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Pressemitteilung vom 20.04.2024
Region
Landkreis Neuwied investiert in das Wohl seiner Jüngsten
Auf seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen am Sonntag, 9. Juni, hat der Kreistag den Weg für Investitionen in das Wohl der jüngsten Bürger des Landkreises Neuwied freigemacht. Im Zusammenhang mit den Kindertagesstätten (Kita) verabschiedeten die Mitglieder des Gremiums jeweils einstimmig den Bedarfsplan, die Zuwendungsrichtlinien und konkrete Zuschüsse zu Baumaßnahmen.
Landrat Achim Hallerbach oblag es, den Mitgliedern des Kreistages die drei Beschlüsse zu den Kindertagesstätten im Kreisgebiet vorzustellen. (Foto: Martin Boden/Kreisverwaltung Neuwied) Kreis Neuwied. "Da wir ein attraktiver Landkreis sind und sich der Zuzug junger Familien weiterhin auf hohem Niveau befindet, sieht der Kita-Bedarfsplan 2024 einen entsprechenden Ausbau von Plätzen vor", freut sich Landrat Achim Hallerbach über die Entscheidung, von der 66 Kitas im Kreisgebiet profitieren. Davon befinden sich 28 Kitas in freier und 38 in kommunaler Trägerschaft. Der Grund für den Rückgang der freien Träger im Vergleich zum Vorjahr ist im Wechsel der Trägerschaft zu suchen. So sind die vormals evangelischen Kitas Anhausen und Rüscheid durch den Zweckverband Kirchspiel Anhausen in der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach übernommen worden. Laut Planung sollen insgesamt 5.901 Plätze zur Verfügung stehen, 251 Plätze davon werden von Kindern unter zwei Jahren belegt. Im Vergleich zur letzten Fortschreibung ein Zuwachs um 183 Plätze.

Für elf Standorte sind im Kita-Jahr 2024/25 provisorische Lösungen in Form von Außengruppen und befristeten Erweiterungen vorgesehen; die Ablösung erfolgt durch Neu- und Erweiterungsbauten. "Unsere aktuellen Planungen gehen von nur noch 264 Plätzen (4,5 Prozent der Gesamtplätze) aus, bei denen keine Betreuung über die Mittagszeit mit mindestens sieben Stunden (Rechtsanspruch) vorgesehen ist. Wir haben es seit 2021 geschafft, 470 Plätze erfolgreich auf den Rechtsanspruch umzustellen", erklärt Landrat Achim Hallerbach. Was die nachfolgenden Jahre betrifft, so werden für die Kitas Bedarfsprognosen angestellt, die auf Hochrechnungen aktueller Kinderzahlen, den Geburtenraten und den geplanten Wohnbaugebieten in den Ortsgemeinden fußen.

Mit Blick auf die erstmals seit dem Jahr 2014 leicht rückläufige absolute Anzahl der Kinder im Kita-Alter, weist der Landrat auf die Unsicherheitsfaktoren solcher Zahlenwerke hin, tatsächlich ist an einzelnen Standorten von der Notwendigkeit weiterer Ausbaumaßnahmen auszugehen. Viele Mädchen und Jungen würde die Kitas bereits in ganz jungen Jahren besuchen. Ein solches Verhalten nehme auch in solchen Einzugsbereichen stetig zu, wo das in den letzten Jahren noch nicht der Fall gewesen wäre, betont Achim Hallerbach und weist darauf hin, dass in Anlehnung an die in den letzten zehn Jahren gestiegenen Kinderzahlen kreisweit rund 1.700 Kita-Plätze hinzugekommen sind. Regionale "Hot-Spots", etwa in Breitscheid, Neustadt und St. Katharinen erfordern zudem weitere Lösungen zur Schaffung von Betreuungsplätzen. Aktuell befänden sich mit Dierdorf, Kleinmaischeid, Bonefeld, Hardert und Erpel Baumaßnahmen an fünf Standorten in der Umsetzung; weitere Baumaßnahmen würden kurzfristig hinzukommen, so Achim Hallerbach.

Hintergrund der neuen Förderrichtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zu den Baukosten der Tageseinrichtungen für Kinder im Landkreis Neuwied, die der Kreistag ebenfalls beschlossen hat, ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts vom 8. Dezember 2022. Demnach müssen sich die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe in der Regel mit 40 Prozent an den notwendigen Baukosten einer Kita beteiligen. Bislang erfolgte eine Förderung von Plätzen mit einer Platzpauschale. Die neuen Richtlinien gelten rückwirkend ab dem 1. Juli 2021 und werden bereits bei den vom Kreistag ebenfalls auf den Weg gebrachten Zuschuss-Maßnahmen für insgesamt neun Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen an Kitas des Landkreises in Asbach, Windhagen, Rheinbrohl, Dierdorf, Kleinmaischeid, Bonefeld, Hardert, Erpel und Rheinbreitbach mit einem Gesamtvolumen von 6.350.649 Euro angewendet. Aufgrund der neuen Förderrichtlinien ergeben sich im Vergleich mit den alten Fördersätzen insgesamt 4.088.649 Euro an Mehrausgaben.

"Wie es zurzeit aussieht, stehen in den nächsten Jahren noch Fördermittel in Höhe von insgesamt 7,2 Mio. Euro inklusive der neu beschlossenen Fördermaßnahmen zur Auszahlung an. Dies wird für den Kreishaushalt eine enorme Herausforderung sein", betont Landrat Hallerbach. (PM)
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