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Nachricht vom 20.07.2011
Region
Anschluss der Stadt ans Heizwerk in letzter Minute?
SPD-Fraktion im Stadtrat kritisiert Vorgehensweise – Fraktionen ratlos angesichts des Vandalismus von Jugendlichen

Dierdorf. Der Stadtrat hat heute Abend (21.7.) den Auftrag zur Sanierung der Brücke über den Holzbach in der Brückenstraße erteilt. Die Summe liegt mit rund 60.000 Euro Anteil der Stadt deutlich unter den Erwartungen. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, hatte Stadtbürgermeister Thomas Vis bei der vorangegangenen Sitzung mitgeteilt.
Die Umstände des Anschlusses des Stadtverwaltungsgebäudes ans Holzhackschnitzel-Heizwerk waren heute Abend Thema einer Debatte im Stadtrat. Foto: Holger KernKritik äußerte SPD-Sprecherin Cecile Kroppach an den Umständen, wie es zum Anschluss des Stadtverwaltungsgebäudes am Marktplatz an die Nahwärmetrasse des Holzhackschnitzel-Heizwerks kam. Der SPD sei von der Verwaltung mitgeteilt worden, die Stadt werde nicht anschließen. Dann seien die Baufirmen mit der Verlegung der Wärmeröhren dem Stadtgebäude immer näher gekommen. In einer Bauausschusssitzung am 4. Juli habe das Thema Anschluss ans Heizwerk nicht auf der Tagesordnung gestanden. Wieder habe die SPD-Fraktion nachgefragt. Ihr sei mitgeteilt worden, ein Anschluss ans Nahwärmenetz stehe nicht zur Debatte, weil die Gasversorgung ein viel günstigeres Angebot gemacht habe.

Die SPD sei nie über die Angebote informiert worden. Dann sei das Stadtverwaltungsgebäude „im allerletzten Augenblick“ doch noch an die Nahwärmetrasse angeschlossen worden. Darüber habe es keinen Stadtratsbeschluss gegeben, monierte Cecile Kroppach. Der Anschluss an die ihrer Meinung nach umweltfreundliche Energiequelle sei nur geschehen, weil die SPD „gerettet hat, was noch zu retten war“. Wörtlich sagte die SPD-Sprecherin: „Alle haben gepennt, wir hätten viel früher wach werden müssen. Die Angebote wurden viel zu spät reingeholt.“

Stadtbürgermeister Thomas Vis entgegnete dem: „Es war gut, dass wir so lange gewartet haben. Wir haben mit Druck auf die Anbieter gearbeitet. Dadurch habe wir bessere Konditionen erzielt.“ Die Stadt, so der Stadtbürgermeister, bekomme die Wärme jetzt für die Hälfte des Preises geliefert, den die halb der Verbandsgemeinde gehörende Energie GmbH ursprünglich gefordert hatte. Thomas Vis sagte: „Durch unser Verhalten ist der Stadt kein Schaden entstanden.“ Allerdings räumte er in der Diskussion ein: „Man hätte die Angelegenheit einvernehmlicher regeln können.“

Ebenfalls heute Abend wurde im Stadtrat über Vandalismus von Jugendlichen im Stadtzentrum gesprochen. SPD-Ratsmitglied Stephan Schmidt berichtete von mehreren Vorfällen. Unter anderem sei es sogar zur Beschädigung eines Polizeiwagens gekommen. Quer durch die Fraktionen war man sich einig, dass die Zerstörungswut von Teilen der Jugend ein generelles Problem ist. Lösungsansätze sind noch keine zu erkennen. Stadtbürgermeister Thomas Vis will sich informieren, wer zuständig beziehungsweise verantwortlich ist. Holger Kern
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