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Nachricht vom 14.04.2021 |
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Region |
Offener Brief des Zoodirektors Thiel an die Ministerpräsidentin |
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Zoodirektor Mirko Thiel hat sich am 15. April mit einem Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer gewandt und bittet um Unterstützung die Zoos geöffnet zu lassen, um den Menschen ein Stück Normalität und Lebensqualität zurückzugeben. |
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Neuwied. Nachstehend der Brief im Wortlaut:
"Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer,
im Gesetzentwurf „eines Vierten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite (Drucksache 19/28444)“ wird unter Artikel 1 Abs. 5 die Schließung diverser Einrichtungen (u.a. Theater, Kinos, Museen, Zoos, …) ab einem Inzidenzwert von 100 vorgeschrieben. Der Zoo Neuwied hat neben dem Artenschutz und der Wissensvermittlung eine ganz wichtige Bedeutung als Freizeit- und Erholungsort. Genau dieser Aufgabe könnten wir durch eine erneute Schließung wieder nicht nachkommen.
Deshalb wende ich mich in diesem offenen Brief an Sie.
Ich bin mir bewusst, dass die Lage durch die steigenden Coronainfektionszahlen insgesamt ernst ist und es geht mir nicht um eine Bagatellisierung der offensichtlichen Probleme. Außerdem weiß ich, dass die schwierigen/komplexen Herausforderungen bzgl. Entscheidungen über angemessene Gegenmaßnahmen zur Pandemieeindämmung für die Politik nicht einfach sind.
Trotzdem halte ich die Schließung der Außenbereiche von Zoos für falsch. Gerade die aktuell veröffentlichten Ergebnisse der Aerosol-Forscher bestärken mich in der Ansicht, dass von einem Besuch in unseren Außenanlagen keine Ansteckungsgefahr ausgeht. Im Gegenteil: Bei uns können sich die Menschen wie in einem öffentlichen Park im Freien bewegen. Wir konnten am 4. März 2021 unseren Betrieb wieder für Besucher/innen öffnen und erleben hier tagtäglich disziplinierte Bürgerinnen und Bürger die froh sind ein Stück Normalität in sicherer Umgebung erleben zu können. Der Aufenthalt in den Außenbereichen der Zoos ist nicht mit einer Freizeitaktivität in geschlossenen Räumen gleichzusetzen.
Bereits nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und auch zurzeit haben wir umfangreiche Hygiene-Konzepte (Abstandmarkierungen, Einbahnwegregelungen, Desinfektionsstationen, Maskenpflicht, Datenerfassung, Vorausbuchungspflicht, reglementierte Besucherzahl, etc.) erstellt, umgesetzt und angepasst. Alle Maßnahmen finden die volle Zustimmung der verantwortlichen Behörden. In den vergangenen Monaten gab es keinerlei Beanstandungen!
„Es werden Treffen in Parks verboten, Rhein- und Mainufer gesperrt, Innenstädte und Ausflugsziele für den Publikumsverkehr abgeriegelt“, heißt es in dem offenen Brief der Aerosolforscher. Und weiter: „Wenn unseren Bürgerinnen und Bürgern alle Formen zwischenmenschlicher Kontakte als gefährlich vermittelt werden, verstärken wir paradoxerweise die überall erkennbare Pandemiemüdigkeit. Nichts stumpft uns Menschen bekanntlich mehr ab als ein permanenter Alarmzustand.“ Dieser Ansicht können wir uns mit unseren Erfahrungen im Zoo nur anschließen.
Der Zoo Neuwied ist ein sehr beliebtes Naherholungsziel für Menschen aller Altersklassen und Bevölkerungs- sowie Bildungsschichten. Wir können Erholung in einem Rahmen bieten, der auch während der jetzigen Phase der Pandemie als gefahrlos einzustufen ist. Die Menschen können nach mehr als einem Jahr Pandemie nicht mehr nur in den eigenen vier Wänden bleiben. Sie müssen (und sollen ja auch) raus an die frische Luft! Gerade für Familien fehlt es, bei der Umsetzung des Gesetzentwurfs, dann aber an sicheren Angeboten der Freizeitgestaltung. Bei weiteren Schließungen im Freizeitbereich muss damit gerechnet werden, dass es noch mehr private Zusammenkünfte ohne Schutzmaßnahmen gibt. Genau diese Treffen sollen aber doch vermieden werden.
Die Zoologischen Einrichtungen in Berlin, Saarbrücken und Magdeburg haben seit Beendigung des ersten Lockdowns im vergangenen Sommer durchgehend geöffnet. Dort hat es während der gesamten Pandemie keine Probleme mit Ansteckungen gegeben.
Daher bitte ich Sie dringend sich für eine Öffnung der Außenbereiche der Zoos einzusetzen und damit den Menschen wieder ein Stück Lebensqualität zurückzugeben, ohne damit eine Gefahr einzugehen.
Mit freundlichen Grüßen Mirko Thiel Zoodirektor“
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Nachricht vom 14.04.2021 |
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