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Pressemitteilung vom 06.08.2022
Region
Wohnhausbrand in Engers: Nachbarn retten Bewohner, 30 Menschen evakuiert
Mehrere Löschzüge der Feuerwehr der Stadt Neuwied eilten in der Nacht zum Sonntag, 7. August, in den Stadtteil Engers. Dort gab es um 3.27 Uhr Großalarm: Ein Einfamilien-Wohnhaus in Fachwerk-Bauweise stand in der Stefanstraße in Flammen. Noch vor Eintreffen der ersten Feuerwehr-Kräfte konnte ein junger Engerser Feuerwehrmann den Bewohnern dabei helfen, sich über einen Balkon im ersten Stock aus dem brennenden Haus zu retten.
Das betroffene Wohnhaus im Engerser Stadtkern wurde völlig zerstört, es stand bei Eintreffen der Feuerwehr bereits in hellen Flammen. (Foto links: Feuerwehr Stadt Neuwied / Foto rechts: Uwe Schumann)Neuwied-Engers. Der schon weit fortgeschrittene Brand hatte begonnen, sich wegen der engen Bebauung in der Altstadt-Lage zunächst auch auf Nachbargebäude auszubreiten, sodass Feuerwehr und Polizei rund 30 Menschen aus den umliegenden Gebäuden evakuierten.

Das Feuer breitete sich in dem Fachwerkhaus schnell vom Erdgeschoss ins Obergeschoss aus, wo eine Mutter mit ihrem Kind lebte. Diese konnte das Haus nicht mehr über das brennende Treppenhaus verlassen und versuchten sich über den Balkon zu retten. Ein Nachbar bemerkte den Sirenenalarm der Feuerwehr und wollte sich erkundigen. Dabei stellte er fest, dass es in der Nachbarschaft brannte und hörte Hilferufe aus der Richtung des Brandes. „Die Mutter ist mit dem Kind auf den Balkon geflüchtet. Die Flammen schlugen bereits zwei Meter aus der Balkontür. Die Situation war auswegslos“, berichtet er.

„Ich habe die Nachbarn wachgeklingelt und gerufen, es soll jemand eine Leiter bringen. Ein Nachbar hatte zufälligerweise eine im Hof liegen und holte diese schnell. Noch bevor wir die Leiter aufstellen konnten, war die Mutter auf ein Vordach und dann auf den Boden gesprungen. Das Kind sprang vom Balkon. Ein Anwohner hatte es gefangen. Mutter und Kind waren soweit unverletzt. Einer der helfenden Personen war ein Feuerwehrmann, der eigentlich auf dem Weg ins Gerätehaus war.“

Unterstützung bei der Brandbekämpfung erhielten die Neuwieder Löschzüge auch aus dem Nachbar-Landkreis Mayen-Koblenz: Mit zwei Drehleiter-Fahrzeugen unterstützten die Kameraden die Löscharbeiten von oben, Gefahrstoffzug-Mitglieder halfen bei der Ermittlung, ob durch die starke Rauchentwicklung Gefahr für die Bevölkerung bestand. Hier konnte es Entwarnung geben: Über die Warn-Apps KatWarn und NINA mussten die Menschen der näheren Umgebung lediglich vor der Geruchsbelästigung gewarnt werden. Ein noch weiteres Ausbreiten des Brandes in der engen und alten Bebauung konnte die Feuerwehr verhindern.

Bis den Morgenstunden waren die Helfer letztlich mit dem Löschen von Glutnestern beschäftigt. Die betroffenen Bewohner bleiben allesamt unverletzt und konnten zunächst provisorisch untergebracht werden. Das Wohnhaus wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Neuwieds Oberbürgermeister und somit oberster Feuerwehr-Chef Jan Einig bedankte sich vor Ort bei den Einsatzkräften: „Das schnelle und reibungslose Zusammenwirken hat hier noch größeren Schaden verhindert. Hier wurden wieder einmal Umsicht und Professionalität von allen bewiesen. Das ist höchste Ehren wert.“ (Uwe Schumann / PM Feuerwehr Stadt Neuwied)


       
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