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Nachricht vom 19.07.2011 |
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Region |
Windkraft in der Kuhheck: Schlagabtausch zwischen Gegnern und Investor |
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Heute kamen rund 100 Mitglieder der Bürgerinitiative „Rettet die Kuhheck“ nach Dierdorf, um in einer großen öffentlichen Anhörung ihre Argumente vorzutragen – Investor EnBw Altus widerspricht allen Vorwürfen
Dierdorf. Länger als ein Jahr schon schlagen die Auseinandersetzungen um das von Marienhausen geplante Windkraftanlagen-Gebiet „Kuhheck“ nah bei Freirachdorf Wellen in der Region. Ungebrochen ist der Widerstand, den das Projekt in Teilen der Bevölkerungen von Freirachdorf, Rossbach, Mündersbach und Maroth erregt hat. Ebenso ungebrochen ist das Interesse des bauwilligen Investors, dem Energieunternehmen EnBw Altus, in der Kuhheck Windenergieanlagen zu bauen. Heute lieferten sich in Dierdorf im Rahmen einer großen öffentlichen Anhörung beide Seiten einen teilweise erbitterten Schlagabtausch mit Argumenten pro und contra Windkraft in der Kuhheck. |
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Ein zentraler Punkt der von der Kreisverwaltung organisierten und geleiteten Aussprache war die Verträglichkeit von Windanlagen in der Kuhheck mit dem dort festgestellten massiven Vorkommen von geschützten Rotmilanen. Dass die seltene Vogelart in dem betroffenen Gebiet in großer Zahl fest beheimatet ist, räumten die Altus-Sprecher und die von ihr mitgebrachten Gutachter ein. Auch bestätigten sie, dass zwei geplante Windanlagen weniger als die empfohlenen 1.000 Meter Abstand zu gefundenen Rotmilan-Horsten hätten.
Der von der Bürgerinitiative „Rettet die Kuhheck“ eingeschaltete Rechtsanwalt äußerte sich in der Versammlung heute dazu folgendermaßen: „Diese zwei Windräder-Standorte sind nicht genehmigungsfähig. Somit bleiben nur noch drei Standorte.“ An die Altus-Vertreter gerichtet sagte der Rechtsanwalt: „Überlegen Sie sich, ob der Bau dieser drei Anlagen noch wirtschaftlich ist.“ Ursprünglich waren von Altus sogar sieben Windenergieanlagen in der Kuhheck geplant.
Zuvor waren in der öffentlichen Anhörung, an der rund 100 Gegner der Windkraftpläne in der Kuhheck teilnahmen, die Themen Lärmbelästigung, Schattenwurf und Beeinträchtigung des Landschaftsbilds erörtert worden. Ina Heidelbach von der Kreisverwaltung Neuwied moderierte die Veranstaltung. Sie ist es auch, die in den nächsten Wochen in der Kreisverwaltung die Entscheidung über den Bauantrag der EnBw Altus zu treffen hat. Zum NR-Kurier sagte Ina Heidelbach: „Die Entscheidung über den Bauantrag werde ich Ende Oktober bekannt geben.“ Je nachdem, ob dem Bauantrag stattgegeben wird, hat die jeweils unterlegene Partei also Altus oder die Bürgerinitiative – die Möglichkeit, Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Der wird dann vom Kreisrechtsausschuss behandelt. Anschließend gibt es noch die Möglichkeit, gegen die Entscheidung des Kreisrechtsausschusses vor dem Verwaltungsgericht zu klagen.
Heute Nachmittag wird die Anhörung nach einer halbstündigen Mittagspause fortgesetzt. Ein Bericht darüber erscheint im NR-Kurier heute Abend. Holger Kern
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Nachricht vom 19.07.2011 |
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