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Nachricht vom 06.11.2023
Wirtschaft
Lernschwächen bei Kindern - wie man sie sinnvoll behandelt
RATGEBER | Dass Kinder in der Schule oftmals nicht mehr mitkommen, dem Lehrstoff deutlich hinterherhinken, oder auch ein sehr auffälliges Verhalten gegenüber den Mitschülern oder auch dem Lehrpersonal aufweisen, muss nicht immer gleich mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, ADHS, in einem Topf geworfen werden. Denn meist handelt es sich schlichtweg bei den Kindern um eine gewisse Form der Lernschwäche.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/stocksnap-894430/ target=_blank rel=nofollow>stocksnap</a>Sie zeigen eine solche Schwäche besonders in ganz bestimmten Fächern, in denen sie immer wieder, oder fortwährend, mit schlechten Benotungen kämpfen müssen und es hagelt schlechte Noten bei Arbeiten und späteren Klausuren sogar. Steuert man dem Ganzen nicht effektiv und frühzeitig entgegen, so können sich darauf schwerwiegende Lernstörungen entwickeln, die die Kinder dann ihr ganzes Leben mit auf ihren Schultern tragen und denen sie unter Umständen tagtäglich gegenüberstehen müssen. Ein Teufelskreis, aus dem es oftmals kaum ein Entrinnen gibt.

Nachhilfe ja, aber effektiv muss sie sein!
Der erste Gedanke der Eltern, deren Kids erste schlechte Noten mit nach Hause bringen, ist oftmals die Nachhilfe. Sie ist grundlegend immer dann erforderlich, wenn dem Kind der abverlangte Lernstoff zu viel wird und es dem Tempo in der Schule nicht mehr nachkommen kann. Der Lernprozess verlangsamt sich, desto unsicherer das Kind letztlich wird. Und für viele Kinder sorgt schon allein der Gedanke an die kommende Arbeite in dem berüchtigten Fach für Gänsehaut, Übelkeit und schlaflose Nächte und mehr. Die Nerven liegen blank, die Fingernägel werden vor lauter Nervosität genagt und auch sonst erscheint das Kind längst nicht mehr so, wie man es kannte. Lernschwächen können bei Kindern teilweise so massiv ihr seelisches Befinden auf den Kopf stellen, dass sie völlig desorientiert sind oder auch gegen alles, was sie vermeintlich als Stress ansehen, heftig rebellieren. Die Nachhilfelehrerin oder der Nachhilfelehrer in dem jeweiligen Fach, sollte erst einmal dementsprechend sehr empathisch und einfühlsam sein, um auf die Belange des Kindes eingehen zu können. Ein guter Lehrer für Nachhilfe ist mit die beste Entscheidung, um dem Kind gefühlvoll auf die Sprünge helfen zu können und dies ohne Druck und Stress, sondern eher durch Ruhe und Gewissenhaftigkeit.

Spielen und Lernen
Viele Kinder können mit erkannten oder auch vermuteten Lernschwächen im Kleinkindalter schon sehr spielerisch an den Lernstoff herangeführt und vorbereitet werden. Denn auf diese Weise wird der Druck minimiert und die Einfachheit beim Spiel zu lernen erscheint den Kids als sehr angenehm. Es gibt mittlerweile viele Spiele und Lernbücher, die ganz spezifisch auf dieses besondere Lernen ausgerichtet sind. Auch das Lernen in Gruppen kann vielen Kindern mit Lernschwächen helfen, in der Gemeinsamkeit mit Gleichgesinnten etwa den Lernstoff zu erarbeiten und auch hier in spielerischer und leichter Form. Viele Kinder kommen auf diese eher lockere, aber äußerst effektive Art und Weise des Lernens aus dem Teufelskreis der Schwächen beim Lernen selbst heraus. Spielen und lernen gehen im Übrigen immer schon, auch in der Vergangenheit und selbst in der Tierwelt zu beobachtend gemeinsam einher. Viele Tiere versuchen, das Verhalten ihrer Eltern zu adaptieren und nachzumachen. Dabei lernen sie quasi auch durch das bekannte Learning by doing, der Wiederholung und dies mit dem Fortschritt anderer Jungtiere, die Gleiches versuchen im Augenwinkel. Ähnlich geschieht dies auch bei dem Lernen innerhalb einer Gruppe Gleichgesinnter für Kinder mit Lernschwächen. Auch sie nehmen sich die Mitschüler als Beispiel und muntern sich auf diese Weise auf, mithalten zu können und auch sie schauen sich vieles ab.

Stress minimieren - Freizeit einräumen
Zu viel Schulstress nagt nicht nur schnell am Selbstbewusstsein der Kinder, sondern auch an dem Willen mithalten und lernen zu können und zu wollen. Es gibt viele Kinder, denen etwa das Auswendig lernen sehr leicht fällt und sie in kürzester Zeit viele Texte und Formeln und Co. abspeichern und anwenden können. Andere wiederum können genau dies nicht optimal. Sie tun sich schwer überhaupt auch nur einige, wenige Dinge zu merken, sobald dies die Schule und den Lernstoff betreffen. Denn außerhalb dessen fällt es ihnen leicht, sich verschiedene Dinge im Alltag merken und auswendig zu erlernen. Dies liegt meist an dem gehörigen Leistungsdruck, dem schon die Kleinsten heute ausgesetzt sind. Den heutigen Schulstress sollte man als Elternteil niemals unterschätzen und zumindest im Elternhaus jeglichen Druck diesbezüglich so weit es geht vermeiden. Mehr Zeit und Freizeit sollte man mit den Kindern verbringen können und auch bei den Hausaufgaben einmal Fünfe gerade sein lassen und vor allem dann, wenn die Kinder sich weder konzentrieren können, noch die Bereitschaft dafür an den Tag legen. (prm)

Autor: Bettina Salarno
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