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Nachricht vom 07.08.2023
Wirtschaft
Die Zukunft des Handwerks
RATGEBER | Jedes Jahr stehen Tausende Schulabgänger vor der schwierigen Frage nach der Berufswahl. Allgemein ist die Tendenz zu beobachten, dass sich immer mehr junge Menschen vor einer Ausbildung im Handwerk scheuen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist körperliche Arbeit verpönt, zum anderen scheinen andere Berufe attraktiver und auch angemessener bezahlt.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/annawaldl-3773640/ target=_blank rel=nofollow>annawaldl</a>So gut verdienen Handwerker
Es gibt Berufe, die sind bei Schulabgängern sehr beliebt. Dazu gehören insbesondere die Ausbildungen im Bankenwesen. Parallel dazu suchen viele Handwerksbetriebe verzweifelt nach Fachpersonal und auch nach Lehrlingen. Dem Anschein nach ist das Handwerk in den Augen der jungen Menschen wenig attraktiv. Dabei ergeben sich gerade hier hervorragende Zukunftsperspektiven und es besteht die Aussicht auf einen krisensicheren Job. Die Verdienstchancen sind gut. So bekommt etwa ein Elektriker im Schnitt 3 229 Euro im Monat. Wie hoch der Verdienst letztendlich ausfällt, hängt von der Branche ab. In der Gebäudetechnik fallen die Löhne mit 2 400 bis 3 200 Euro eher niedrig aus. Sehr viel höher sind die Löhne in der Automatisierungs- und Betriebstechnik angesetzt. Hier sind Gehälter von 3 520 Euro brutto keine Seltenheit. Wer als Servicetechniker für die Windkraft arbeitet, kann sogar noch mit mehr Geld rechnen. Das gilt ebenso für die Solarbranche. Zusätzlich gibt es nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zahlreiche Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Als Techniker, Meister oder Bau- und Projektleiter steigt der Lohn noch einmal kräftig an und übertrifft oft die Gehälter vieler Bankkaufleute. Zahlreiche Bau- und Projektleiter verdienen 10 000 Euro und mehr im Monat. Eine Ausbildung zum Elektriker lohnt sich deshalb fast immer. Das trifft auch auf viele andere Handwerksberufe zu.

Die Zukunft der Büroberufe
Die finanziellen Aussichten angehender Handwerker sind oft rosig. Erst in jüngster Vergangenheit kam es zum Beispiel zum Abschluss neuer Zukunftstarifverträge bei der IG Metall. Im Gegensatz zum Handwerk ist die zukünftige Entwicklung vieler Büroberufe ungewiss. Das liegt vor allem an technischen Innovationen, die die geistige und organisatorische Arbeit mehr oder weniger überflüssig machen. Die Künstliche Intelligenz, kurz KI genannt, greift weiter um sich und erobert immer mehr Bereiche. Aktuell sind zahlreiche Journalisten in ihrer Existenz bedroht. Im Laufe der nächsten Jahre ist davon auszugehen, dass diese Welle auf weitere Branchen übergreift und nach und nach andere Berufsfelder erfasst. Studien in den USA gehen davon aus, dass die Künstliche Intelligenz bis zum Jahr 2030 etwa zwölf Millionen Menschen den Job kosten könnte. Die Automatisierung erledigt dann bis zu 30 Prozent der anfallenden Arbeitsstunden.

Bedroht die KI das Handwerk?
Auch wenn aktuell vordergründig Organisations- und Bürojobs betroffen sind, so geht die digitale Revolution auch in anderen Bereichen nicht spurlos vorüber. Im Handwerk schreitet die Automatisierung ebenfalls voran. Außerdem bedroht der Stellenabbau in anderen Berufen indirekt auch die Handwerker. Geraten Bank- und Bürokaufleute, Journalisten und Marketingexperten zunehmend in die Arbeitslosigkeit, dann sinkt deren Einkommen, das wiederum zu einem deutlichen Auftragsrückgang im Handwerk führen würde. In einer solchen Situation mangelt es an den finanziellen Mitteln für neue Projekte. Infolgedessen werden unter anderem weniger Häuser gebaut. Letztendlich verursacht die KI einen Dominoeffekt. Dennoch ist die Zukunft des Handwerks gefestigter als in anderen Branchen. Schließlich fallen Reparatur-, Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten immer an. Und hier sind wieder die Elektriker in besonderem Maße gefragt. (prm)
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