NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 17.03.2022
Region
Die Kita Hummelnest lebt die Inklusion
Die Kita Hummelnest lebt die Inklusion, ist ebenso offen für Interkulturalität und lebt vor allem für und mit der Verschiedenheit aller Menschen. Konzeptionell verankert wird deutlich, dass die Einrichtung jeden Menschen in ihrer Mitte willkommen heißt.
Foto: privatLinz. Jeder Einzelne bringt etwas Besonderes mit, dabei lernt jeder durch und mit jedem und macht das Gesamte erst vollständig. Die Einrichtung arbeitet mit der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ (WfbM) des „Heinrich-Haus gGmbH Neuwied“ zusammen und bietet somit Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. In der Kita Hummelnest war Frau G. ein Teil des Teams und hat die Einrichtung nicht nur in den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten unterstützt.

Der Einrichtung ist es wichtig, jeden Menschen, so wie er ist, anzunehmen und an allen Bereichen teilhaben zu lassen und auch das wird bei den Tätigkeiten von Frau G. deutlich. Als festes Teammitglied hatte Frau G. die Möglichkeit in jedem Bereich tätig zu sein, sei es in der Küche beim Abwaschen oder beim Kochen und Backen, auch die Vorbereitungen hat sie selbst in die Hand genommen. Bei ihren Backaktionen hat das Team sie unterstützt, sei es durch das Einkaufen der Zutaten oder beim Mitanpacken. Sie war mit den Kindern in Kontakt und hat gemeinsam mit ihnen den Tisch gedeckt. Ihre Pausen hat sie in den Gruppen beim Mittagessen verbracht und die Kinder bei ihrer Mahlzeit begleitet und anschließend gemeinsam den Geschirrwagen in die Küche gefahren.

Das Team der Kita Hummelnest hat Frau G. in ihrer Mitte aufgenommen, sie als festes Teammitglied miteinbezogen und ihr einen „normalen“ Arbeitstag ermöglicht. Für den ein oder anderen stellt sich jedoch die Frage, ob die Arbeit in einer Kindertagesstätte und in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung überhaupt zusammenpassen. Diese Frage beantworten uns Derya Liebenau und Christel Meyer. Beide sind im Hauswirtschaftsbereich im Heinrich Haus in Sankt Katharinen tätig und begleiten Frau G. in ihrem Alltag.

„Die Zusammenarbeit passt sehr gut zusammen, haben wir von der WfbM des Heinrich Hauses in St. Katharinen festgestellt. Sowohl die Kita als auch eine WfbM haben einen Förder- und Bildungsauftrag und diesen nehmen sowohl das Heinrich-Haus als auch die Kita Hummelnest in Roniger Hof sehr ernst. Um den geeigneten Arbeitsplatz für einen Leistungsteilnehmer zu finden, bedarf es oft außergewöhnliche Maßnahmen. Einen solchen Arbeitsplatz haben wir gemeinsam mit Hilfe der Kita Hummelnest für eine Dame der Werkstatt gefunden.

Die Kita Hummelnest steht in ihrer Arbeit für Inklusion und Offenheit für alle Menschen. Diese Einstellung führte dazu, dass die Kita Frau G. einen Außenarbeitsplatz anbieten konnte. Sie genießt den Schutz und die Begleitung der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, kann aber an einem Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt arbeiten. Für einen Menschen mit Behinderung ist dies etwas ganz Besonderes. Es stärkt das Selbstbewusstsein, fördert die Eigenständigkeit und bereit außerdem viel Freude. Frau G. war in der Einrichtung als Kollegin voll integriert. Sie unterstützte dort die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten mit viel Freude und Engagement. Sie war drei Jahre lang ein Teil des Teams. Ob gemeinsames Arbeiten, Betriebsausflüge oder besondere Aktionen in der Kita, Frau G war immer mit am Start.

Wir von der Werkstatt St. Katharinen bedanken uns hiermit bei der Kita Hummelnest für die tolle gemeinsame Zeit, in der wir einem besonderen Menschen einen besonderen Arbeitsplatz anbieten konnten. Auch wenn Frau G. im Februar die Kita Hummelnest aus persönlichen Gründen verlassen hat, so endet unsere gemeinsame Arbeit hier nicht. Es wird bestimmt wieder eine Kooperation geben, da sind wir uns sicher.“ (PM)

Nachricht vom 17.03.2022 www.nr-kurier.de