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Nachricht vom 24.04.2022
Region
Kinder leben Begegnung in Vielfalt beim Osterferienprogramm im Bürgerpark Unkel
Bei allerbestem Frühlingswetter trafen sich vom 18. bis zum 22. April täglich 35 Kinder und Jugendliche, kulturell bunt gemischt. Unter Anleitung eines professionellen und engagierten Teams lernten sie, sich im Hip Hop Tanz auszudrücken, ihre Ideen in Graffiti darzustellen und sich im Aikido, einer japanischen Kampfkunst, gewaltfrei zu behaupten.
Die 35 Kinder durften sich mit viel Spaß durch ein vielfältiges Osterprogramm testen. (Fotos: privat)Unkel. Das Gelernte zeigten die Kinder eindrucksvoll am letzten Tag Eltern und Gästen. Die Woche war die erste Kooperations-Veranstaltung von "Bad Honnef tanzt e.V.", dem "TV Eiche Bad Honnef" und "Gemeinsam für Vielfalt e.V." Unkel.

Grenzen überwinden – räumlich, sprachlich und kulturell
Bunt gemischt und von der Anzahl von Jungen und Mädchen her ausgewogen, war die Schar der Kinder, die meisten von ihnen zwischen 10 und 16 Jahren, die sich am Ostermontag zum ersten Mal im Bürgerpark trafen. "Gemeinsam für Vielfalt e.V.", entstanden aus der Arbeit mit Geflüchteten, hatte dafür gesorgt, dass die Hälfte von ihnen aus Familien mit Flucht-Geschichte kam. Sibylle Meyer vom Verein freute sich besonders darüber, dass Kinder aus dem Süd-Sudan und der Ukraine, die erst seit kurzem in Unkel leben und noch kein Deutsch sprechen, mit dabei waren. Die Verständigung war aber dennoch kein Problem, dank der Übersetzungshilfen von Lilia Batsmann, selbst Geflüchtete aus der Ukraine. Mit den Kindern aus dem Süd-Sudan wurde Englisch gesprochen, um die Verständigung zu erleichtern. Aber viel Übersetzung war nicht notwendig. Die Kinder entwickelten untereinander ihre eigene Sprache.

Tanz, Aikido und Graffiti: Vielfalt der Angebote und Ausdrucksmöglichkeiten
In drei Altersgruppen erlebten die Kinder ein abwechslungsreiches Programm. TK Makada, Hip Hop Tanzlehrer aus Essen, begeisterte die Kinder für das gemeinsame Tanzen und dafür, sich individuell im Tanz auszudrücken. Michael Masch und Claudia Eidtmann aus Bremen, erfahrene Aikido-Fachleute, zeigten den Kindern, wie man achtsam miteinander umgeht und sich wirkungsvoll schützen und behaupten kann. Julian Krieger aus Köln und Max von Laszewski aus Bonn sorgten dafür, dass die Kinder ihre Ideen in großen Graffiti an den leeren weißen Wänden im Bürgerpark auszudrücken. Anna Lu Masch von "Bad Honnef tanzt" entwickelte mit den Kindern ihre Choreografien und sorgte mit Umsicht und viel Herzblut dafür, dass die Arbeit in den unterschiedlichen Gruppen ein gemeinsames Ganzes wurde. Julius Langenbach drehte mit den Kindern ein Video über die Woche. Sehr aufregend für alle Beteiligten. Das Workshop-Team sorgte durch seine Professionalität dafür, dass den Kindern nie langweilig wurde und sie sich zu keinem Zeitpunkt überfordert fühlten.

Genießen und sich rundherum wohl fühlen
"Wann geht es los? Was gibt es heute zu essen?" Dies waren täglich die ersten Fragen der Kinder nach der Ankunft. Gülsen Özlük und ihre Tochter Berfin sorgten für das leibliche Wohl mit internationaler Küche, Stella Marcello und Louise Klinkenberg halfen bei vielen praktischen Dingen und der kreativen Arbeit, Martin Koch vom Wheelpark-Team sorgte dafür, dass in den Pausen geskatet werden konnte und Sibylle Meyer von Gemeinsam für "Vielfalt e.V." kümmerte sich um die gesamte Logistik unter anderem darum, dass der stetige Strom von Mineralwasser, Kaffee, Obst und energiereichen Snacks für alle niemals abriss.

Die Abschluss-Präsentation - ein fulminanter Abschluss der Woche
Eltern und Gäste staunten nicht schlecht, als die Kinder am fünften Tag ohne Scheu live zeigten, was sie nun drauf haben und die Videos von der Woche sahen. Die Kinder wollten nun etwas zurückgeben. Während der Woche waren viele Sprüh-Bilder entstanden, die nun unter den Anwesenden zugunsten von Geflüchteten in Unkel versteigert wurden.

Eine tolle Woche mit umfangreicher finanzieller und materieller Förderung
Das Programm wurde gefördert durch "ChanceTanz" von Aktion Tanz – Bündnisse für Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Darüber hinaus war das Netzwerk Gewaltfrei des Stadtjugendrings mit Mitteln des Aalkomitees Bad Honnef eine große Hilfe. Dank der Ausleihe von Matten durch die Judo-Abteilung des "TV Eiche" wurde die offene, überdachte Halle ein idealer Trainingsraum. Die Saft-Minis, gespendet vom lokalen Saft-Hersteller, waren jeden Tag eine sehr beliebte Wegzehrung beim Heimgehen. "Wir wollen wiederkommen", brachten alle deutlich zu Gehör. Beim Kinderfest im Bürgerpark am 21. Mai wollen sie noch einmal auftreten. (PM)
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