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Nachricht vom 20.05.2011
Region
Bläserkonzert mit Unterstützung aus dem „Pott“
Musikschüler des Martin-Butzer-Gymnasiums verbrachten drei Tage mit ihren Freunden aus Gelsenkirchen in Dierdorf
Sven Biermann (li.) und Arne Klinger (re.) dirigierten das große Dierdorf-Gelsenkirchener Blasorchester.
Dierdorf. Die Bläserklasse 6m des Martin-Butzer-Gymnasiums Dierdorf hatte Besuch aus Gelsenkirchen. 40 gleichaltrige Schüler der Bläserklasse, die es dort gibt, waren drei Tage in Dierdorf. Gemeinsam wurde geprobt und Freizeit verbracht. Die Gastkinder waren bei den Eltern der Dierdorfer Schüler untergebracht. Am Samstagabend gaben beide Klassen ein gemeinsames Abschlusskonzert, an dem sich auch die Nachfolgeklasse 5m des Martin-Butzer-Gymnasiums beteiligte. Der große Saal des Gymnasiums war voll. Die Bühne musste vergrößert werden. In der Gesamtbesetzung spielten 60 Kinder auf ihren Blech- und Holzblasinstrumenten. Die Gelsenkirchener hatten sogar zwei Drummer mitgebracht. Die Dierdorfer Schüler werden von Musiklehrer Sven Biermann betreut. Aus Gelsenkirchen war Arne Klinger mitgekommen. Klinger hatte das Dierdorfer Gymnasium vor zwei Jahren bei der Einrichtung der Bläserklasse betreut. Seitdem besteht die Partnerschaft zwischen beiden Schulen. Der für die Unterstufe am Martin-Butzer-Gymnasium zuständige Lehrer Jürgen Blecker ist überzeugt, dass die Schüler der Bläserklasse von dem Musikunterricht profitieren: „Die Kinder können sich besser konzentrieren und konsequenter auf ein Ziel hinarbeiten. Sie haben erlebt, dass es sich lohnt, zu lernen.“ Deshalb ist die Bläserklasse zu einer ständigen Einrichtung am Gymnasium geworden. Mit dem Eintritt in die 7. Klasse endet das Angebot. Die Kinder, die weiter Interesse an Musik haben, können in eins der Orchester des Gymnasiums wechseln. In Gelsenkirchen zeichnen sich allerdings erste Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Bläserklasse ab. Arne Klinger berichtet: „Für das kommende Schuljahr haben nur noch 12 Eltern ihre Kinder in der Bläserklasse angemeldet. Im letzten Jahr waren es noch 44.“ Klinger führt das auf die geänderte Abiturform in Nordrhein-Westfalen zurück. Dort gibt es nur zwölf Schuljahre statt dreizehn (G8-Gymnasium). Klinger glaubt, dass viele Eltern ihren Kindern das zusätzliche musikalische Lernpensum in der ohnehin schon mit Unterricht vollgestopften verkürzten Gymnasialausbildung ersparen wollen. In Dierdorf, wo noch neun Jahre am Gymnasium unterrichtet werden, gibt es solche Befürchtungen der Eltern nicht: Für die Bläserklasse 2011/12 haben sich 37 Kinder angemeldet. Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sind laut einer Spiegel-Grafik die einzigen Bundesländer, in denen die Gymnasialschulzeit noch neun Jahre dauert.
       
     
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