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Nachricht vom 28.10.2011
Region
Neue Kita Unkel: Sechs Gruppen, 80 Ganztagsplätze und Betreuung für Behinderte
Baukosten von 880.000 Euro teilten sich das Land, der Kreis und die Stadt Unkel

Unkel. Mit 80 Ganztagsplätzen verfügt die Kommunale Kindertagesstätte Unkel über ein so großes Angebot an Ganztagsplätzen wie keine andere derartige Einrichtung im Kreisjugendamtsbezirk Neuwied.
Bei der offiziellen Einweihung des Kindergartens (von links): Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, Architektin Silke Pesau, Christian Boyer, Kindergartenleiterin Silvia Hummerich-Holderer, HTZ-Geschäftsführer Wilbert Peifer, 1. Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach mit Tochter, Kreisjugendamtsleiter Jürgen Ulrich, Dr. Gisela Born-Siebicke.„Damit ist sie sicherlich Vorreiter und Trendsetter, denn Nachfrage und Schaffung von Ganztagsplätzen wird neben dem Ausbau der Betreuungsplätze für Zwei- und Einjährige eines der beherrschenden Themen der Kreis-Jugendpolitik bleiben", stellte der 1. Kreisbeigeordnete und Jugenddezernent Achim Hallerbach anlässlich der Neueinweihung der Kita fest.

Das deutlich erweiterte Raumangebot der Kindertagesstätte mache es möglich, der immer weiter steigenden Nachfrage nach ganztägiger Betreuung noch stärker gerecht zu werden.

Die Kita wurde 1994 als viergruppiger Kindergarten zur Sicherstellung des Rechtsanspruches für Kinder ab dem vollendenden 3. Lebensjahr errichtet. Der neue Kindergarten ersetzte den bis 1993 bestehenden dreigruppigen Kindergarten. Seit 1997 bietet die Kommunale Kindertagesstätte Unkel auch ein Betreuungsangebot für behinderte Kinder in Form von fünf integrativen Plätzen an.

"Die fachliche und inhaltliche Ausrichtung des Kindergartens liegt bereits seit 1996 beim Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrum. Hintergrund dieser engen und vertrauensvollen Kooperation ist der integrative Ansatz, das heißt die Aufnahme von Kindern mit Behinderung. Damit verbunden ist auch die therapeutische Versorgung der Kinder mit Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie im Kindergarten", merkt HTZ-Geschäftsführer Wilbert Peifer an.

Aufgrund steigender Kinderzahlen wurde ab 2001 eine weitere – zunächst provisorische - Kindergartengruppe in den Räumen der Sporthalle installiert. Nachdem diese Räumlichkeiten ab 2010 nicht mehr zur Verfügung standen (Abriss der Turnhalle), wurde die provisorische Gruppe übergangsweise in ein zeitlich begrenztes Waldprojekt überführt.

Damit haben Träger und Leitung der Kita aus der Not eine Tugend gemacht und sich den in der Kindertagesstätte fehlenden Raum im Wald geschaffen.

Jetzt - nach Abschluss der Baumaßnahme - ist ein regulärer Betrieb von bis zu sechs Gruppen mit insgesamt 127 Plätzen möglich. 75 Ganztagsplätze für Kinder ohne Behinderung plus fünf Plätze für Kinder mit Behinderung runden das vielfältige Betreuungsangebot ab.
Die betriebliche Weiterentwicklung drückt sich darüber hinaus auch in einem deutlichen Zuwachs von regulären Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren von bisher sechs auf nunmehr 19 Plätze aus.

Die Baukosten in Höhe von 888.000 Euro teilen sich die Stadt Unkel (526.000 Euro), der Landkreis Neuwied (200.000 Euro) und das Land Rheinland-Pfalz (162.000 Euro).
Hallerbach machte bei dieser Gelegenheit deutlich, dass insbesondere in der Flexibilität im Angebot einer Kita eine der größten Herausforderungen der Zukunft liege.

Da die Zahlen der Kinder einem ständigen Wandel unterworfen sind und auch vielfach von Zu- bzw. Wegzügen der Familien stark beeinflusst werden, könnten Betriebskonzepte stets nur ein temporär gültiges Konzept auf dem Weg in die Zukunft darstellen. Gleichzeitig sicherte Hallerbach zu, dass der Landkreis Neuwied und das Kreisjugendamt auch weiterhin die Träger von Kindertagesstätten mit Beratung und Unterstützung für flexible Lösungen bei anstehenden Herausforderungen begleiten werden.
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