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Nachricht vom 19.12.2022
Region
Explodierte Energiepreise: Kreiswasserwerk prognostiziert 2,5 Millionen Verlust
Der dem Kreistag Neuwied vorgelegte Erfolgsplan 2023 des Kreiswasserwerkes schließt mit einem Jahresverlust von 2.538.700 Euro ab. Die Umsatzerlöse verringern sich leicht. Auf der Kostenseite schlägt allein die Erhöhung der Energiekosten mit 2,4 Millionen Euro zu Buche.
Blick ins Kreiswasserwerk. Foto: Wolfgang TischlerNeuwied. Die Umsatzerlöse verringern sich gegenüber dem Nachtragswirtschaftsplan 2022 um 61.700 Euro, die sonstigen betrieblichen Erträge bleiben konstant. Der Materialaufwand einschließlich Energiekosten erhöht sich gegenüber dem Nachtragswirtschaftsplan 2022 um 2.627.500 Euro. Im Bereich der Abschreibungen ist eine Aufwandssteigerung um 147.000 Euro festzustellen. Der Zinsaufwand steigt um 43.400 Euro, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhen sich im Vergleich zum Nachtragswirtschaftsplan 2022 um 27.800 Euro.

Der Vermögensplan 2023 sieht Ausgaben in Höhe von 9.350.000 Euro vor, davon 4.990.000 Euro für Investitionsmaßnahmen. Dem stehen Abschreibungen, Investitionskostenzuschüsse sowie eine geplante Darlehensneuaufnahme in Höhe von 6.061.000 Euro gegenüber. Der Darlehensbetrag setzt sich zusammen aus 5.561.000 Euro Kreditmarktdarlehen und 500.000 Euro Förderdarlehen des Landes. Die Hauptinvestitionen bestehen aus einer Vielzahl von Leitungserneuerungen und Messeinrichtungen.

Landrat Hallerbach ist sich sicher, dass der vorgelegte Entwurf von der ADD nicht genehmigt werden wird und die beauftragte Neukalkulation eine Preiserhöhung nach sich ziehen wird. Unklar ist noch, ob die Strompreisbremse auch für das Wasserwerk gelten wird.

Horst Rasbach (SPD): „Wir können die Schuld für das Defizit bei Putin oder sonst wo suchen, doch wir müssen akzeptieren, dass sich der Strompreis verdreifacht hat. Den Wasserpreis werden wir wohl oder übel rückwirkend anpassen müssen.“

Viktor Schicker (CDU): „Der Verlust macht mehr als ein Viertel des Umsatzes aus. Wir müssen versuchen, den Verlust auf ein haushaltsrechtliches Maß zu reduzieren. Es wird eine Gebührenanpassung geben.“

Regine Wilke (Grüne): „Die Energiekrise hat die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Die Betriebsführung hat ja schon eine Neukalkulation auf den Weg gebracht, eins steht aber heute schon fest, das Wasser wird erheblich teurer werden.“

Der Werksausschuss hatte in seiner Sitzung vom 28. November beschlossen, dem Kreistag zu empfehlen, den Wirtschaftsplan 2023 in der Fassung des von der Betriebsführerin vorgelegten Entwurfes zu beschließen. In der Beschlussvorlage war auch die beauftragte Nachkalkulation verankert. Der Beschluss erfolgte einstimmig. (woti)
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