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Nachricht vom 03.07.2023 |
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Wirtschaft |
Mietwohnung – wenn das Zuhause krank macht |
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RATGEBER | Der Wohnungsmarkt ist heutzutage überlaufen. Nur schwer und unter großen Mühen können viele Menschen eine geeignete Wohnung finden. Die Wohnungssuche erweist sich dabei als langwierig, stressig und anstrengend. Konnte jedoch Wohnraum gefunden werden, ist die Freude darüber umso größer. Doch meist müssen Wohnungssuchende Abstriche machen und Kompromisse eingehen. Wird zudem händeringend eine neue Bleibe gesucht, werden Angebote in Anspruch genommen, die nicht ideal passen oder sich gar im Nachhinein als Albtraum erweisen. Liegen massive Mietmängel oder gesundheitliche Belastungen vor, wird dies erst spät erkannt. Auf den ersten Blick sind Mängel, Risiken und Beeinträchtigungen nur schwer zu entdecken. Doch was ist zu tun, wenn die Mietwohnung auf Dauer krank macht? |
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Die Ursachen finden
Eine passende Mietwohnung zu finden, ist nicht leicht. Wenn sie dennoch gefunden werden konnte, ist es umso ärgerlicher, wenn dort versteckte Gefahren lauern. Gehen diese Gefahren mit gesundheitlichen Beschwerden einher, treten diese erst nach einer gewissen Zeit ein. Zu diesem Zeitpunkt ist das neue Zuhause bereits bezogen und nach den eigenen Vorstellungen eingerichtet. In einigen Fällen kann es zudem Jahre dauern, bis sich Beschwerden bemerkbar machen. Diese Beschwerden können zudem sehr vielseitig sein. Sie reichen von einer generellen Abgeschlagenheit über Erkrankungen der Atemwege hin zu Allergien und Hautausschlägen. Werden Beeinträchtigungen dieser Art bemerkt, sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Entscheidend ist, dass die Ursache gefunden und behoben wird.
Speziell in älteren Häusern können besonders viele Gefahren lauern. Nicht selten liegt eine erhöhte Belastung an Schad- und Giftstoffen vor. Eine besondere Gefahrenquelle stellt Asbest dar. Asbest findet sich häufig in älteren Baumaterialien wieder und ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Ob eine erhöhte Asbestbelastung vorliegt, kann mithilfe eines Asbest-Test-Sets für zu Hause ermittelt werden. Eine ausführliche Anleitung gibt Aufschluss darüber, wie der Test durchgeführt werden muss. Im Anschluss werden die entnommenen Proben in einem akkreditierten Labor überprüft. Mieter erhalten auf diese Weise schnelle Auskunft darüber, ob eine Asbestbelastung vorliegt und ob sie die Ursache für die gesundheitlichen Beschwerden ist. Neben einer Asbestbelastung können sich aber auch Schadstoffe im Leitungswasser befinden. Mit speziellen Tests kann die Wasserqualität ebenfalls überprüft werden.
Mängelbeseitigung oder Auszug?
Eine Schad- oder Giftstoffbelastung kann außerdem bereits seit Jahren bestehen und vollkommen unentdeckt bleiben. Der Grund liegt unter anderem in der Abwesenheit der Mieter. Da sich aber immer mehr Menschen für eine Tätigkeit im Homeoffice entscheiden, verbringen sie mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Je länger ein Mensch dieser Belastung ausgesetzt ist, desto wahrscheinlicher sind gesundheitliche Auffälligkeiten. Wird der Auslöser gefunden, folgt meist die Mängelbeseitigung. In einer Mietwohnung ist dafür der Vermieter verantwortlich. Doch leider gibt es immer wieder Vermieter, die sich querstellen und erst einmal nicht tätig werden. Erst, wenn mit einer Mietminderung gedroht wird, wird gehandelt. Dass das nicht der Weg sein kann, ist offensichtlich.
Da Schimmel, Asbest oder generell Schadstoffe eine große Gefahr für die eigene Gesundheit darstellen, muss aber rasch gehandelt werden. In einigen Fällen kann nur noch ein Auszug helfen. Etwas, was viele Menschen nicht wollen. Schließlich ist es das eigene Zuhause. Doch es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass eine dauerhafte Belastung zu schweren und chronischen Erkrankungen führen kann. (prm) |
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Nachricht vom 03.07.2023 |
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