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Pressemitteilung vom 28.09.2021
Wirtschaft
Drohneneinsatz: SWN gehen in den Flugmodus
Aufgrund der steigenden Komplexität von Bauwerken und Bauarbeiten sind die Anforderungen an die Planung, Überwachung und Dokumentation von Baustellen gestiegen. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) gehen neue Wege durch innovative Techniken und Methoden im Bereich der Vermessung: Sie setzen eine Drohne ein.
Sie haben die Lizenz zum Fliegen: Jan Fries, Sabrina Zorn und Ansgar Hütt von den SWN haben alle Kenntnisnachweise. Foto: SWN Neuwied. Ab Herbst werden Aufnahmen von Geländehöhen, längeren Baustellen sowie Transportleitungen des Kreiswasserwerks gemacht. Ziel der SWN ist es, den Trend Digitalisierung im Betrieb voranzutreiben und den Ausbau von Infrastrukturen effizienter zu gestalten.

Die Drohne besteht aus acht Rotoren und enthält eine Kamera mit 36 Megapixel. Sie liefert hochauflösende Luftbildaufnahmen, die im Anschluss ausgewertet und über die Software als 3D-Modelle bereitgestellt werden. Während des Flugs ist die Drohne vor Ausfällen durch eingebaute Sicherungen in der Elektronik, Funkverbindung und im Antriebssystem geschützt. Zudem kann der Pilot durch die einfache Bedienung vollautomatisierte Flugrouten in 2D und 3D planen. Diese Bilder werden zusammengefügt, lassen sich bearbeiten und exakt reproduzieren.

Teamleiter Ansgar Hütt spricht über die Vorteile des Drohnenprojekts: „Vor allem bei großen Flächen wird die enorme Zeitersparnis deutlich.“ Durch die präzise Messtechnik werden Daten schneller erfasst und hochgenau gewonnen. „Bald muss der Vermesser auf der Baustelle nicht mehr selbst alle paar Meter Punkte messen und danach die Daten berechnen.“ Das übernimmt die Flugplanungssoftware, wodurch viel schneller und unkomplizierter Projekte durchgeführt werden können. Infolge des eigenen Drohnenbesitzes entsteht eine größere Flexibilität, da die Unternehmen an der Hafenstraße unabhängig vom Land werden und nicht mehr auf dessen Luftbildaufnahmen angewiesen sind.

Die Mitarbeiter wissen um die besonderen Vorschriften und haben gelernt, welche Regeln es im Luftraum zu beachten gilt. Sie besitzen einen Drohnenführerschein nach den neuesten EU-Richtlinien und verfügen über die benötigten Lizenzen. Einfach starten, fliegen und landen? Nein, natürlich nicht. Vor und nach dem Flug müssen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Geomatiker Jan Fries erklärt: „Das Wetter muss passen. Es werden keine privaten Orte beflogen. Sollte eine Person erkennbar sein, werden diese Bilder nicht veröffentlicht. Genauso werden nicht relevante Daten wegretuschiert oder gelöscht. Die Drohne muss funktionstüchtig und die Sicherheit aller Beteiligten vor Ort gewährleistet sein.“

Um den Risiken während eines Drohnenflugs wie Systemausfälle, Hackerangriffe und Verstöße gegen Datenschutz entgegenzuwirken, gilt: Privatsphäre schützen, Bildrechte einhalten, Sondergenehmigungen einholen. Europaweite Regeln über Drohnen-Verordnungen werden vom Luftfahrtbundesamt und der Landesluftfahrtbehörde überwacht. „Letzterer müssen wir unser Betreiberkonzept vorlegen“, betont Ansgar Hütt. Regelmäßig finden Softwareupdates und Wartungen statt. Die Kosten des gesamten Projekts belaufen sich auf circa 30.000 Euro. Im Vergleich zu Vermessungsgeräten wie Tachymetern und Totalstationen, die ebenfalls im fünfstelligen Preisbereich liegen, sind die Ausgaben relativ günstig.

„Die SWN sind durch den Einsatz von Drohnen Vorreiter für innovative Lösungen für kleinere Datenerfassungsprojekte und Massenberechnungen“, so Jan Fries. Ein neuer Baustein werden in Zukunft weitere Analysen mit einer Drohne zu Inspektionen von Anlagen und Gebäuden sein. Hinzu kommt die Möglichkeit der eigenen Überwachung von Trassen und Großflächen, beispielsweise die Wasserschutzgebiete oder Friedhöfe in Neuwied. (Pressemitteilung)


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