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Pressemitteilung vom 12.08.2022 |
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Region |
Heimische Betriebe: Bürokratie, Fachkräftemangel und Preissteigerungen führen zu Existenzkämpfen |
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Der Fachkräftemangel ist längst nicht das einzige Problem, mit dem sich die Unternehmen in der Region zurzeit plagen müssen: Am Beispiel der Firma Schmitt-Peterslahr in Oberhonnefeld konnte sich Bundestagsmitglied Erwin Rüddel und IHK-Geschäftsführerin Kristina Kutting jüngst ein Bild der Lage machen, wie der Parlamentarier in einer Pressemitteilung berichtet. |
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Oberhonnefeld. „Die besonderen aktuellen Herausforderungen, die uns zu schaffen machen, sehe ich in der überbordenden Bürokratie, den existenzgefährdenden Preissteigerungen und dem Fachkräftemangel“, erklärte am Firmensitz in Oberhonnefeld Geschäftsführer Peter Schmitt gegenüber dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel und IHK-Geschäftsführerin Kristina Kutting.
Schmitt berichtete, dass sein Unternehmen mit den drei weiteren Standorten in Schmölln, Denkendorf und Goch, in den Sparten Logistik, Baustoffe und Truck-Service rund 320 Mitarbeiter beschäftigt und rund 200 Lastfahrzeuge und Trailer am Rollen hält. „Das, was wir immer wieder negativ registrieren, ist eine enorme Bürokratie, die uns ausbremst und gegen die wir ankämpfen müssen – oftmals leider mit Behörden aus dem nahen regionalen Umfeld“, so Schmitt, der als ein negatives Beispiel die lange Dauer vom Bauantrag bis zu Genehmigung eines Firmenschildes nannte.
Eine weitere Erschwernis stelle das ab 1. August 2022 geltende Nachweisgesetz dar, bei dem es um die Arbeitsverträge geht. „Immer neue Vorschriften bedeuten auch immer neue Bedingungen und immer mehr Bürokratie“, konstatierte der Unternehmensleiter und fügte hinzu, dass dabei auch der „Corona-Stress“ eine erschwerende Rolle spielt. Denn auch der trage dazu bei, dass sich der Fachkräftemangel immer schlimmer auswirke.
Die Frage von Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel, ob Corona gegebenenfalls auch die Menschen verändert habe, beantwortete die IHK-Geschäftsführerin: „Sowohl positiv, wie negativ.“ Sie merkte an, dass dadurch die Vermengung beruflicher wie privater Erfahrungen und Ereignisse bei vielen Betroffenen zu psychischen Problemen geführt hat. Dazu bestätigte der Firmenmanager, dass etliche Betroffene zunehmend ängstlich geworden seien, was sich auch in den Familien negativ niederschlage: „Nicht wenige Kinder in diesen Familien haben psychische Probleme.“
Fakt sei zudem, dass seitens der Politik immer wieder Angst geschürt werde. „Wir müssen raus aus diesem Hamsterrad, immer wieder neue Vorsichtsmaßnahmen zu erlassen“, betonte Erwin Rüddel auch als Gesundheitspolitiker. Ein damit verbundenes weiteres Negativbeispiel nannte Schmitt mit seiner Anmerkung, dass aus fünftägiger Quarantänedauer durchaus mal bis zu drei Wochen würden.
„Manche Arbeitnehmer lassen sich einfach hängen, nach dem Motto, eine neue Stelle krieg ich immer, was dazu führt, dass die Unternehmen weitere Probleme haben“, verdeutlichte Schmitt. Er regte an, Einfluss auf die Sozialversicherungsbeiträge zu nehmen, auch durch Änderung der Zuwanderungspolitik. Wichtig sei Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Aktuell ständen die nächsten Krankenkassenbeitrags- und BMG-Erhöhungen an. Ursache dafür seien sicher nicht die Personen, die regelmäßig einzahlen sowie ab und an Leistungen in Anspruch nehmen. „Ein Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge belastet Bürger und Unternehmen“, hieß es.
Beim Thema Fachkräftemangel gebe es eklatante Probleme und Schwierigkeiten durch Einstellungshindernisse bei Bewerbern aus Drittländern. Dies zeige sich auch bei der unterschiedlichen Behandlung hinblickend der Führerscheine. Diskrepanzen gleichfalls bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen, bei der Botschaften als Negativbeispiel genannt wurden. „Botschaften machen die Hürden unnötig schwer“, konstatierte der Geschäftsführer und verwies auf diverse unreglementierte Verfahrensweisen. Bis ein Arbeitssuchender einen Botschaftstermin erhalte, könne das, so die Erfahrungen, durchaus sechs Monate bis zwei Jahre dauern. „Die Botschaften müssen schneller und flexibler werden“, pflichtete Erwin Rüddel bei.
Auch die Auszubildendensituation wurde angesprochen. Hier stelle die Symbiose „Jugend/Schule“ oft eine weitere Hürde dar: „Auszubildende weisen teils gravierende Lücken in Deutsch und Mathe auf.“
Breiten Raum nahmen zudem die gestiegenen Energiekosten ein. „Die Energiekostenentwicklung ist, gerade in den Geschäftsbereichen Spedition und Logistik, für uns gleichfalls ein großes und zunehmend belastendes Thema. Die Kunden haben zum Glück großes Verständnis und sind den Weg bisher mitgegangen“, bekundete Schmitt auch mit Verweis auf eine wöchentliche Dieselklausel.
Bei CO2-freien Antriebstechniken fehle es derzeit noch an Planungssicherheiten. Angeschaffte LNG-Lkws stellten eine Investitionsruine dar. Beim Strom sei aufgrund fehlender Trafo-Versorgung kein Anschluss für Ladesäulen möglich. Das Projekt „Wasserstoff“ müsse forciert werden. Darüber hinaus wurde wegen maroder Autobahnbrücken, Bahnverkehr, Terminalsituation bei der Infrastruktur die Frage nach konkreten Plänen und Maßnahmen gestellt.
IHK-Regionalgeschäftsführerin Kristina Kutting resümierte, dass wenn es der Wirtschaft nicht gut geht, es auch den Menschen nicht gut gehen kann. „Erkenntnisse sind da, jetzt müssen Entscheidungen getroffen werden. Notsituationen bedingen auch Zugeständnisse. Hier ist die Politik gefordert – die Kommunalpolitik ebenso wie Land, Bund und die EU“, bekräftigte Erwin Rüddel. (PM) |
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Pressemitteilung vom 12.08.2022 |
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