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Nachricht vom 13.05.2023
Region
Das legendäre U-Boot U17 kam an Neuwied vorbei
Das U-Boot U17 kommt von Kiel über den Nord-Ostsee-Kanal und Rotterdam nach Speyer/Sinsheim. Am Sonntagnachmittag, dem 14. Mai, passierte der Transport die Deichstadt Neuwied. Am Rhein verfolgten viele Schaulustige das Spektakel.
Der Schubverband mit dem U-Boot U17 passierte am Sonntag die Deichstadt. Fotos: Josef DehennNeuwied. Das U-Boot U17 hat eine bewegte Geschichte: Bevor das U17 am 14. Dezember 2010 in Eckernförde ausgemustert wurde, war es seit 1973 im Einsatz. Das Besondere an diesem fast 50 Meter langen und 500 Tonnen schweren Exemplar ist, dass es während eines Übungsprogramms als erstes Nachkriegs-U-Boot den Atlantik überquerte. Gemeinsam mit dem U26 war es das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg. Weiter war es das erste U-Boot, das in den Hafen von Baltimore einlief, nachdem dort das letzte U-Boot im Jahr 1916, namens U-Deutschland, ankerte. Nach Außerdienststellung des U17 lag es elf Jahre im Marinearsenal in Wilhelmshaven, bis es am 1. Juli 2021 das vorletzte Mal in See stach. Das Boot wurde von dort nach Kiel zur Werft Thyssenkrupp Marine Systems geschleppt, wo es dann demilitarisiert wurde.

In Kiel wurde das U-Boot mit einem 900-Tonnen-Kran auf ein Schwimmponton geladen und damit anschließend durch den Nord-Ostsee-Kanal entlang der Nordseeküste nach Rotterdam geschifft. Von dort aus ging es durch Holland auf der Waal wieder zurück nach Deutschland und auf den Rhein. Ziel ist zunächst Speyer. Dort werden noch einige Arbeiten am U-Boot vorgenommen werden.

Am Sonntagnachmittag gegen 15.40 Uhr passierte das 50 Meter lange und neun Meter hohe ausgemusterte U-Boot U17 auf einem Schwimmponton die Deichstadt Neuwied. Der Schubverband arbeitete sich mit rund zehn Kilometern pro Stunde flussaufwärts. Am Abend hat er dann in Lahnstein angelegt. Die nächste Etappe bis nach Mainz ist am Montag geplant. Am Neuwieder Deichufer warteten hunderte Schaulustige auf das außergewöhnliche Spektakel. Mit Handys und Filmkameras wurde der seltene Transport festgehalten. (woti)
     
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