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Nachricht vom 28.03.2024
Region
Sanitätsregiment 2 Westerwald aus Rennerod feierte beeindruckendes Gelöbnis
Das Sanitätsregiment 2 "Westerwald" (SanRgt 2) aus Rennerod, hatte zum feierlichen Gelöbnis der neuen Rekruten auf den großen Parkplatz vor dem Wildpark-Hotel in Bad Marienberg am Donnerstag (28. März) eingeladen.
Der Moment der Vereidigung (Fotos: Wolfgang Rabsch)Bad Marienberg. Bis wenige Minuten vor Beginn der Zeremonie hingen dunkle Wolken über dem Gelände, Wind und Graupelschauer gesellten sich auch dazu. Ein Wetter, um normalerweise zu Hause zu bleiben. Doch als das Gelöbnis begann, endeten die feuchten Grüße von oben, es blieb durchgehend trocken, sogar die Sonne wagte teilweise einen vorsichtigen Blick durch die Wolken. Trotz der unsicheren Wetterlage fanden sich mehrere hundert Besucher ein, um dem Gelöbnis einen würdigen Rahmen zu verleihen.

Die militärische Zeremonie begann mit dem Einmarsch der Einheiten des SanRgt 2, die im Karree des Parkplatzes sich aufstellten. Anschließend marschierte das Heeresmusikkorps Kassel, unter der Leitung von Hauptmann Thomas Andreas ein, mit dem "Regimentsgruß". Nun schritten Oberstarzt Dr. Sven Funke, Kommandeur des SanRgt 2 und Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher die Ehrenformationen ab.

Dr. Funke begrüßte zunächst die Hauptpersonen des Gelöbnisses, nämlich die Rekruten der 11. Kompanie des SanRgt 2, die mit der Vereidigung den Höhepunkt ihrer Ausbildung erfahren durften. Dann wandte sich Dr. Funke den zahlreich erschienenen Ehrengästen zu und würdigte Sabine Willwacher, Landtagspräsident Hendrik Hering, den Europaabgeordneten Karsten Lucke und VG-Bürgermeister Andreas Heidrich, denen er für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung dankte, weil damit auch ein Zeichen für die Bedeutung der Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft kundgetan wird. Weiter begrüßte Dr. Funke Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker, sowie hohe militärische Besucher.

Starke Worte des Regimentskommandeurs
In seiner Rede sprach der Kommandeur Klartext. Er sieht die sicherheitspolitische Situation durch den russischen Angriffskrieg nicht als abstrakte Gefährdung, sondern als eine konkrete Gefahr. Die Entscheidung Deutschlands, in Litauen eine deutsche Brigade zu stationieren, bezeichnete er als starkes Zeichen. Das SanRgt 2 werde in Litauen zu einem verantwortlichen Leitverband für den sanitätsdienstlichen Einsatz der NATO-Ostflanke werden. Der Kohäsionsverbund mit der Panzerbrigade 21 wird das Kernelement des neu aufzustellenden Gefechtsverbandes in Litauen bilden.

Weiters prangerte Dr. Funke die Rückkehr, den neu entfachten Krieg in Israel an und die damit verbundene "weltanschauliche Arroganz werte-ignorierender und unmenschlicher, primitivst-barbarischer Religionsfanatiker, die seit 174 Tagen nichts anderes können, als sich hinter menschlichen Schutzschilden, ihren Mitmenschen, ihrem eigenen Volk zu verstecken, sie in Geiselhaft zu nehmen und im wahrsten Sinne des Wortes verhungern zu lassen - und das alles angeblich im Namen unseres einen Gottes."

Dazu käme die in erschreckendem Maße zunehmende Zahl politischer "Wirrköpfe", die teilweise schon im europäischen Raum unheilige Allianzen schmieden und bereit wären, ohne zu zögern, unsere Werte und sogar anders aussehende, aber vor allem andersdenkende deutsche Staatsbürger, auf dem Altar ihrer ewig-gestrigen ideologische Verblendung zu opfern. Menschenwürde, Lebensrecht, Freiheit, körperliche Unversehrtheit und Vielfalt in fast allen Glaubens und Lebensformen, Selbstbestimmung, Solidarität und Meinungsfreiheit möchten aktuell jeden Tag nicht nur von der Bundeswehr, sondern von der gesamten Gesellschaft verteidigt werden. In diesem Rahmen würde auch der Auftrag definiert, in dem die Soldaten dem Volk dienen, so Dr. Funke.

Das Sanitätsregiment ist in Bad Marienberg immer willkommen
Die Rede des Kommandeurs hinterließ bei den Besuchern einen nachhaltigen Eindruck, die sicherlich zum Nachdenken anregte. Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher bestärkte die Verbundenheit der Stadt Bad Marienberg mit der Sanitätseinheit. Auch der Rückhalt in der Bevölkerung sei ungebrochen, was man an der großen Resonanz beim Gelöbnis ablesen könne. Passend zur Festrede der Stadtbürgermeisterin spielte das Heeresmusikkorps Kassel anschließend den "Westerwald-Marsch".

Bevor das feierliche Gelöbnis zelebriert wurde, verlieh Dr. Funke einer Soldatin die gelbe Schnur, als Zeichen eines Kompaniefeldwebels, im Soldatenjargon wird diejenige auch Spieß, oder "Mutter der Kompanie" genannt.

Die Vereidigung als Höhepunkt der Ausbildung
Zur Vereidigung der Rekruten wurde zunächst die Truppenfahne vorgetragen, vor der sich eine Abordnung der Rekruten formierte, mit ihren Händen die Fahne berührten und gemeinsam den Schwur sprachen: "Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. So wahr mir Gott helfe". Nach dem Schwur folgte die deutsche Nationalhymne, mitgesungen von vielen Besuchern.

Damit war das offizielle Gelöbnis beendet, die Formationen lösten sich auf, viele Besucher, Angehörige, Freunde, Verwandte und Bekannte strömten auf den Festplatz, um den jungen Rekruten zu gratulieren. (Wolfgang Rabsch)
       
       
       
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