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Nachricht vom 06.07.2011 |
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Region |
Europaweite Ausschreibung für Neuwieder Mülldienst läuft |
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Kreis vergibt Aufträge im Jahreswert von 16 Millionen Euro - Hallerbach: Gebühren sollen stabil bleiben
Kreis Neuwied. Nachdem der Kreistag im Dezember 2010 die Grundzüge für die Ausschreibung der Entsorgungsdienstleistungen ab 2013 verabschiedet hat, geht es nun in die heiße Angebotsphase. Die europaweite Ausschreibung der Entsorgungsdienstleistungen für den Landkreis Neuwied läuft ab sofort und ist seit dem 30. Juni im Amtsblatt der Europäischen Union pflichtgemäß veröffentlicht.
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Insgesamt werden Angebote zu 16 sogenannten Losen erwartet, so z.B. für die Sammlung von Restabfall, Bioabfall, Altpapier und deren Verwertung oder die Sammlung von sperrigen Abfällen und Schadstoffen aus Haushalten. „Unsere Zielsetzung ist, die jetzige Gebührenstabilität auch in der Zukunft zu erhalten und gleichzeitig das Entsorgungsangebot im bisherigen Umfang nicht nur zu sichern, sondern auch teilweise zu erweitern“, beschreibt Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und zuständiger Dezernent für die Abfallwirtschaft die strategische Ausrichtung. Der Gesamtwert der Ausschreibungsdienstleistungen ist mit ca. 16 Millionen Euro pro Jahr anzusetzen.
Das über 350 Seiten umfassende Ausschreibungswerk legt verbindlich bis ins kleinste Detail alle Prozesse, Abläufe, Standards, Tarifvorgaben bis zum Handling der anfallenden Stoffströme für die Entsorger fest. „Gleichzeitig müssen wir zukünftige Entwicklungen im Abfallbereich berücksichtigen und in der Lage sein, flexibel auf geplante Gesetzesänderungen und Marktentwicklungen zu reagieren“, erläutert Hallerbach die Eckpunkte für die Neuausschreibung. Hierbei geht es zum Beispiel um die bundesweit geplante Einführung einer Wertstofftonne zum 01.01.2015 oder die stark schwankenden weltmarkabhängigen Erlöse für Altpapier, von denen der Landkreis Neuwied und damit alle Gebührenzahler im höchstmöglichen Maße profitieren sollen.
Die Ausschreibung sieht deshalb relativ kurze Vertragslaufzeiten von drei Jahren vor, die mit Verlängerungsoptionen versehen sind. „Wir haben im Vorfeld auch sorgfältig geprüft, ob bestimmte Leistungen vom Landkreis Neuwied selbst erbracht werden können“, berichtet Hallerbach von den umfangreichen Vorarbeiten zur aktuellen Ausschreibung. Die Berechnungen der Gutachter auf Grundlage einer kalkulierten Selbstkostenanalyse haben in den untersuchten Fällen jedoch ergeben, dass derzeit eine Auftragsvergabe die günstigere Alternative darstellt. „Nun wird sich zeigen, wie sich die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der privaten Entsorgungswirtschaft für den kommunalen Sektor auch monetär auswirken wird. Deshalb haben wir uns auch klar für die Beibehaltung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den privatwirtschaftlichen Entsorgungsunternehmen ausgesprochen. Ebenfalls die kleinteilige Losbildung bietet sehr gute Chancen für kleine, mittelständische Unternehmen, die dafür Sorge tragen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt“, so der 1.Kreisbeigeordnete.
Weiterhin wurde jede abfallwirtschaftliche Dienstleistung auf ihr Optimierungspotential hin untersucht. Als begrüßenswertes Ergebnis dieser Analyse wird die Möglichkeit zur Anlieferung von Schadstoffen zukünftig erweitert, ohne die bisherige kostenlose Abholung bei den Haushalten einschränken zu müssen. Die Lösung ist ein tageweiser stationärer Betrieb des Schadstoffmobils an mehreren Standorten im Kreisgebiet. Damit wird die momentan nur in Neuwied vorhandene eigene Anlieferungsmöglichkeit zum Schadstoffzwischenlager bürgernah auf das Kreisgebiet ausgedehnt.
Ein weiterer Vorteil erwartet die Bürgerinnen und Bürger bei der Entsorgung von Bioabfällen. Das bisherige 60-Liter-Gefäß für Haushalte bis zu vier Personen wird zukünftig durch 140-Liter-Tonnen ersetzt. Damit steht vielen Haushalten ab 2013 ein größeres Bioabfallvolumen zur Verfügung. Zusätzlich erhalten bleibt für alle Haushalte die 14-tägige kostenlose Abholung von bis zu fünf Kubikmetern Gras, Laub und Strauchschnitt per Entsorgungsscheck. „Auch die 14-tägige Sonderabfuhr von Schrott, Elektroschrott, Kühlgeräte und Sperrmüll werden wir weiterhin termingerecht durchführen, ein bürgernaher Service, der in der gesamten Region einmalig ist und damit den illegalen Ablagerungen von Abfällen in der Natur entgegenwirkt“, betont Achim Hallerbach.
Übersicht zu den ausgeschriebenen Losen:
Los 1: Sammlung und Beförderung von Restabfall
Los 2: Sammlung und Beförderung von Papier, Pappe und Kartonage (PPK)
Los 3: Sammlung und Beförderung von Bioabfall.
Los 4: Lieferung und Gestellung von Abfallsammelbehältern, Erstausrüstung und Nachrüstung von Abfallbehältern mit Identifikationseinrichtungen.
Los 5: Behälterdienst in den Leistungsbereichen Restabfall, PPK und Bioabfall
Los 6: Transport und Verwertung von PPK (Papier, Pappe und
Kartonage)
Los 7: Transport und Verwertung von Bioabfall
Los 8: Sammlung und Beförderung auf Abruf (Sperrmüll, Schrott, Elektronikschrott, Kühlgeräte und Grünabfall)
Los 9: Sammlung von Problemabfällen (Schadstoffmobil)
Los 10: Entsorgung von Problemabfällen
Los 11: Transport und Verwertung bzw. Entsorgung von Sperrmüll, sonstigen Abfällen und Störstoffen aus der MBA Linkenbach.
Los 12: Transport und Verwertung von Schrott und Haushaltsgroßgeräten sowie MBA-Schrott
Los 13: Transport und Verwertung von Holz (A I bis A IV)
Los 14: Transport und Verwertung von Astschnitt und Grünabfällen
Los 15: Transport und Verwertung von Grünabfall (Ast- und Strauchschnitt) von den Astsammelplätzen der Ortsgemeinden
Los 16: Logistikleistung Transport von den Umladestationen
Der Text der Ausschreibungsbekanntmachung ist zu finden unter:
http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:204488-2011:TEXT:DE:HTML&src=0 |
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Nachricht vom 06.07.2011 |
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