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Nachricht vom 13.05.2021
Region
Der Hexenweg in Friesenhagen: Erlebnisweg über dunkle Zeiten im Wildenburger Land
Ein ganz besonderer Rundweg ist der Hexenweg in Friesenhagen. Auf knappen acht Kilometern erfährt man alles über die dunklen Jahre im Wildenburger Land, als die Hexenverfolgung auf ihrem Höhepunkt war und zahlreiche Menschen grausam verfolgt und schließlich hingerichtet wurden.
Die Rote Kapelle auf dem Blumenberg markiert den damaligen Richtplatz der Hexenverfolgung. Fotos: Björn SchumacherFriesenhagen. Die Zeiten der Hexenverfolgung sind lange vorbei, dennoch war das Wildenburger Land mit dem Kirchspiel Friesenhagen eine Hochburg dieser grausamen Epoche. Im 16. und 17. Jahrhundert wütete die Hexenverfolgung in ganz Europa und auch in Friesenhagen und Umgebung sind die Erinnerungen an die dunklen Zeiten der Hexenverfolgung lebendig. Entlang des dreistündigen Rundwanderweges um Friesenhagen erfährt man Wissenswertes aus dieser grausamen Zeit und kommt auch an Originalschauplätzen der Hexenverbrennung vorbei.

Start des Hexenweges ist der Parkplatz am Landgasthof Wildenburger Hof. Zunächst geht es steil bergauf in die Wälder rund um Friesenhagen. Hier gelangt man nach dem kurzen Aufstieg rechts auf einen breiteren Forstweg, welcher einen wieder bergab zu einer Straße führt, auf der man den Nädringer Bach überquert. Von dort geht es wieder hinauf auf den Rollsberg und zur Rochuskapelle. Hier wird man mit einem wunderschönen Weitblick über Wiesen und Felder belohnt.

Mit Blick auf die Wildenburg (lohnt sich auch für einen kleinen Abstecher), welche um 1230 erbaut wurde und heute nur mehr eine Ruine ist, geht es einen geteerten Weg runter ins Tal, wo man den Wildenburger Bach überquert. Nach einem erneuten und moderaten Anstieg geht es weiter nach Ziegenschlade, von wo aus es nur noch ein Katzensprung bis hinauf zum Blumenberg und der Roten Kapelle ist. Hier soll sich auch der Richtplatz der Hexen befunden haben, weshalb sich ein Innehalten und Hineinfühlen in vergangene Zeiten anbietet. In den Jahren 1590 bis 1650 wurden hier mehr als 200 Menschen der Hexerei verurteilt und hingerichtet, viele von ihnen bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. An dieser Stelle steht eine mehrere hundert Jahre alte Linde, welche sicher viel über die vergangenen Gräueltaten berichten könnte. Die Kapelle ist der Heiligen Anna geweiht und wurde im 17. Jahrhundert von Franziskaner-Mönchen errichtet.

Hinter der Kapelle beginnt nun der Abstieg in das Fachwerkdorf Friesenhagen mit der Kirche St. Sebastianus. Weiter geht es durch den Ort und ein Stück entlang der Straße, bevor man erneut in den Wald abzweigt. Über einen Pfad passiert man die Kreuzkapelle, bevor man im Anschluss das Wasserschloss Crottorf erreicht. Dieses denkmalgeschützte Schloss ist ein ganz besonderes Juwel, gilt es doch als eines der schönsten und besterhaltenen Wasserschlösser des Rheinlands. Im Jahr 1542 wurde der ehemalige Hof von Johann von Selbach zum Wasserschloss umgebaut. Heute ist es Wohnsitz des Graf Hatzfeldt-Wildenburg-Dönhoff und kann an Wochenenden von außen besichtigt werden. Entlang des Wassergrabens führt die Route des Hexenwegs nun zurück zum Startpunkt am Wildenburger Hof.

Der Hexenweg ist eine wirklich schöne und geschichtsträchtige Runde mit tollen Ausblicken und viel Abwechslung. Somit ist er für die ganze Familie geeignet und die Wege sind für die Mitnahme eines Kinderwagens im Großen und Ganzen geeignet. Zu Beginn ist der Anstieg allerdings recht sportlich, weshalb man vor allem mit Kinderwagen eine gute Kondition mitbringen sollte. Für Rollstühle hingegen ist die Strecke leider ungeeignet.


Tour-Informationen zum Hexenweg:

Art: Rundweg
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 7,8 km
Dauer: 2 bis 3 Stunden
Steigung: circa 250 Höhenmeter
Familiengeeignet: Ja
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: kinderwagentauglich (gute Kondition erforderlich)
Besonderheit: Erlebnisweg
Startpunkt: Wanderparkplatz am Landgasthof Wildenburger Hof in Friesenhagen (Krottof 7, 51598 Friesenhagen)
Zielpunkt: wie Startpunkt

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