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Pressemitteilung vom 10.10.2022
Region
Mit Kunst für die Demokratie: Live-Hörspiel mit Grimmepreisträger im Heinrich-Haus
Im Rahmen der bundesweiten Kampagne #mitkunstfürdiedemokratie konnten rund 70 Schüler der Berufsbildenden Schule Heinrich-Haus das Thema Demokratie hautnah erleben. Das Live-Hörspiel "Das andere Leben", in dem es um die Autobiografie des jüdischen Jugendlichen Solly Ganor, überlebendes Opfer der Nazi-Diktatur geht, wurde von Schauspieler und Grimme-Preisträger Thomas Darchinger in der Aula einfühlsam vorgetragen,
Schauspieler und Grimme-Preisträger Thomas Darchinger spricht vor Schülern der Berufsbildenden Schule Heinrich-Haus. (Foto: Heinrich-Haus)Neuwied. Das Event wurde begleitet von Musik des renommierten deutschen Filmkomponisten Henning Lohner. Die Lesung endet mit einem Appell Thomas Darchingers, den Mut aufzubringen, neugierig auf einander und nicht nur in Meinungsblasen unterwegs zu sein. "Lasst euch nicht in Ecken stellen und abstempeln. Wir müssen wieder eine Diskussionskultur etablieren. Denn jeder hat andere Augen, mit denen er auf die Welt sieht. Das ist Grundlage unserer Demokratie. Wartet nicht, fordert ein, wenn es in euren Augen die richtige Lösung ist. Seid laut, aber füttert eure Meinungen mit belegbaren Aussagen!"

"Mitten ins Herz"
Offenheit, Respekt und Transparenz sind zentrale Werte, die es der nachwachsenden Generation zu übermitteln gilt. Die Zuschauer waren von dem einstündigen Live-Hörspiel sichtlich beeindruckt und mussten sich erst einmal sammeln, um die richtigen Worte zu finden. Vivien (19), Tischler-Azubi, 3. Lehrjahr: "Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Es hat mich berührt, dieser Vormittag bleibt mir im Kopf hängen. Es wurde nicht einfach nur vorgelesen, sondern es war sehr gefühlvoll und ging mir deshalb mitten ins Herz. Ich habe fast geweint. Zum Beispiel die Szene, in der die Wirtin sich so lieb und aufopferungsvoll um den KZ-Häftling Solly gekümmert und ihm durch das zugeschobene Essen das Leben gerettet hat. Es war so eine ruhige, konzentrierte Stimmung während der gesamten Aufführung. Ich war wie in einem Tunnel und nur noch auf den Vorleser fokussiert, um ihm zuzuhören. Die wunderschöne Begleitmusik hat das unterstrichen, ich kam mir vor wie in einem Film."

Mika (25), Tischler-Azubi, 3. Lehrjahr: "Ich fand die Lesung sehr gut. Es ist ein wichtiges Thema, das in Schulen behandelt werden muss. Faschismus ist ein Risiko, mit dem wir leben müssen. Dagegen hilft nur Aufklärung wie im Rahmen einer solchen Veranstaltung." (PM)
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