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Nachricht vom 06.04.2023
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Elias aus Unnau war vor 75000 Zuschauern Einlaufkind beim FC Bayern München
Das Abenteuer ihres Lebens haben beide wohl überstanden, Elias und sein Vater Hans Jürgen „"Hansa“ Boll aus Unnau. Vater und Sohn sind glühende Anhänger des FC Bayern München und Vereinsmitglieder. Seit Jahren kämpfte "Hansa" Boll darum, seinem geliebten Sohn einen großen Traum zu erfüllen: Einmal im Leben als Einlaufkind in der Allianz-Arena in München zusammen mit den Stars den heiligen Rasen zu betreten.
Elias an der Hand des Linienrichters. (Fotos: Wolfgang Rabsch und privat)Unnau/München. Der WW-Kurier hatte von der großen Welle der Hilfsbereitschaft berichtet, die "Hansa" mit seiner Suche nach Tickets auf Facebook entfachte. Urplötzlich flatterte eine Einladung des FC Bayern ins Haus. Elias könne beim Spiel FC Bayern München versus Borussia Dortmund als Einlaufkind dabei sein. Die Ereignisse überschlugen sich, als einer der Sponsoren des FC Bayern sich aufgrund des Artikels im WW-Kurier bei "Hansa" meldete und seine Familie ebenfalls einlud, das Spiel von der VIP-Lounge aus zu betrachten.

Anreise nach München mit Verzögerung
Am 1. April begaben sich Vater und Sohn um 6 Uhr zum ICE-Bahnhof in Montabaur, um von dort aus nach München zu fahren. Die Deutsche Bahn wurde ihrem guten Ruf gerecht, der Zug verspätete sich um eine Stunde, sodass das Abenteuer München erst um 7 Uhr begann. Doch die Zeit konnten sich Elias und sein Vater gut vertreiben, denn Bayern-Fans von der SG Herschbach/Salz/Girkenroth wollten auch mit der Bahn nach München fahren. Da man sich kannte und ein SG-Mitglied Elias nach dem Aufruf zwei Tickets zur Verfügung stellen wollte, herrschte während der Wartezeit beste Stimmung im ICE-Bahnhof. Gegen 11 Uhr landete man schließlich in München und vertrieb sich die Zeit bis zum Spielbeginn um 18.30 Uhr mit Besichtigungen.

An der Hand des Linienrichters
Um 17 Uhr musste Elias im Stadion sein, er wurde dort von Mitarbeitern des FC Bayern in Empfang genommen und in die Katakomben der Allianz-Arena gebracht. Dort wurden weitere Kinder eingewiesen, wie der Einlauf ins Stadion abläuft, zudem erfolgte die passende Einkleidung. Die Trikots, Hosen und Stutzen durften sie behalten.

Nun berichtete der überglückliche "Hansa" Boll: "Ich bekam einen Platz angewiesen, der nicht besser hätte sein können, nämlich direkt über den Ausgang aus den Katakomben, aus denen die Spieler das Spielfeld betraten. Elias ging an der Hand eines Linienrichters, zusammen mit dem Hauptschiedsrichter auf das Spielfeld, der Linienrichter hatte Elias sogar seine Fahne in die Hand gedrückt. Hinter Elias folgten die Mannschaften, der FC Bayern wurde angeführt von Thomas Müller, der BVB von Marco Reus, den jeweiligen Mannschaftskapitänen. Die Teams stellten sich im Mittelkreis auf, vor ihnen die Einlaufkinder, sie winkten ins Publikum und dann machte Elias etwas, warum mir fast das Herz stehen blieb: Vor dem Verlassen des Rasens lief er zu jedem Spieler der Teams und klatschte diese ab, was eigentlich so nicht abgesprochen war. Anschließend gingen die Einlaufkinder in die Kabinen, um sich wieder umzukleiden. Elias wurde dann zu meinem Platz gelotst, von wo aus wir das Spiel verfolgten".

Eine Familie, die zusammenhält wie Pech und Schwefel
Als "Hansa" von seinen Erlebnissen erzählte, überkamen ihm spürbar Glücksgefühle. "Wie ich bereits bei dem ersten Treffen mit dem WW-Kurier berichtete, ist mein Sohn Elias der absolute Mittelpunkt meines Lebens. Ich sehe ihn durch seine Erkrankung an Trisomie 21 nicht als behindert an, für mich ist er nur etwas 'anders'. Nach dem Spiel gingen Elias und ich auch in die VIP-Lounge, in der sich seine Mutter mit ihrem Lebensgefährten, meine Tochter und mein Sohn aus erster Ehe, so wie meine Enkelkinder befanden. Ich erwähne das ganz bewusst, um zu dokumentieren, dass trotz der Trennung wir alle zusammenhalten, damit Elias ein glückliches und unbeschwertes Leben führen und unsere Liebe und Zuneigung genießen kann. Wir sehen uns wie ein Clan, aber im positiven Sinne. So haben wir uns auch gemeinsam sehr darüber gefreut, dass direkt nach dem Spiel Elias mit seiner Mutter und deren Lebensgefährten für eine Woche nach Österreich in den Skiurlaub gefahren sind“.

Am Ende des Gesprächs mit "Hansa“ Boll verriet dieser noch ein Geheimnis: "Für die 2024 in Deutschland stattfindende Fußball-Europameisterschaft bin ich jetzt schon aktiv, dass Elias bei einem Spiel wieder als Einlaufkind dabei sein wird“. Der WW-Kurier und sicherlich der gesamte Westerwald drücken für diesen Traum kräftig die Daumen.
       
       
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