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Nachricht vom 17.02.2022
Kultur
„StadtBibliothek“ präsentiert Bürgermeister Jung Pläne
Bürgermeister Peter Jung und Schulamtsleiterin Sandra Thannhäuser, beide verantwortlich für die Stadt-Bibliothek, informierten sich vor Ort über die neuesten Pläne der städtischen Einrichtung. Die hat seit 1. Januar ein neues Leitungsduo.
Die stellvertretende Stadt-Bibliotheksleiterin Anna Lenz (2. von links), Leiter Volker Trümper (2. von rechts) präsentierten Bürgermeister Peter Jung (links) und Amtsleiterin Sandra Thannhäuser (rechts) Belletristik-Neuheiten. Foto: Stadt Neuwied Neuwied. Zu Beginn des Jahres kam Anna Lenz aus Sinzig. Die 27-Jährige hat Bibliothekswissenschaften an der TH in Köln studiert und unterstützt seither Volker Trümper, der nach dem Tod von Barbara Lippok, die rund 25 Jahre lang die Verantwortung trug, die Leitung übernommen hat.

Jung und Thannhäuser erhielten gleich zu Beginn der Zusammenkunft positive Signale. „Anna Lenz ist innerhalb weniger Wochen bereits zu einer großen Hilfe geworden“, betonte Volker Trümper. Das neue Duo hatte zudem gleich eine Überraschung in petto: eine neue Abteilung, in Anlehnung an das aktuelle Schwerpunktthema der VHS ebenfalls „Leben in Vielfalt“ genannt. „Damit wollen wir unser Konzept der Familien-Bücherei weitertragen“, erläuterte Trümper. „Es handelt sich dabei um Bücher mit anti-rassistischem Inhalt, doch sie greifen das Thema nicht mit erhobenem Zeigefinger auf. Wir haben ein multi-kulturelles Publikum, entsprechend müssen wir auch unseren Bestand aufbauen.“

Ein Schachzug, der bei Bürgermeister Jung hervorragend ankam. „Dieses Thema jetzt zu platzieren passt sehr gut zu den aktuellen VHS-Aktivitäten, aber natürlich auch in die langfristig umzusetzenden Projekte Integrationskonzept und "Kinderfreundliche Kommune". Ich bin der Stadt-Bibliothek dankbar, dass sie diese mit Leben füllt.“ Der Bürgermeister sicherte Trümper und Lenz seine Unterstützung für einen weiteren Ausbau der Abteilung zu - und lieh sich gleich ein neues „Vielfalt“-Buch aus, um sich auf eine Podiumsdiskussion zum Thema Rassismus vorzubereiten.

Trümper berichtete von weiteren Plänen. So steht die Öffnung an einem Sonntag pro Monat zur Debatte. Bevor es jedoch so weit ist, gilt es noch, die rechtlichen Voraussetzungen zu prüfen. „Wir wollen dann mit einem speziellen Programm gezielt Familien ansprechen, ihnen ein kulturelles Angebot unterbreiten“, berichtet Trümper. Konkreter ist ein anderes Projekt: der Lesesommer 22, der von Juli bis September dauert, mithin die Sommerferien einschließt. „Dann wollen wir vor allem Kinder bis zur 7. Klasse ansprechen“, unterstreicht Lenz. Dazu hat man sich bereits das städtische Kinder- und Jugendbüro als Kooperationspartner „geangelt“. Der Lesesommer soll mit einer fröhlichen Abschlussfeier auf dem Platz vor der Bibliothek enden. „Das ist ein perfektes Ferienangebot“, freut sich Amtsleiterin Thannhäuser, die die Entwicklung im Bibliothekswesen genau verfolgt. „Solche Aktionen senden ein positives Signal für die Stadt aus.“

Einig waren sich alle, dass trotz des Voranschreitens der Digitalisierung - so erfolgen rund 40 Prozent aller Ausleihen mittlerweile digital - die Bibliothek als „physischer Ort“ ihre große Bedeutung behalten werde, als Raum mit Wohlfühlcharakter und als Platz des Austausches. Trümper wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man nicht zu stark zwischen „realer“ und "digitaler“ Ausleihe unterscheiden solle. „Entscheidend ist, dass die Leute Medien ausleihen, gleich in welcher Form. Die Zahlen sind glücklicherweise trotz Corona konstant geblieben. Wir unterstützen unsere Kunden gern, wenn sie beispielsweise Probleme mit dem Downloaden eins Buches auf ihren E-Book-Reader haben.“ Jetzt hofft das Bibliotheksteam auf die Nach-Corona-Zeit, damit es im Erdgeschoss des Historischen Rathauses wieder lebendiger als derzeit wird.

Zum Hintergrund: In der Stadt-Bibliothek finden Interessierte mehr als 6.000 Romane, mehr als 8.000 Kinder- und Jugendbücher, mehr als 10.000 Sachbücher, rund 1.000 DVDs und CDs sowie mehr als 200 Tonies. Zudem gibt es das Onleihe-Angebot. Anmeldegebühr: 1,50 Euro; Jahresausleihgebühr 15 Euro für Erwachsene; für Kinder und Jugendliche nur 1 Euro Anmeldegebühr, keine Jahresgebühr. Kinder unter sieben Jahren können nur über ihre Erziehungsberechtigten Medien entleihen.

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr. Alle Infos gibt es unter https://www.neuwied.de/stadtbibliothek0.html



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