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Nachricht vom 22.04.2021
Region
Frischluft siegt – Infektionsgefahr vor allem in Innenräumen hoch
Präventionsleiter der Unfallkasse gibt Empfehlungen: So schützen Sie sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.
SymbolfotoAndernach/Region. Ob im Klassenzimmer oder im Büro – kommen Menschen in einem geschlossenen Raum zusammen, steigt die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Aerosolforschung kürzlich in einem offenen Brief aufmerksam gemacht. Das Infektionsrisiko ist auch dann gegeben, wenn eine infizierte Person den Raum bereits wieder verlassen hat, bevor eine andere Person ihn betritt. Denn während größere Tröpfchen schnell zu Boden sinken, können kleinere Aerosole – auch über längere Zeit – in der Luft schweben und sich im geschlossenen Raum verteilen.

„Regelmäßiges Stoßlüften ist dann besonders wichtig", betont Dr. Christoph Heidrich, Abteilungsleiter Prävention der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Er gibt folgende konkrete Empfehlungen zum Schutz vor Corona-Infektionen. „In Innenräumen lauert die wesentliche Gefahr! Hier ist das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 Viren anzustecken, um ein Vielfaches höher als draußen", so Dr. Heidrich. Die Ansteckungsgefahr im Freien sei vergleichsweise gering, draußen sei es nicht „gefährlich". Im Gegenteil: „Wer sich mit einer Person zum gemeinsamen Spaziergang oder zum Kaffee im Park trifft, ist weit weniger gefährdet als derjenige, der dies im Wohnzimmer tut", so der Präventionsexperte.

Dr. Heidrich gibt folgende konkrete Tipps:
• In Innenräumen sollten möglichst wenige Menschen außerhalb eines Hausstandes zusammenkommen. Im beruflichen Kontext ist Homeoffice das erste Mittel der Wahl.
• Je größer die Zahl der Quadratmeter pro Person im Raum, desto länger dauert es, bis die Luft kontaminiert werden kann. Pro Person sollten 10 Quadratmeter Raumfläche vorhanden sein.
• Aufenthaltszeiten mehrerer Personen sind in Innenräumen so kurz wie möglich zu gestalten. Dauerhafte Mehrfachbesetzungen in Büros sind zu vermeiden.
• Auch bei kurzen Verweildauern ist auf die Einhaltung eines Mindestabstands zu achten.
• Regelmäßig Stoß- und Querlüften, insbesondere bei unvermeidbar gemeinsamer Nutzung von Räumlichkeiten. Als Faustformel gilt: Mindestens alle zwanzig Minuten mehrere Minuten lüften. Dabei unterstützt die aktualisierte CO2-App des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und der Unfallkasse Hessen. Alles zur CO2-App gibt es hier.
• Als elementare Schutzmaßnahmen empfiehlt Dr. Heidrich,
– auch nach negativen Schnelltests – die bewährten AHA+L+A-Regeln: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske (zwischenzeitlich Schutzmaske), Lüften, APP.

„Ein Mund-Nasen-Schutz ist immer dann anzuwenden, wenn Mindestabstände nicht sicher eingehalten werden können. Dies gilt insbesondere für Innenräume. Normierte Masken, wie OP-Masken oder FFP2-Masken, sind hier die Mittel der Wahl", so der UK RLP-Präventionsleiter. Jede der genannten Maßnahmen für sich habe ihren Wert. Aus ihrer Kombination entsteht ein Höchstmaß an Sicherheit.

„Auch der Einsatz von Schnelltests und Selbsttests ist enorm hilfreich, um symptomlos an Covid-19 infizierte Personen frühzeitig zu entdecken", so Dr. Heidrich weiter. Da aber diese Antigentests nur bei akut infektiösen Personen zuverlässig anschlagen, gelingt dies nur dann gut, wenn diese Tests regelmäßig durchgeführt werden. Zwei Tests pro Woche, wie nun vom Gesetzgeber angestrebt, sollten es schon sein. Vor allem bei wiederkehrend zusammenkommenden Gruppen ist diese Teststrategie wertvoll."

Davon profitieren insbesondere Beschäftigtengruppen die – bedingt durch ihre Aufgaben – nicht im Homeoffice arbeiten können. Auch im Bildungsbereich können wiederholte Schnelltests gut helfen, die dort vorhandenen Risiken einzugrenzen.

„Weniger gut helfen die Schnelltests bei einmalig zusammenkommenden Gruppen. Insbesondere bei hohen Infektionszahlen können diese aufgrund der Tatsache, dass sie nicht zu hundert Prozent infektiöse Personen rausfischen, eine trügerische Sicherheit bedeuten", sagt der UK RLP-Abteilungsleiter.

„Nach derzeitigem Stand können wir optimistisch sein, dass mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung die Pandemie besiegt werden kann", so Heidrich abschließend.

Weitere Informationen sowie ein ausführliches Interview finden Sie unter www.ukrlp.de. (PM)

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