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Nachricht vom 06.03.2023 |
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Region |
Neuwieder Sozialkonferenz: Bestmögliche soziale Voraussetzungen erarbeiten |
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Die soziale Struktur Neuwieds verbessern und der Deichstadt ein "soziales Gesicht" geben: Das waren die Ziele der 1. Neuwieder Sozialkonferenz, zu der die Stadtverwaltung und die "Kleine Liga" der Neuwieder Wohlfahrtsverbände kürzlich eingeladen hatten. Im Mittelpunkt stand die Frage nach einer fundierten Sozialplanung für die kommenden Jahre. |
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Neuwied. Die Idee für die Sozialkonferenz wurde im Stadtverwaltungsreferat von Bürgermeister Peter Jung entwickelt, mit dabei die Repräsentanten der sogenannten "Kleinen Liga" der Neuwieder "Freien Wohlfahrtsverbände" mit ihrer Vorsitzenden Renate Schäning (Diakonisches Werk). Dabei herausgekommen ist ein Konzept, das nun erfolgreich umgesetzt wurde: Mehr als 60 interessierte Personen hatten sich im Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule Neuwied versammelt. Darunter waren nicht nur Menschen, die ohnehin im sozialen Bereich tätig sind, sei es beruflich oder ehrenamtlich. Auch zahlreiche Stadtrats- und Ausschussmitglieder, die sich sozial engagieren, waren vertreten.
Wie Peter Jung bei seiner Begrüßung betonte, möchte man mit den Ergebnissen dieser 1. Neuwieder Sozialkonferenz die Grundlage dafür schaffen, die soziale Struktur der Stadt weiter spürbar zu verbessern und der Kommune ein progressiv weiter entwickeltes "soziales Gesicht" zu geben. "Das Interesse an dieser Veranstaltung macht deutlich, dass es richtig und wichtig war, zu einem solchen Treffen einzuladen, auch angesichts der Herausforderungen und Aufgaben, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen", betonte der Bürgermeister. Die Konferenz wurde geleitet von dem bekannten Moderator, Kabarettisten und vielseitig engagierten evangelischen Pastor Rainer Schmidt aus dem Bergischen Land.
Bestmögliche soziale Voraussetzungen?
Nachdem die Vertreter der Verwaltung (Jugend- und Sozialamt) ihre jeweiligen Aufgaben dargestellt hatten, stellten sich auch die leitenden Persönlichkeiten der "Freien Wolhlfahrtspflege" mit ihren jeweiligen Aufgaben vor, die in der Sozialen Welt der Stadt eine bedeutsame Rolle spielen: Es sind dies die Caritas, das Diakonische Werk, das DRK, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Arbeiterwohlfahrt, deren Maßnahmen im Rahmen der sozialen Arbeit neben den kommunalen Trägern eine bedeutsame Rolle spielen.
"Was benötigen die Stadt Neuwied und ihre Bewohner bis 2025 an bestmöglichen sozialen Voraussetzungen?" So lautete die Überschrift für die Arbeitsgruppen, zu denen sich die Akteure zusammenschlossen. Ein bemerkenswertes soziales Projekt läuft bereits unter dem Titel "Foodtrailer Neuwied", betrieben von der GFBI (Gesellschaft zur Förderung Beruflicher Integration). Hier will die Organisation insbesondere junge Menschen aus der Stadt und dem Kreis Neuwied durch intensive Begleitung und Qualifizierung in den Bereichen Handwerk und Gastronomie weitergehende Perspektiven eröffnen, ihre Beschäftigungsfähigkeit verbessern und sie beruflich und sozial integrieren.
Sozialplanung bereichern
Neben den vielfältigen Informationen des Jugend- und des Sozialamtes und den Tätigkeiten der "Freien Wohlfahrtsverbände" und deren professionelle Aktivitäten und Angebote waren es schließlich die diversen Gruppengespräche, die bemerkenswerte Erkenntnisse und Vorschläge erbrachten, die in einer künftigen kommunalen Sozialplanung der Stadt Berücksichtigung finden sollten. Dabei ging es keinesfalls nur um die Erweiterung spezieller Hilfsangebote, sondern durchaus auch um strukturelle Veränderungen und Verbesserungen, die in Erwägung gezogen wurden und die Einbeziehung weiterer gesellschaftlicher Institutionen erfordern.
Insofern muss eine gesamtgesellschaftliche Diskussion geführt werden, denn eine Verbesserung der Wohnsituation und deren Finanzierung, die Förderung von Wohnprojekten oder auch eine verstärkte Personalsituation in diversen Bereichen sowie eine Transparenz der Hilfsangebote sind nur durch eine kommunalpolitische Diskussion zu erreichen, die auch neue und niederschwellige Angebote ermöglichen sollte. So ist eine Verbesserung der Situation rund um Kita- und Hort-Plätze zweifellos notwendig, da aufgrund der festzustellenden verstärkten Armutssituation häufig beide Ehepartner arbeiten müssen.
Mehr Begegnungsstätten?
Angedacht sind auch weitere Bewohner-Begegnungsstätten (Sozialzentren), wie sie zum Beispiel in der "südöstlichen Vorstadt" bereits existieren: Hier werden nicht nur konkrete Hilfen angeboten, sondern auch die nachbarschaftliche Kommunikation gefördert und Beratung vermittelt. Dabei sind sicher auch die jeweiligen Kirchengemeinden sowie eine strukturierte Gemeinwesenarbeit seitens der Kommune gefordert. Hier ist auch das Quartiersmanagement am Raiffeisenring zweifellos von besonderer Bedeutung.
Abschließend äußerte sich Renate Schäning, die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes und gleichzeitige Vorsitzende der "Kleinen Liga der Neuwieder Wohlfahrtsverbände zu dieser Veranstaltung im Amalie-Raiffeisen-Saal wie folgt: "Diese Sozialkonferenz war eine absolut gelungene Veranstaltung. Der gemeinsame Weg von Wohlfahrtsverbänden und Stadt ist zukunftsweisend, da wir nur zusammen die Herausforderungen unserer Stadt Neuwied im sozialen Bereich meistern können. Wir arbeiten alle daran, dass Neuwied sein soziales Gesicht stärkt, und bringen uns als Gemeinschaft der Wohlfahrtsverbände mit unseren Möglichkeiten gerne in diesen Prozess mit ein." (Jürgen Grab) |
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Nachricht vom 06.03.2023 |
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