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Nachricht vom 19.03.2022 |
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Region |
Gemeinsam Waldzukunft gestalten |
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Forstamt Dierdorf lädt zum Internationalen Tag der Wälder ein. Wie können wir die Anpassungsfähigkeit der Wälder in der Klimakrise unterstützen und deren Widerstandskräfte gegen Extremwetter und Erderhitzung erhöhen? |
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Dürrholz. Diese zentrale Frage steht im Mittelpunkt einer Baumpflanzaktion die das Forstrevier Raubach rund um den Internationalen Tag der Wälder am 21. März anbietet. Eingeladen sind alle an der Zukunft des Waldes interessierten Bürger der Gemeinde Dürrholz im Westerwald.
Der Wald ist Sauerstoffspender, Wasserspeicher, Luftfilter und Klimaschützer, Erholungs- und Gesundheitsraum, Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten, Holzlieferant und Arbeitgeber. „Wald ist Zukunft, aber eine Zukunft ohne Wald mag ich mir kaum vorstellen“, umreißt Förster Tobias Kämpf die Bedeutung der „grünen Lebensader“ sowie die Herausforderungen, vor denen der Wald im Klimastress steht. „Millionen Bäume sind seit 2018 durch Hitzewellen, Dürre, Stürme und Starkregen in Rheinland-Pfalz abgestorben. Auch in unserer Region ist das sichtbar“, macht der Forstmann den Ernst der Lage deutlich.
Betroffen sind nicht nur vom Borkenkäfer heimgesuchte Fichten. Selbst die von Natur aus am häufigsten vorkommende Buche und weitere Baumarten leiden. Anlässlich des Tages der Wälder möchten die Forstleute mit den Bürgern ins Gespräch darüber kommen, wie Waldzukunft gemeinsam gestaltet werden kann. „Wir Forstleute verfolgen dabei ein klares Konzept, das sich mit der Überschrift ‚Naturwald Plus‘ beschreiben lässt“, erläutert Tobias Kämpf vom Forstrevier Raubach. Es setzt auf vielfältige, strukturreiche Mischwälder und vorrangig auf die natürliche Ansamung heimischer Baumarten. „Diese natürliche Verbreitung ergänzen wir bei Bedarf punktuell und ganz gezielt durch Pflanzung dürreresistenterer Arten und Herkünfte. So helfen wir dem Wald, sich schneller anzupassen, als dies die Evolution vermutlich machen würde“, verrät der Förster vorab.
Wie die praktische Umsetzung des Konzeptes konkret aussieht, möchten Tobias Kämpf und seine Kollegen im Rahmen der Aktionsangebote gerne im Wald vor Ort anschaulich vorstellen. Doch egal wie gut es gelingt, die Widerstandsfähigkeit der Wälder im Klimastress zu erhöhen: Es bleibt parallel der dringende Handlungsbedarf, die gesellschaftlichen Anstrengungen für mehr Klimaschutz deutlich zu forcieren. Dies hat der Weltklimarat in seinem jüngsten Bericht „Klimawandel 2022: Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit“ mit allem Nachdruck angemahnt. Hier kann jede und jeder Einzelne einen Beitrag im eigenen Bereich leisten und damit Waldzukunft gestalten.
Internationaler Tag der Wälder
Der 21. März wurde erstmals 1971 Jahren von der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) als „Tag des Waldes“ ausgerufen. Dies geschah als Reaktion auf die globale Waldvernichtung. Mit knapp vier Milliarden Hektar bedecken Wälder noch rund 30 Prozent der Erdoberfläche. Während sich – ausgehend von Deutschland – seit über 300 Jahren eine nachhaltige Forstwirtschaft in vielen Teilen Europas etablierte, ist die Sorge um die Regenwälder groß, die nach wie vor durch Raubbau und Klimawandel bedroht sind.
Ende des Jahres 2012 wurde dann auf Beschluss der Plenarsitzung der UN-Generalversammlung der traditionelle 21. März eines jeden Jahres zum „Tag der Wälder“ auf internationaler Ebene erklärt. Dieser Welttag der Forstwirtschaft soll die Wichtigkeit aller Arten von Wäldern und ebenso der Bäume außerhalb von Wäldern betonen und würdigen. Einer breiten Öffentlichkeit soll deutlich gemacht werden, dass es im internationalen Zusammenspiel gilt, die nachhaltige Bewirtschaftung, die Erhaltung und die Entwicklung aller Arten von Wäldern und Bäumen zugunsten heutiger und künftiger Generationen zu stärken.
Mitmachtipps für eigenes Engagement
Verwenden Sie möglichst Holz und Holzprodukte aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft. Bekannte Siegel sind FSC, PEFC und Naturland. Der rheinland-pfälzische Staatswald ist beispielsweise nach FSC und PEFC zertifiziert. In vielen Teilen der Welt wird durch illegalen Holzeinschlag Raubbau am Wald betrieben.
Reduzieren Sie kurzlebige Wegwerfprodukte aus Holz, wie unnötige Verpackungen und übermäßigen Papierkonsum. Holz ist ein nachwachsendes und im Vergleich zu Stahl, Beton, Aluminium oder Kunststoff umweltfreundliches Naturprodukt. Trotzdem steht es nur in begrenzten Mengen zur Verfügung und sollte vorrangig zur Herstellung langlebiger Produkte wie Häuser oder Möbel verwendet werden. Darin bleibt das gespeicherte CO₂ lange Zeit gebunden und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Packen Sie beim Klimaschutz mit an, denn Klimaschutz ist der beste Waldschutz. Tipps gibt es zum Beispiel bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz oder beim Umweltbundesamt mit eigenem CO₂-Rechner.
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Nachricht vom 19.03.2022 |
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