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Nachricht vom 09.02.2024 |
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Kultur |
"Nein zum Geld!" - Premiere im Schlosstheater Neuwied sorgte für viel Applaus |
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Es geht um eine vermeintliche Heldentat, es geht um Geld. "Nein zum Geld!" ist die Geschichte von Richard, der seit Jahren Lotto spielt. Die Premiere im Schlosstheater am Freitagabend (9. Februar) begeisterte das Publikum mit einer gekonnten Inszenierung der Komödie von Flavia Costa. |
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Neuwied. Richard kann das Lottospielen nicht lassen. Seine Zahlen? Das Hochzeitsdatum seiner Eltern, in Gedenken an seinen Vater, die Fortführung der Tradition des Lottospieles. Deshalb spielt er, nicht etwa um zu gewinnen. Aber dann kommt alles anders. Die Starbesetzung? Dorkas Kiefer verkörperte Ehefrau Claire, Pascal Breuer in der Hauptrolle des Richard, Kathrin Ackermann bot die laszive Mutter Rose und Maximilian Claus, mit rosa Hemd und Socken, zog das Publikum als bester Freund und Geschäftspartner Etienne in seinen Bann. Vier Schauspieler, die vielen aus Fernsehserien bekannt sind, zeigten ihr emotionsgeladenes Können und brachten die Zuschauer weit mehr als nur zum Lachen.
Grotesk, schrill und laut, versehen mit Tanzeinlagen und wilden Gesten. Und doch schuf die Inszenierung Platz für eine innere Einkehr des Einzelnen und Diskussionen untereinander. Das "liebe" Geld und wie es Menschen verändert war an diesem Abend im Fokus aller. Richard, der unerwartet 162 Millionen gewinnt, lädt die drei wohl wichtigsten Menschen seines Lebens ein. Er möchte feiern, er möchte "Uns" feiern. Das oft quengelnde, mit dem Babyphone überwachte Baby im Nebenraum, trifft man sich bei Sekt, Whisky und Orangensaft für die stillende Ehefrau Claire.
Geld verdirbt Beziehungen
Und während Mutter Rose ungefiltert sexuelle Wünsche äußert, Freund und Geschäftspartner Etienne zwischendurch die Absage eines Bauprojektes erhält, der Braten im Ofen den Kampf um den richtigen Garpunkt verliert, versucht Richard den dreien zu erklären, dass seine Heldentat, den Gewinn nicht abzuholen, für dieses "Uns" geschieht. Geld verändert Beziehungen und ihre Beziehung zueinander soll so bleiben, wie sie ist.
Da hilft es auch nicht, dass Claire ihm erklärt, welch Annehmlichkeiten ihr Leben im Reichtum haben könnte. Etiennes Hinweise auf die Rettung des Architekturbüros, das in finanziellen Schwierigkeiten steckt, prallen an Richard ab und Rose bleibt ungehört, obwohl sie als wohlhabende alternde Schönheit mit Sicherheit viele Herzen begeistern könnte und nicht mehr nur alleine mit sich selbst "dated".
Der Lottoschein, der seit zwei Monaten am fast leeren Kühlschrank hängt, ist der heimliche Mittelpunkt und obwohl alle erst glauben, dass die Frist zur Abholung verstrichen ist, stellen sie fest, dass ihnen noch vier Stunden bleiben, ihn einzulösen. Richard gelingt es, den Zettel des Wohlstandes an sich zu reißen und zieht sich zum Nachdenken zurück. Was dann zwischen Ehefrau, Mutter und Freund passiert, zeichnet in schwarzem Humor ein Abbild dessen, was Geld aus Menschen machen kann.
Unerwartetes Finale
Subtil spielt man mit Mordgedanken, mehr sei nicht verraten. Das Finale der Komödie? Unerwartet und von vielen im Publikum sicher nicht erhofft. In der Pause diskutierten die meisten und fragten sich, wie die Geschichte wohl ausgehen möge. Ulrike Otto aus Simmern im Westerwald sah im aktuellen Thema des Theaterstückes, dass Habgier die ethischen Werte in den Hintergrund schiebe und die Kluft zwischen Arm und Reich, sowohl im sozialen Umfeld wie auch in der Weltpolitik, immer größer würde.
Mareike Haas aus Kerpen, Schauspielerin im Ensemble "Robin Hood", hegte den Wunsch, dass die Zuschauer Frieden mit Richards Entscheidung, den Gewinn nicht anzunehmen, schließen. Heinz Kragt, der mit seiner Frau aus Bendorf kam, hoffte, dass Richard bei seiner Entscheidung bliebe, denn er habe zwei Monate nachgedacht und so solle er dem Prinzip seiner Entscheidung treu bleiben.
Die Gäste dachten, reflektierten ihre eigene Einstellung und so wurde eine Komödie, über die herzhaft gelacht werden konnte, zu einem Objekt, das Zwischenmenschliches, ethische Grundsätze und die Wirkung von Reichtum in den Fokus der Gespräche rückte. Mit wenigen Mitteln, ohne wechselndes Bühnenbild und hochtechnisierter Bühnentechnik inszenierte das Schlosstheater in Neuwied unter Regie von René Heinersdorff eine tiefsinnige Komödie, die für Kurzweil und nachhaltigen Gedanken sorgte. Kleine Bretter, die an diesem Abend eine große Welt bewegten. (Elke Stockhausen) |
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Nachricht vom 09.02.2024 |
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