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Nachricht vom 09.02.2022
Region
Winter im Exotarium im Zoo Neuwied
Das Exotarium im Zoo Neuwied ist seit seiner Eröffnung 2011 ein Hauptanziehungspunkt für die Besucher, gerade im Winter: Hier herrschen ganzjährig Temperaturen von über 20 Grad, ganz egal wie kalt und ungemütlich es draußen ist. Denn die Bewohner des „Exo“ lieben die Wärme.
Fotos: Zoo NeuwiedNeuwied. Reptilien können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren, sondern sind abhängig von der Umgebungstemperatur. „Die meisten unserer Reptilien fühlen sich erst ab 20 Grad aufwärts so richtig wohl“, erklärt David Otte, der Revierleiter des Exotariums. „Wenn es kühler ist, ist ihr Stoffwechsel verlangsamt und sie sind weniger aktiv. In den Terrarien herrscht darum eine Grundtemperatur von circa 26 Grad, und unter den Wärmelampen haben die Tiere die Möglichkeit, sich bis auf über 40 Grad aufzuwärmen.“

Der Großteil der Schlangen, Echsen und Schildkröten, die im Zoo Neuwied zuhause sind, stammt aus Lebensräumen in Äquatornähe, wo ganzjährig stabil warme Klimaverhältnisse herrschen. Aber es gibt Ausnahmen: „Reptilien, die in Regionen mit starken jahreszeitlichen Temperaturschwankungen leben, halten in den kalten Monaten eine Art Winterruhe, während der sie sich kaum bewegen, keine Nahrung aufnehmen und ihr gesamter Stoffwechsel stark heruntergefahren wird“, berichtet Otte. „Diese Winterruhe ist wichtig für den gesamten Organismus, wenn sie entfällt, kann es zu Wachstumsstörungen kommen, und das Immunsystem sowie der Hormonaushalt der Tiere geraten aus dem Gleichgewicht. Daher ermöglichen wir auch unseren Tieren im Zoo eine solche Ruhephase.“

Aus diesem Grund fallen dem Besucher im Neuwieder Exotarium zurzeit einige Terrarien auf, die im Dunklen liegen. „Beide Arten Krustenechsen, die wir pflegen, befinden sich seit November in Winterruhe. Die mittelamerikanischen Skorpions-Krustenechsen leben momentan bei einer Temperatur von 17 Grad hinter den Kulissen, und die Gila-Krustenechsen, deren natürliches Verbreitungsgebiet in den USA liegt, überwintern sogar bei nur 11 Grad.

Unbesetzt ist das große Wüstenterrarium aber nicht: Für die Coloradokröten und Blauen Felsenleguane reicht eine leichte Temperaturabsenkung um ein paar Grad. Man muss also aktuell nur etwas genauer hinschauen, um sie zu sehen, weil die Wärmestrahler ausgeschaltet sind“, berichtet der Zootierpfleger. „In den nächsten Tagen werden wir damit beginnen, die Umgebungstemperatur der ruhenden Tiere langsam wieder zu steigern, und zwei Wochen später beziehen sie wieder ihre gewohnten Terrarien.“

Aber egal, ob Sommer oder Winter: Bei über 30 Reptilienarten, und weiteren 30 Arten Amphibien, Säugetieren, Vögeln und Insekten gibt es im Exotarium des Zoo Neuwied zu jedem Zeitpunkt viel zu entdecken!
 
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