktiven und kompetenten Partner an unserer Seite zu haben“ so Leah Nebel, Projektleitung des SNU-Projektes.



Auch die Pflanzen haben eine regionale Herkunft. Sie wurden über Jahre von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. gezogen und konnten kurzfristig für die Pflanzaktion bereitgestellt werden. Die Biostation arbeitet bereits seit vielen Jahren zum Schutz der beiden Bläulingsarten, regte die länderübergreifende Initiative an und führt das Partnerprojekt auf nordrhein-westfälischer Seite durch, sodass wie hier grenzübergreifende Vorkommen in enger Zusammenarbeit gesichert werden können. Das nordrhein-westfälische Projekt wird von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kultur- pflege gefördert.

Mit Spaten und Setzlingen ausgerüstet, konnten die Vertreter*innen der beteiligten Institutionen so am vergangenen Sonntag in einer gemeinsamen Aktion die ersten Pflanzen in die Erde bringen. „Vielleicht muss in den nächsten Tagen noch ein wenig mit Wasser nachgeholfen werden, damit die Pflanzen erfolgreich anwachsen können“, erklärt Linda Müller, ebenfalls Projektmitarbeiterin der SNU. Schon im Sommer wird zu sehen sein, ob die Pflanzaktion erfolgreich war. Vielleicht wandern in einigen Monaten auch schon die ersten Bläulinge von der nahe gelegenen Population an der B8 zur neu bepflanzten Fläche und krönen damit den Erfolg der Aktion.
PM



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