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Nachricht vom 19.10.2011 |
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Region |
Rengsdorf und Puderbach bilden jetzt Löscheinheit für extrem lange Strecken |
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In Anhausen wurde ein Fahrzeug für 230.000 Euro stationiert – Zwei Kilometer Löschwasserleitung möglich
Anhausen. Was lange währt, wurde endlich gut: Nach dreizehn Jahren Warten hat die Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Rengsdorf ihr neues Katastrophenschutz-Löschgruppenfahrzeug bekommen. Der Wagen hat einen Wert von 230.000 Euro. Bezahlt wurde er von der Bundesrepublik Deutschland. Die Besonderheit des MAN-Spezialfahrzeugs ist die Verlegung von Wasserschläuchen über eine Länge von 2.000 Meter. |
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Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking erklärte bei der Übergabe des Wagens an die Rengsdorfer Wehr: „Durch die extreme Schlauchlänge ist das neue Feuerwehrfahrzeug besonders für den Einsatz zum Beispiel bei Waldbränden geeignet.“ Der in Anhausen stationierte Lkw steht aber nicht nur für solche Spezialeinsätze zur Verfügung, sondern soll auch für die ganz alltägliche Feuerwehrarbeit in der Verbandsgemeinde Rengsdorf und im Kreis Neuwied verwendet werden. Im Bedarfsfall sind auch Einsätze des Wagens über die Kreisgrenze hinaus auf Anforderung des Landes oder des Bundes möglich.
Kreisfeuerwehrinspekteur Böcking berichtet: „1998 wurde uns die Ausrüstung mit diesem Fahrzeug zugesagt. Für die Auslieferung war ein Zeitfenster bis 2014 vorgesehen.“ In dem 14-Tonner, der mit Führerscheinklasse II gefahren wird, haben außer der Ausrüstung neun Feuerwehrleute Platz. In Puderbach steht schon seit 1997 der dazu passende Schlauchwagen. Nur in der Kombination dieser beiden Feuerwehrfahrzeuge kann die extreme Länge von 2 Kilometer Wassertransport erreicht werden.
Dasselbe Fahrzeugpärchen sollen einmal die Wehren in St. Katharinen und Waldbreitbach zum Einsatz bringen. Der Schlauchwagen steht schon in St. Katharinen, Waldbreitbach wartet noch auf die Auslieferung des Löschgruppenfahrzeugs, wie Rengsdorf jetzt eins bekommen hat. Die Verbandsgemeinden Rengsdorf und Puderbach verfügen jeweils über Feuerwehr-Einsatzstärke von jeweils 30 Mann. Im gesamten Kreis Neuwied gibt es 1.500 Feuerwehrleute in 55 Einheiten.
Werner Böcking berichtet von circa 1.200 Einsätzen der Feuerwehren im Kreis Neuwied pro Jahr. Bei einem Drittel davon handelt es sich um Brandeinsätze, zwei Drittel sind technische Hilfseinsätze oder Unfallrettungen. Die berühmte Katze müssen Feuerwehrleute kaum noch vom Baum holen, seit bekannt ist, dass solche Einsätze für den Auftraggeber kostenpflichtig sind. 700 bis 800 Euro können dafür schnell fällig werden.
Wofür die Feuerwehren im Land immer noch keine Ausrüstung haben, sind die immer häufiger zu sehenden Windräder mit zunehmenden Höhen. Werner Böcking: „Da sind die Feuerwehren machtlos!“ Dagegen stellen sich die Wehren gerade auf den Umgang mit Photovoltaikanlagen ein, die beim Löschen unter Strom stehen. Für die Arbeit an diesen Anlagen werden die Kameraden speziell geschult. Holger Kern |
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Nachricht vom 19.10.2011 |
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