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Pressemitteilung vom 06.11.2023
Region
Vadim Semchuk schießt die "Jungs vom Wasserturm" zum Sieg
Man kann hinfallen. Aber dann muss man auch wieder aufstehen. Die "Jungs vom Wasserturm" sind nach dem schmerzhaften Pokal-Aus unter der Woche wieder aufgestanden. Gegen Alemannia Waldalgesheim fuhren sie zum Rückrundenauftakt in der Oberliga drei wichtige Zähler ein.
Yasin Yaman war in den vergangenen Wochen nach seiner Verletzung im Bitburg-Spiel schmerzlich vermisst worden. Jetzt stand der Top-Neuzugang wieder auf dem Feld und machte zusammen mit Manuel Simons auf der rechten Seite viel Dampf. (Foto: Ulf Steffenfauseweh)Engers. Es war Vadim Semchuk, der Ukrainer, der sich vor der Partie mit emotionalen Worten an seine Mannschaftskollegen gewandt hatte. Von seiner eigentlichen Familie durch den Krieg getrennt, habe er in Engers beim FV eine neue Familie gefunden. "Und Familie muss zusammenhalten - in guten, wie in schweren Zeiten", unterstrich er.

In den folgenden 90 Minuten war dann eine Engerser Mannschaft auf dem Feld zu sehen, bei der tatsächlich jeder für jeden lief und kämpfte. Die Einstellung stimmte, allein das Tor wollte nicht fallen. Und so sah es lange so aus, als würde sich das Ergebnis dem tristen Novemberwetter anpassen. Doch dann kam die Geschichte, wie sie eigentlich nur der Sport schreiben kann: Denn in der 92. Minute nahm sich - natürlich - Vadim Semchuk ein Herz, brach energisch auf der linken Seite durch und drosch das Leder präzise ins untere Eck. Der Rest war grün-weißer Jubel.

"Das Pokalspiel am Mittwoch war nicht gut. Das wussten die Spieler auch selbst. Umso wichtiger war es, dass wir heute die richtige Antwort gegeben haben", fand FVE-Coach Sascha Watzlawik, der einen verdienten Sieg gegen einen tief stehenden und stark verteidigenden Gegner gesehen hatte. "Vor allem über die rechte Seite sind wir mit Manuel Simons und dem wieder fitten Yasin Yaman oft durchgebrochen", machte er deutlich. Selbst hatten die "Jungs vom Wasserturm" dagegen kaum eine Chance zugelassen, auch nachdem Andi Brahaj in der Halbzeit angeschlagen durch Manoel Splettstößer ersetzt werden musste. "Das hat er sehr gut gemacht in der Innenverteidigung", lobte "Watze" seinen Routinier und bilanzierte: "Jeder hat sein Herz auf den Platz gelegt. Das ist das, was uns seit Jahren auszeichnet und deshalb bin ich auch sehr zufrieden mit der Leistung."

Mit 29 Punkten und einem starken Torverhältnis von 41:31 steht der FV Engers nun auf dem neunten Platz der Oberliga und hat damit ein Polster von sechs Punkten und 14 Toren auf den 13. Platz, der in diesem Jahr bereits der erste von acht Absteigern sein könnte. (PM)
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