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Pressemitteilung vom 03.03.2024 |
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Region |
Dritter WiFo-Energie-Gipfel Neuwied: "Strombedarf steigt um das Dreifache" |
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ANZEIGE | 92 Prozent der Neuwieder haben einen Gasanschluss. Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Quote im Jahr 2045 bei 0 liegen, um die Treibhausgasneutralität zu erreichen. Im 3. Energiegipfel beschäftigte sich das Neuwieder WirtschaftsForum (WiFo) mit der Frage nach dem Weg zur CO2-neutralen Stadt. |
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Neuwied. Bei der Beantwortung halfen die Stadtwerke Neuwied (SWN), die das Treffen in ihren Räumlichkeiten ausrichteten. "Von der technischen Wissenschaft, privaten Energielieferanten und kommunalen Energieversorgern: Heute schließt sich der Kreis unserer Energiegipfel", begrüßte Frank Wolsfeld, Sprecher des WiFo AK Standort, die rund 65 Interessierten.
Sektorenkopplung und Elektrifizierung von E-Autos, Wärmepumpen, und so weiter, sorgen dafür, dass der Stromverbrauch der Deichstadt von aktuell 250 GWh auf 700 GWh steigen wird. Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Herschbach und Aufsichtsratsvorsitzender Jan Einig unterstrichen, dass sich Neuwied zukünftig von den Schwankungen der Strommärkte und den Krisen der Welt entkoppeln will. Das Ziel müsse sein, der heimischen Wirtschaft und den Menschen günstige und stabile Strompreise zu bieten.
Vom Energieversorger zum Produzenten?
Ein Meilenstein der Energiewende ist die kommunale Wärmeplanung. Die SWN wollen dabei die zentrale Rolle spielen und vom Energieversorger zum Energieproduzenten werden. "Die Wertschöpfung bleibt also hier vor Ort", unterstrich Stefan Herschbach. Erreicht werden soll das durch den Ausbau der Fernwärme, die in den Blockheizkraftwerden der SWN und der Firma Flohr erzeugt wird.
Diese Energie reicht aber bestenfalls für Teile der Innenstadt und Heddesdorf aus. Voraussetzung ist ein rund 100 Mio. Euro teurer und immens aufwendiger Ausbau des Leitungsnetzes. Die Verpflichtung der Abnahme dieses Stroms ist eine ebenso spannende Frage, wie die der Kosten für die Heizungsumrüstung.
Der Bürger, gab OB Jan Einig unumwunden zu, werde finanziell mit an Bord sein. Den größten Teil des Stroms möchten die SWN mit Windkraft und Photovoltaik erzeugen. Für die Sonnenenergie hat Stefan Herschbach 350 Hektar im Engerser Feld ins Auge gefasst, wohl wissend um die zahlreichen Restriktionen naturschutzrechtlicher Art. Hier könnten 250 bis 350 GWh Strom erzeugt werden. Weitere rund 300 GWh sollen acht bis zehn Windkraftanlagen auf städtischem Grund beisteuern. Die Standortfrage könnte noch in diesem Jahr geklärt werden.
Windkraft oder Photovoltaik?
Im Gegensatz zur Photovoltaik wird hier mehr Energie auf weniger Fläche produziert. Mit einer Höhe von 261 Metern, viermal so hoch wie die Matthiaskirche, verschwieg Julian Scherhag die gigantischen Ausmaße der Windräder nicht. Der SWN-Energiemanager stellte den örtlichen Unternehmen darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten der eigenen PV-Stromerzeugung und Einspeisung vor. SWN-Geschäftsfeldleiter Thomas Kill wies in seinem Vortrag auf das große Potential energieeffizienter Gebäudesanierungen hin und machte auf das Angebot der SWN-Energieberatung aufmerksam.
Ob Deutschland nicht wieder die Atomkraftwerke ans Netz schließen sollte, wollte eine Bürgerin in der Diskussionsrunde wissen. Keine gute Idee, wie Stefan Herschbach fand. Vielmehr müssten sich alle demokratischen Parteien auf einen Konsens verständigen. Vor dem Hintergrund der immens hohen Investitionen sei das Wichtigste die Planbarkeit und verlässliche Parameter, nicht nur über vier Jahre einer Legislaturperiode.
Kreativität und Technologieoffenheit
Einem anderen Fragesteller gegenüber wünschte sich der SWN-Chef mehr Kreativität und Technologieoffenheit von der Regierung. Beispielsweise wären deutliche CO2-Einsparungen erreichbar, wenn dem Gas Wasserstoff beigesetzt würde. Aktuell sei die Energiewende auf das obere Drittel der Bevölkerung mit Eigenheim und PV-Anlage zugeschnitten. Die gleichbleibenden Netzkosten würden hingegen auf alle übrigen Bürger verteilt. Anders die SWN. Die städtische Tochter möchte am Ausbau und Ertrag der heimischen Windenergie Privatleute und Unternehmen beteiligen, etwa durch Sparbriefmodelle und gesellschaftsrechtliche Unternehmungen.
In ihrem Schlusswort kritisierte die WiFo-Ehrenvorsitzende Brigitte Ursula Scherrer die Regulierungswut in den letzten zehn Jahren und mahnte mehr Tempo bei den Genehmigungsverfahren an. Eins hätten die drei Energiegipfel gezeigt: Es bestünde dringender Handlungsbedarf. Gemeinsam müsse nach Lösungen gesucht werden. In diesem Sinne bot das abschließende come together den Mitgliedern wieder einmal eine gute Gelegenheit zum Austausch. (PM) |
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Pressemitteilung vom 03.03.2024 |
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