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Nachricht vom 18.02.2023 |
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Region |
Linzer Jecken übernehmen die Macht über ihre Stadt |
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Man sagt, es ist das älteste Rathaus in Rheinland-Pfalz. Doch vor so viel Geschichte haben die Linzer Narren keine Ehrfurcht besessen. Denn am Sonntagmittag (19. Februar) stürmte die Großer Linzer KG mit ihren Mannen die Schaltzentrale der städtischen Geschicke. Die kommenden Tage gehören nun den Jecken des Straßenkarnevals.
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Linz. Die Stadtspitze hatte sich mit dem Stadtrat im Rathaus verschanzt. Vor der Tür brachten sich die Stadtsoldaten in Stellung, denn das Bild, das sich ihnen auf dem Marktplatz bot, bedeutete nichts Gutes. Auf einem Heuballen standen Christian Siebertz (Präsident der Großen Linzer KG) und dessen Stellvertreterin Heike Paffhausen, die die große Schar an kampfeslustigen Karnevalisten - alles Mitglieder der Großen Linzer KG - anführten. Die Blau-Wiessen hatten sogar mit den Mitgliedern der Mi-Carême aus Pornic (Frankreich) Verstärkung mitgebracht.
Doch Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust lief geradewegs ins Verderben, als er die Karnevalisten mit einem Heilije Sinte Mätes-Lied höhnisch verunglimpfte. Er dachte wohl, im ersten Stock des ehrwürdigen Hauses könne ihm nichts passieren. "Und immer die unsinnige Forderung nach einem großen Saal. Das muss endlich mal ein Ende haben", gab er den Stadtsoldaten den Befehl, sich ordentlich zur Wehr zu setzen.
Offenbar fühlten sich Faust und Beigeordneter Helmut Muthers sehr sicher, denn sie verließen das geschichtsträchtige Gemäuer. Da ergriff die Große Linzer KG die Chance. "Wir haben zwar keinen Prinzen, Ihr solltet aber die Kraft der Linzer Jecken nicht unterschätzen", rief Paffhausen und die Narren stürmten los. Die Stadtsoldaten ergaben sich schnell und formten ein Spalier für die zahlenmäßig überlegenen Corps und Gruppen. Nach zwei Jahren Abstinenz hielten die Narren endlich den Rathausschlüssel wieder in der Hand. (sol)
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Nachricht vom 18.02.2023 |
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