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Nachricht vom 11.01.2024
Region
Feuchtigkeitsfiasko: Rätsel um Wasserschaden in Puderbacher Kita hält an
Der neue Kindergarten in Puderbach sollte am 8. Januar von den Kindern bezogen werden. Bei der Abnahme am 20. Dezember 2023 wurde ein Wasserschaden festgestellt, der die Inbetriebnahme verhinderte. Die umfangreiche Leckageortung hat bislang kein Ergebnis gebracht. Die Trocknung läuft auf Hochtouren.
Überall im Untergeschoss stehen die Trocknungsgeräte. Fotos: Wolfgang TischlerPuderbach. Bei der Abnahme des Kindergartens wurde am 20. Dezember 2023 starke Feuchtigkeit im Untergeschoss festgestellt. Die sofort eingeleitete Leckageortung und Begutachtung durch einen Sachverständigen der Versicherung brachte kein Ergebnis. Wir berichteten.

Was war geschehen?
Die Aufgabe der Planung, Ausschreibung und Überwachung wurde komplett an ein Architekturbüro übergeben, berichtet Bürgermeister Volker Mendel. So liegt auch dort die Verantwortung für die Bauleitung und die Aufgabe, die Schadensursache zu finden und zu beheben. Bei der Abnahme des Bauwerkes wurde der Wasserschaden erstmals festgestellt. Mendel berichtet, dass es sich um eine erhebliche Menge an Wasser gehandelt habe. Das Wasser habe sich zwischen der Bodenplatte und dem Estrich über weite Teile des Untergeschosses verteilt. Von dort hat es sich durch den Estrich und den Vinylboden gedrückt und wurde so ersichtlich.

Welche Maßnahmen wurden eingeleitet?
Die sofort eingeleitete Leckageortung konnte zwischenzeitlich die Fußbodenheizung als Verursacher ausschließen. Die Abwasserleitungen wurden mit Farbe auf Durchgängigkeit getestet und zusätzlich mit der Kamera in Augenschein genommen und ebenfalls als Ursache ausgeschlossen. Der Estrich wurde entlang der erdberührten Wände in weiten Teilen herausgestemmt, aber auch dort konnte keine eindringende Feuchtigkeit festgestellt werden. Zuletzt wurde nun die Gebäudefuge in Augenschein genommen, die ebenfalls keine Auffälligkeit zeigt. Die Untersuchung der Leitungsdurchführungen in der Bodenplatte brachten ebenfalls keine Undichtigkeit zutage. Bis dato konnte keine gesicherte Erkenntnis gewonnen werden, wo das Wasser herkam oder herkommt. Der Druck auf den Wasserleitungen bleibt stabil.

Einer Vermutung muss noch nachgegangen werden: Beim Verlegen der Wasserleitung in der Küche des Untergeschosses gab es Angabe gemäß während der Installation eine Undichtigkeit, die beseitigt wurde. In dem Bereich ist die Küche bereits aufgebaut. Der Hersteller wird dieser Tage die Schränke abbauen, sodass auch dort die Wand aufgemacht und die Leitungen in Augenschein genommen werden können. Es bedarf der Klärung, wie viel Wasser ist damals wirklich in den Baukörper gelaufen? Ist dies die Ursache? Die durch die Feuchtigkeit betroffenen Materialien sind alle ausgebaut und entsorgt.

Wie geht es weiter?
Die Trockner und Luftentfeuchter und -reiniger laufen weiter auf Hochtouren. Die bisherigen Lösungen - Unterbringung der Kinder in der kommunalen Kita und der Kita Raubach - laufen zunächst einmal weiter, wodurch ein Großteil der Kinder weiterhin betreut werden kann. Daneben soll im Obergeschoss, das nicht betroffen ist, ein Übergangsbetrieb angestrebt werden. Die Fachbehörden, wie das Kreisjugendamt und das Landesjugendamt Koblenz als Genehmigungsbehörde sind involviert.

Voraussetzung für einen Notbetrieb für 35 Kinder der aktuellen Warteliste im Obergeschoss ist jedoch, dass die Schadensursache für den Wassereinbruch sicher festgestellt wird und die erforderlichen Reparatur- und Erneuerungsarbeiten definiert sind. Ein Zeitpunkt für den Einzug der Kinder kann leider noch nicht festgelegt werden, bedauert Bürgermeister Mendel. (woti)
       
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