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Nachricht vom 23.10.2021 |
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Region |
Alt, krank und voller Hoffnung auf einen liebevollen Lebensabend |
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Bei der Katzenhilfe Neuwied werden immer häufiger unvermittelbare Tiere abgegeben. Auf den ersten Blick haben sie nicht allzu viel gemeinsam. Doch sie suchen alle noch ein Zuhause für den Lebensabend. |
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Neuwied. Benny ist achtzehn, für eine Katze ein stolzes Alter, vor allem, weil sie gesundheitlich topfit ist. Ihr Leben hat die silbergraue Stubentigerin in einem ruhigen Haushalt verbracht. Die Welt auf der anderen Seite der Haustür hat sie nie kennengelernt, und sie scheint ihr auch nicht gefehlt zu haben. Dann wurde Bennys Besitzerin so krank, dass sie das geliebte Tier nicht mehr versorgen konnte.
Ganz anders verlief das Leben von Jimmy Bela. Der 16-jährige schwarz-weiße Kater war im ganzen Dorf zu Hause, jeder kannte und mochte ihn. Vor allem die Kindergartenkinder waren regelrecht verrückt nach dem verschmusten Kerl. Sein Futter holte er sich täglich bei seinen menschlichen Versorgern ab, drin war er nie. Ein Arrangement, mit dem der freiheitsliebende Kater lange Zeit gut zurechtkam, doch jetzt ist er krank und das nachlassende Gehör machte jeden Ausflug zum Himmelfahrtskommando.
Und so haben Benny und Jimmy Bela nun doch etwas gemeinsam: Im hohen Katzenalter zogen sie ins Tierheim der Katzenhilfe Neuwied ein – und hoffen darauf, dass das Blatt des Lebens sich für sie noch einmal wendet und sie ein liebevolles neues Zuhause finden, in dem sie umsorgt werden und die letzte Phase ihres Lebens unter streichelnden Händen auf einem kuscheligen Sofa verbringen dürfen.
Leicht ist das nicht, weiß Ingrid Haberscheidt, zweite Vorsitzende und Pflegestellenleiterin der Katzenhilfe. „Wer eine Katze sucht, denkt nicht unbedingt an ein altes Tier, von dem er sich vermutlich mehr oder weniger schnell trennen muss und das ihm womöglich auch noch hohe Kosten beschert.“ Außerdem seien Benny und Jimmy keinesfalls Einzelfälle – zurzeit warten auch noch Amira, Fila und Mucki auf ihren späten Neuanfang. Weitere alte Tiere stehen auf der Warteliste des Vereins.
Außerdem gibt es noch Lucky, Purzel, Oma Luna und Co, etwa 20 meist hochbetagte und oft kranke Tiere, für die die ehrenamtlichen Katzenschützer zwar ein Zuhause gefunden haben, die jedoch nicht vermittelt, sondern „nur“ in Pflege geben wurden. Für einen großen Teil der Kosten bleibt somit der Verein zuständig. „Das ist für uns zwar eine große finanzielle Herausforderung, schließlich finanzieren wir uns ganz überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Aber es ist oft auch die einzige Chance, diesen Tieren einen Lebensabend im Tierheim zu ersparen“, erklärt Haberscheidt.
Für ein wenig Entlastung bei der Finanzierung dieser Aufgabe sorgt das Patenprogramm der Katzenhilfe. Dort werden die unvermittelbaren Tiere aufgenommen und auf der Internetseite des Vereins vorgestellt. Paten beteiligen sich mit regelmäßigen Zahlungen an der Versorgung der Tiere. „Die Resonanz ist sehr gut, auch wenn sich so natürlich nicht alle Kosten decken lassen. Viele Spender haben bereits die vierte oder fünfte Patenschaft übernommen, weil ihre ursprünglichen Patentiere gestorben sind.“
Doch sie sterben in einem richtigen Zuhause, wo sie in der letzten Phase ihres Lebens liebevoll umsorgt wurden. Manchmal, sagt Ingrid Haberscheidt, ist das sogar die beste Zeit, die diese Katzen je kennengelernt haben. „Und es ist das Einzige, was wir für sie tun können. Daran müssen wir uns immer wieder erinnern. Denn gerade diese alten Tiere berühren uns meist besonders, und das macht den Abschied sehr schmerzhaft.“
Deshalb habe sie auch Hochachtung für jeden Tierfreund, der sich auf ein solches Abenteuer einlässt. Schließlich sei das Ende von Liebe und Freundschaft von Anfang an absehbar. „Aber gerade diese alten und kranken Tiere sind meist überaus dankbar für die Zuwendung ihrer Menschen und geben ihnen einen ganzen Berg an Liebe zurück. Auch wenn ihnen dafür nur wenig Zeit bleibt.“
Spenden: Katzenhilfe Neuwied, Sparkasse Neuwied, IBAN DE83 5745 0120 0030 2743 44. Nähere Informationen: www.katzenhilfe-neuwied.de
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Nachricht vom 23.10.2021 |
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