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Nachricht vom 13.08.2021
Sport
Punkteteilung beim Lokalderby FV Engers gegen TuS Koblenz
Zum Lokalderby konnte sich der Kassierer des FV Engers über rund 1.000 Zuschauer freuen, die zum Auftakt der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in das Stadion am Wasserturm gepilgert waren, um das Spiel des FV Engers gegen die TuS aus Koblenz zu erleben.
Engers in den grünen Trikots. Fotos: Wolfgang RabschNeuwied. Die Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn sie wurden Zeugen eines kampfbetonten Spiels, welches letztendlich mit 1:1 endete. Ein Ergebnis, mit dem beide Vereine gut leben können.

„Tiki-Taka“ am Wasserturm

Das Spiel lebte von zwei grundverschiedenen Halbzeiten, während die TuS mehr von der ersten Halbzeit hatte, bekam dem FV Engers der Pausentee wohl etwas besser, denn in der zweiten Halbzeit waren die Mannen vom Wasserturm das dominantere Team, ohne sich dafür mit einem Sieg zu belohnen. Beide Teams waren taktisch gut aufgestellt, die Abwehrreihen standen wie eine Mauer, gegen die sich die Stürmer immer wieder festrannten. Aus dem Mittelfeld heraus wurden lange Pässe auf die flinken Außenstürmer geschlagen, die zwar schneller waren als die Verteidiger, aber auch einen Kopf kleiner. Deshalb konnten die langen Bälle meistens per Kopf von den Abwehrriesen weggeköpft werden. Da beide Teams sehr hoch standen, spielte sich das überwiegende Geschehen im Mittelfeld ab, ähnlich dem von Pep Guardiola praktizierten Tiki-Taka-System, bei dem die ballbesitzende Mannschaft durch Kurzpassspiel versucht, in die Nähe des gegnerischen Tores zu gelangen.

Weil beide Teams sehr gut auf die Spielweise des Gegners eingestellt waren, und wie gesagt die Abwehrreihen wie ein Bollwerk standen, entstanden nur wenige prickelnde Torraumszenen. Trotzdem war das Spiel nie langweilig, weil im Mittelfeld um die Herrschaft gekämpft wurde. Obwohl Schiedsrichter Niclas Zemke mehrere gelbe Karten verteilen musste, war das Spiel nie unfair. Es gab zwar hin und wieder „was auf die Socken“, doch man gab sich danach die Hand und weiter ging es.

Sören Klappert – Elfmeter verschossen, Ausgleich zum 1:1 erzielt
In der 33. Minute wurde Noel Schlesiger im Koblenzer Strafraum unsanft von den Beinen geholt, Schiedsrichter Zemke blieb keine andere Wahl, als auf Elfmeter zu entscheiden. Sören Klappert lief an, schickte den Torwart der TuS in die rechte Ecke, doch Klappert zielte wohl zu genau, denn er traf nur den linken Pfosten, den Abpraller konnte Torwart Bast abfangen. Großer Jubel brandete von den mitgereisten Fans der TuS auf, die tatsächlich während der gesamten 90 Minuten ohne Pause ihre Mannschaft mit lautstarken Schlachtgesängen unterstützten.

Beim Führungstor der TuS durch Marc Richter in der 37. Minute übertrieben es aber die Fans, als sie beim Jubeln die Metallabsperrung am Spielfeldrand niederwalzten. Mit 1:0 ging es bei sehr sommerlichen Temperaturen in die Kabinen, aus denen der FV Engers wie verwandelt zur zweiten Halbzeit herauskam. Hart umkämpft erspielte sich der FV Engers eine gewisse Dominanz, die sich aber nicht in gute Torchancen ummünzen ließ. So dauerte es bis zur 81. Minute, als Sören Klappert aus einem Gewühl heraus, zum inzwischen längst verdienten, umjubelten 1:1 einschieben konnte. Von diesen Momenten lebt der Fußball, eben noch war Sören klappert der Pechvogel beim verschossenen Elfer, nun der gefeierte Tor-Held nach seinem Ausgleich.

Die letzten Minuten plätscherten dann mehr oder weniger dahin, da beide Teams nichts mehr riskieren wollten und wohl mit Remis zufrieden waren. Beide Mannschaften waren nach dem Schlusspfiff fix und alle, da die sommerlichen Temperaturen doch ganz schön an die Substanz und Kondition nagten, einige Spieler mussten sogar mit Wadenkrämpfen behandelt werden. Auf jeden Fall verspricht die kommende Oberliga-Saison spannend zu werden, beide Teams können im Laufe der Saison sicherlich ein Wörtchen mitreden, wenn sie sich so konsequent weiterentwickeln.
(Wolfgang Rabsch)
       
       
       
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