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Pressemitteilung vom 04.03.2023
Vereine
Deichstadtvolleys überzeugen kämpferisch
Erwartungsgemäß unterlagen die Deichstadtvolleys dem Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart. 0 : 3 (20,12,17) hieß das Ergebnis des Heimspiels vor 250 Zuschauern. Trotzdem herrschte nach Spielschluss allgemeine Zufriedenheit, hatte man doch gegen das Spitzenteam gar nicht schlecht ausgesehen.
Klara Single wehrt einmal mehr spektakulär ab. Foto: Tobias JenatschekNeuwied. Das eigene Spiel weiterzuentwickeln und die eigenen Möglichkeiten abzurufen, hatte Neuwieds Trainer Tigin Yağlioğlu als Devise und Trainingsziel über das spielfreie Pokalwochenende hinaus ausgegeben. Diese wurde weitgehend umgesetzt, die 250 Zuschauer im Neuwieder Rhein-Wied-Gymnasium erlebten vor allem in Satz 1 und 3 kampfstarke Gastgeberinnen, die sich respektlos mit den Favoritinnen vom Neckar auseinandersetzten.

Krasse Unterschiede
"Ja, ich bin zufrieden", konstatierte der Coach nach Spielende im Interview. Im ersten Durchgang konnte Neuwied sicher auch von seinem Heimvorteil und der niedrigen Hallendecke profitieren, besonders aber davon, dass niemand einen Erfolg erwartete: Zu krass sind die Unterschiede zwischen einem europäischen Spitzenteam voller Nationalspielerinnen und einer Nachwuchstruppe aus jungen Spielerinnen, die noch auf dem Weg sind, sich in der Bundesliga zu etablieren.

Yağlioğlu hatte in der Startformation zunächst Carla Fuchs als Zuspielerin, Maya Sendner und Linda Andersson im Mittelblock und die genesene Kristin vom Schemm im Außenangriff aufgeboten. Diese Formation erwischte einen Start nach Maß, profitierte vom guten eigenen Service und einer soliden Ballannahme, sodass auch die Angreiferinnen um Yasmine Madsen zu umjubelten Erfolgen kamen und Neuwied bis zum 12:9 in Führung lag. Dass der Satz dann doch mit 25:20 an die Favoritinnen fiel, ist letztlich deren besserer Chancenverwertung geschuldet.

"Wir hatten uns etwas risikoreichere Dinge in Block und Abwehr vorgenommen, die über weite Strecken aufgegangen sind. Hätte Stuttgart ein paar Fehler mehr gemacht, hätten wir uns vielleicht belohnen können", zollt Yağlioğlu seiner Mannschaft Respekt.

Partie war dennoch nicht einseitig
Im zweiten Durchgang blieben die Schwäbinnen die überlegene Mannschaft, ohne dass den Zuschauern eine einseitige oder langweilige Partie geboten worden wäre. Gerade dieser Spielabschnitt wurde von langen Ballwechseln geprägt. Die Neuwieder Abwehr um eine erneut sehr starke Libera Klara Single, später erneut zur MVP gewählt, begeisterte.

Der Unterschied zwischen beiden Teams zeigte sich jedoch in der Chancenverwertung: Während Neuwied am Ende eines Kampfes um Ballkontrolle die Genauigkeit und der harte Angriff eher fehlten, zeigte Stuttgart, weshalb es zu den besten Teams Europas zählt: Jede sich ergebende Punktchance wurde dank größeren Schlagrepertoires genutzt "Wir können mit uns zufrieden sein, aber Stuttgart hat gezeigt, weshalb es das Topteam der Liga ist", musste Yağlioğlu anerkennen.

Auch im dritten Spielabschnitt hielt Neuwied kämpferisch mit und lag bis zum 13:13 gleichauf. Dann aber setzte sich die Qualität aus dem Schwabenland durch, oft auch gegen gut postierte Neuwieder Doppelbocks. Zudem hatte Neuwied etwas Pech mit Linienbällen, bei denen der Schiedsrichter Wenzel gegenüber den Linesmen mehrfach von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machte. Auch der Satzendstand von 17:25 war daher keinesfalls ehrenrührig.

Ohne Druck in die nächsten Begegnungen
Nach dieser Lernfortschritten können die Neuwiederinnen den letzten drei Begegnungen in Suhl, gegen Wiesbaden (18. März, 19 Uhr) und in Schwerin ohne Druck entgegensehen. „Wir können jetzt noch drei coole Spiele bestreiten, dafür geht es am Montag wieder ins Training“, sieht Yağlioğlu dem Saisonausklang entspannt entgegen. Trotzdem behält er seinen Anspruch: „Wir gehen nicht in die Spiele, um sie zu verlieren, sondern wollen jedes Mal mindestens einen Satz gewinnen, wir konnten heute den ersten Satz lange Zeit offen gestalten, und das soll auch in den nächsten Spielen so sein. Aber natürlich ist die Qualität des Gegners heute spürbar gewesen!“

Am kommenden Samstag treffen die Deichstadtvolleys um 19 Uhr in Suhl auf den VfB Suhl Lotto Thüringen (sport1extra).

Wer nicht volleyballfrei bleiben möchte, kann ab 11 Uhr in der Sporthalle der Realschule Andernach die südwestdeutschen Meisterschaften U18 verfolgen, Gegner ist unter anderem der VC Wiesbaden, doch ist das Team um Nachwuchsspielern Alice Turmovich nicht ohne Chancen, sich für die deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. (hw)


Die Deichstadtvolleys:
Carla Fuchs, Yasmine Madsen, Linda Andersson, Pia Fuchs, Sina Fuchs, Kristin vom Schemm, Sina Stöckmann, Elisabeth Kettenbach, Laura Berger, Klara Single, Alice Turmovich, Maya Sendner; Trainer: Tigin Yağlioğlu
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