NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 17.03.2021
Region
Das Martyrium der unkastrierten Katzen und Kater
Beim Tierschutz Siebengebirge sind aktuell sieben Kater untergebracht, deren Schicksal alle einen Ursprung haben: Sie waren nicht kastriert, lieferten sich mit anderen unkastrierten Katern erbitterte Revierkämpfe und trugen schwerste Verletzungen davon.
Foto: Tierschutz SiebengebirgeBad Honnef. Diese Tiere wurden von den Tierschützern eingefangen und unverzüglich zum Tierarzt gebracht. Neben der Versorgung von entzündeten, offenen, eitrigen Wunden und durch Katzenschnupfen verklebten Augen wurden sie alle kastriert. Die Tierschutz Siebengebirge weist an dieser Stelle darauf hin, dass es eine Katzenschutzverordnung gibt (im Rhein-Sieg-Kreis beteiligen sich 19 Gemeinden), die die Kastration, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Katzen regelt.

„Ein Tier zu halten, bedeutet auch, Verantwortung für es zu übernehmen. Leider ist die Verantwortung einiger Katzenbesitzer immer noch optimierungsbedürftig, denn Katzen/Kater ab dem 6. Lebensmonat kastrieren zu lassen, sie zu impfen, chippen und registrieren zu lassen sowie auch zu entwurmen, gehört zu einer verantwortungsvollen, pflichtbewussten Katzenhaltung dazu“, sagt Ulrike Peters, Leiterin der Katzenabteilung beim Tierschutz Siebengebirge.

„Revierkämpfe mit Artgenossen bedeuten immer Stress, Angst und Schmerzen, denn die Tiere schenken sich nichts und kämpfen erbittert um den Erhalt ihres Revieres zur Fortpflanzung“, so Peters weiter. Sehr oft verunfallen die Tiere, wenn sie sich über die Straßen hinterher jagen oder infizieren sich durch Bisswunden, Krallenhiebe und den Geschlechtsakt von einem zum nächsten Tier und immer weiter. Dies alles wird durch eine Kastration unterbunden, da die Tiere nicht mehr „blind“ triebgesteuert agieren. Auch werden weniger Tiere überfahren, da sie nicht mehr soweit umherstreunen und unachtsam, ihrem Fortpflanzungstrieb folgend, Straßen queren. Kastrierte Freigängerkatzen können ihr Leben draußen viel freier genießen.

Seit 2018 hat der Tierschutz Siebengebirge die Initiative „Katzen-Kastrations-Aktion für Bedürftige“ ins Leben gerufen, um bedürftige Menschen, denen das Geld für die Kastration ihrer Katze/ihres Katers fehlt, zu unterstützen und so auch den Tieren zu helfen. Hierunter fallen Haushalte, deren monatliches Einkommen einen bestimmten Sozialsatz unterschreitet. Bei Vorlage einer entsprechenden behördlichen Bescheinigung können Katzenbesitzer ihr Tier kostenfrei über den Tierschutzverein kastrieren lassen.

Wer Fragen hat oder Hilfe benötigt, meldet sich bitte unter der Rufnummer: 0177/3011399 oder per Mail an: katzenabteilung@tierschutz-siebengebirge.de
Nachricht vom 17.03.2021 www.nr-kurier.de